09. Januar 2020
In Österreich ist die Konjunktur derzeit schwach, jedoch bislang stabil. Die österreichischen Unternehmen beurteilen die aktuelle Lage laut WIFO-Konjunkturtest wieder etwas optimistischer als zuletzt. Der vergangene Konjunkturaufschwung wirkt noch auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt nach, sodass auch zu Jahresende ein erfreulicher Rückgang der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich registriert werden konnte. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten steigt anhaltend. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr ist im 4. Quartal 2019 in Niederösterreich fast konstant geblieben und betrug Ende Dezember -1,5%. Somit sind aktuell 60.639 Personen bei den AMS-Geschäftsstellen in Niederösterreich arbeitslos gemeldet. In Summe sind mit 68.330 als arbeitslos oder in Schulungen des AMS gemeldeten Personen sogar um 2,3% (absolut –1.640) weniger Menschen beim AMS Niederösterreich registriert als vor einem Jahr.
„Obwohl sich die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums allmählich auch auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt niederschlägt, setzte sich der positive Trend für junge Menschen auch Ende Dezember 2019 fort. So ist die Zahl der unter 25-Jährigen in Niederösterreich Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 378 (oder -6,1%) gesunken“, erklärt AMS Niederösterreich-Geschäftsführer Sven Hergovich. „Diese Entwicklung zeigt uns, dass wir mit den Maßnahmen, die wir im Rahmen der niederösterreichischen Lehrlingsoffensive mit dem Land Niederösterreich gesetzt haben, auf dem richtigen Weg sind“, so Hergovich.
Mit einem Minus von 5,9% (oder -617 Personen) ist die Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich auch Ende Dezember 2019 deutlich stärker gesunken als im österreichweiten Schnitt (-0,6%). „Der Anteil an langzeitarbeitslosen Jobsuchenden ist aber noch immer relativ hoch (9.871 Personen). Unser besonders Augenmerk gilt somit jenen Personen, die aus unterschiedlichen Gründen große Hürden beim beruflichen Wiedereinstieg haben und langzeitarbeitslos werden. Daher wird das AMS Niederösterreich für diese Kunden das Förderangebot heuer deutlich ausweiten“, erklärt AMS Niederösterreich-Chef Sven Hergovich.
Weitere Arbeitsmarkthighlights sind:
o) Beschäftigungsanstieg auch für Dezember erwartet (ca. +5.000 oder 0,8% auf 614.000).
o) niedrigste Dezember-Arbeitslosenquote (9,0 geschätzt) seit acht Jahren.
o) Anstieg der Arbeitsaufnahmen aus der AMS-Vormerkung heraus gegenüber dem Dezember 2018
um 1,9% (insgesamt 3.300).
Der größte Rückgang der Arbeitslosigkeit konnte Ende Dezember aufgrund der günstigen Baukonjunktur in den Bauberufen (-307 oder -4,3%), den Hilfsberufen (-282 oder -7,4%), den Büroberufen (-170 oder -2%) sowie den Fremdenverkehrsberufen (-115 oder -2,5%) verzeichnet werden.
Männer profitieren von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung nach wie vor stärker (-658 oder -1,8%) als Frauen (-242 oder -1%).
Bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen stieg die Arbeitslosigkeit wie schon in den Vormonaten an (+5% oder 809 auf 17.141, ebenso bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+3,3% oder 447 auf 14.079).
Bei Inländern ist die Arbeitslosigkeit weiterhin rückläufig (um -1.347 oder -2,8% auf 46.560).
Die (geschätzte) Arbeitslosenquote im Dezember 2019 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um 0,2%-Punkte auf 9,0% (Österreich: 8,5% bzw. -0,2%-Punkte).
Bezirk Mistelbach:
„Wir freuen uns, dass die Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr um 0,9% weniger sind. Dies ist besonders bei den Frauen positiv zu vermerken, hier haben wir einen Rückgang von 4,4%, bei den Männern ist die Zahl dafür um 1,6% gestiegen. Gesamt haben wir im Dezember 2.514 Personen vorgemerkt gehabt. Dies ist wie jedes Jahr auf die Winterarbeitslosigkeit im Bau zurück zu führen“, so die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.
Obwohl sich die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums allmählich auch auf dem Mistelbacher Arbeitsmarkt niederschlägt, setzte sich der positive Trend für junge Menschen auch Ende Dezember 2019 fort. So ist die Zahl der unter 25-Jährigen in Mistelbach Ende Dezember im Vergleich zum Vorjahr um 6 (oder -2,2%) gesunken.
„Der Anteil an langzeitarbeitslosen Jobsuchenden ist aber noch immer relativ hoch (433 Personen). Unser besonders Augenmerk gilt somit jenen Personen, die aus unterschiedlichen Gründen große Hürden beim beruflichen Wiedereinstieg haben und langzeitarbeitslos werden. Daher wird das AMS Niederösterreich für diese Kunden das Förderangebot heuer deutlich ausweiten und wir werden auch in Mistelbach davon profitieren“, erklärt AMS Mistelbach Leiterin Marianne Bauer und ergänzt: „Mit Ende des Jahres kommt es oft zu einem Rückgang der offenen Stellen, daher hoffen wir in diesem Jahr wieder viele Stellen gemeldet zu bekommen, die wir mit unseren Arbeitsuchenden besetzten können.“