24. November 2022
Vor mittlerweile 50 Jahren hat Pater Martin Bauer in der Mistelbacher Stadtpfarrkirche seine Primiz gefeiert. Am Sonntag, dem 6. November, hat er dieses Jubiläum – wiederum in der Mistelbacher Stadtpfarrkirche – mit einer Messe gefeiert.
Bereits vor dem Gottesdienst hat Pater Martin am Eingang die vielen Messbesucherinnen und -besucher begrüßt und sich über das Wiedersehen mit vielen „alten“ Gesichtern sichtlich gefreut.
Während der stimmungsvoll gestalteten Messe wurden von einem Mitbruder sowie von Bürgermeister Erich Stubenvoll das Leben und der Werdegang Pater Martins geschildert. Natürlich ließ es sich auch Stadtpfarrer Johannes Cornaro nicht nehmen, nach dem Ende der Familienmesse in der Kirche Maria Rast noch an der Gottesdienstfeier in der Stadtpfarrkirche teilzunehmen.
Im Anschluss an die Messe hat der Pfarrgemeinderat von Mistelbach noch eine Agape für alle Besucherinnen und Besucher organisiert.
Pater Martin Bauer, SDS – Chronologie seines Lebens und Wirkens in Mistelbach:
o) Pater Martin Bauer wurde am 13. August 1943 in Korneuburg geboren. Er besuchte 1953 die Hauptschule in Mistelbach und von 1956 bis 1964 das Gymnasium in Lochau/Bregenz und Graz. 1964 legte er die Matura ab.
o) 1964 trat er in den Orden der Salvatorianer ein, absolvierte seine Studien der Philosophie in Passau und der Theologie in Graz und wurde 1972 durch den damaligen Weihbischof Dr. Karl Moser zum Priester gewählt. Neben seinem Studium absolvierte er die Pflegediensthelferausbildung und eine Ausbildung zum Buchhalter.
o) Am 2. Juli 1972 feierte Pater Martin seine Primizmesse in Mistelbach.
o) Nach seiner Tätigkeit als Kaplan in Wien trat er am 1. September 1977 statt Pater Hugo die Stelle als Kaplan in Mistelbach an und übernahm das Arbeitsgebiet von Pater Peter Höglinger. Er war für das Benefiz und das Kolpingheim tätig. Außerdem wurde er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr und Dekanatsreferent für geistliche und kirchliche Berufe.
o) 1979 übernahm Pater Martin auch die Pfarre Hüttendorf als Excurrendoprovisor und 1985 als Moderator.
o) 1980 wurde er Dekanatsjugendseelsorger im Dekanat Wilfersdorf.
o) Am 25. November 1983 wird unter Pater Martin mit der Kirchenaußenrenovierung in Hüttendorf begonnen. Die Fassade des Kirchengebäudes und der Turm wurden erneuert und das Umfeld der Kirche mit einer Einfriedungsmauer wieder instandgesetzt. Am 14. Oktober 1984 konnte die große Abschlussfeier zur Beendigung der Außenrenovierung und zum Gedenken an das 200-jährige Bestehen der Pfarre Hüttendorf stattfinden.
o) Am 1. September 1988 wurde Pater Martin als neuer Pfarrer installiert. Kurz darauf wurde er Dechant für das Dekanat Wilfersdorf und Provisor in Paasdorf (mit 1. Jänner 1996 wurde dieses in das Dechanat Mistelbach umbenannt).
o) 1989 wurde Pater Martin Provisor von Paasdorf.
o) Für seine verdienstvolle Tätigkeit erhielt er 1992 den Titel „Erzbischöflicher Geistlicher Rat“ verliehen.
o) 1993 wurde der Wortgottesdienst eingeführt.
o) 1994 wurde die Kollegskapelle restauriert, die Altarplatte erneuert und die Reliquien wurden neu beigesetzt.
o) 1996 wurde Pater Martin schließlich als Pfarrer von Mistelbach abberufen, um neue Aufgaben zu übernehmen, was ihm sicherlich nicht leichtfiel, und übersiedelte nach Gurk. In Würdigung und Anerkennung für besondere Verdienste und Leistungen bekam er vom Gemeinderat den Ehrenring der Stadt Mistelbach für sein 19jähriges Wirken verliehen.
Neben seiner verantwortungsvollen und unermüdlichen Tätigkeit als Seelsorger für alle Bevölkerungsgruppen zeichnete ihn in besonderem Maße sein Wirken in der Öffentlichkeit aus.
Die ausgezeichnete Zusammenarbeit zwischen Pfarrgemeinde und StadtGemeinde fand in zahlreichen Projekten ihren Niederschlag: Unter seiner Anleitung wurde z.B. die Revitalisierung des Benefizes, ein historisches Kleinod unserer Stadt, durchgeführt, das Eintopfessen der Pfadfinder am Heiligen Abend eingeführt oder auch das „Haus der Frau“ im Jahr 1991 gegründet. Die Gründung des Mesnerhauses hinter dem Pfarrhof im Jahr 1992 als Obdach zur Flüchtlingsbetreuung geht ebenso auf die Initiative von Pater Martin zurück.
Österreichweit vorbildlich war die Zurverfügungstellung eines Baugrundes des Mistelbacher Pfarrers für die Errichtung des Seniorenwohnhauses und der Sozialstation. Und eine besondere Bedeutung kam dem gelungenen Umbau des Pfarrsaales zum Pfarrzentrum St. Martin sowie der Renovierung der Pfarrkirche Mistelbach zu. Die Grundsteinlegung für den Umbau des Pfarrsaales erfolgte am 2. Juni 1991. Das gesamte Bauprojekt wurde in sechs in sich geschlossene Bauetappen gegliedert.
„Ich konnte in meiner Kindheit zu prächtigen Priesteroriginalen der Salvatorianer aufschauen. Mehrere begleiteten mich auch durch das Jugend- und Erwachsenenalter. Ihnen voran aber stand meine Großmutter väterlicherseits, eine durch schwere Schicksalsschläge gereifte Frau. Streng und doch überaus gütig begleitete sie meinen Lebensweg. Mit vielen Betern aus Freundschaft und Verwandtschaft hat sie wohl am meisten Anteil an meiner Berufung zum Salvatorianer“, so Pater Martin über seine Entscheidung, Salvatorianer zu werden.