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7000 Jahre Salz. Hallstatt – eine besondere Gemeinschaft in den Alpen: Vortrag im MAMUZ Museum Mistelbach

Copyright A Rausch, NHM Wien: Dr. Hans Reschreiter

10. November 2022

Dr. Hans Reschreiter, Prähistoriker und Hallstatt-Forscher am Naturhistorischen Museum Wien, hat sich mit seinen Kolleginnen und Kollegen an der Außenstelle in Hallstatt der Erforschung des Salzbergs, seiner Stollen und Salz-Abbaukammern verschrieben. Bei einem Vortrag im MAMUZ Museum Mistelbach am Donnerstag, dem 10. November, gibt er gemeinsam mit Dr. Kerstin Kowarik spannende Einblicke in seine Forschung und präsentiert Geschichten rund um 7000 Jahre Salz. Beginn ist um 18.00 Uhr. Die Teilnahme ist kostenlos, um eine Anmeldung unter anmeldung@mamuz.at wird gebeten.

Hallstatt liegt im Zentrum der ältesten Kultur- und Industrielandschaft der Welt. Seit über 7000 Jahren wird im Salzkammergut Salz produziert – bis heute. Weltweit sind nur drei weitere vergleichbare prähistorische Salzbergwerke bekannt – der Dürrnberg bei Hallein, Cherabad im Nordwestiran und Duzdag in Aserbaidschan. Diese Salzbergwerke zeichnen sich dadurch aus, dass sie außerordentliche Erhaltungsbedingungen aufweisen – alles, was Bergleute vor Jahrtausenden zurückgelassen haben, ist bis heute perfekt konserviert. „Die oft einmaligen Funde aus dem Bergwerk und der Bestattungsplatz der prähistorischen Bergleute machen Hallstatt zu einem Schlüsselfundort für das Verständnis und die Erforschung unserer Vergangenheit und haben wesentlich zur Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe beigetragen“, so Dr. Hans Reschreiter, der begeistert über seine Arbeit spricht.

Durch das Salz wurde Hallstatt um 800 v. Chr. zur reichsten Gemeinschaft in Mitteleuropa. Elfenbein und Bernstein fanden ihren Weg in das Alpental. Aktuelle Forschungsresultate zeigen, dass die Versorgung mit Betriebsmitteln trotz der abgeschiedenen Lage über viele Jahrhunderte reibungslos funktionierte. Um die 7000-jährige Erfolgsgeschichte des Salzes möglichst lückenlos darstellen zu können, arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Archäologie, Anthropologie, Geologie, Botanik, Zoologie, Molekularbiologie und vieler anderer Disziplinen zusammen. Neben der Erforschung der letzten Jahrtausende des Salzkammergutes ist es auch eines der Hauptziele, diese einmalige Geschichte sichtbar zu machen. Hier kommen immer häufiger digitale Vermittlungstechniken zum Einsatz. Erste Einblicke können im Rahmen des Vortrags präsentiert werden.

Über die Referenten:
Dr. Hans Reschreiter:
Dr. Hans Reschreiter ist seit 1992 im Naturhistorischen Museum beschäftigt und ist aktuell u.a. als Leiter der Ausgrabung und Forschung im prähistorischen Salzbergwerk Hallstatt eingesetzt, davor hat er bereits einige Ausgrabungen begleitet. Sein Studium der Ur- und Frühgeschichte, Ethnologie, europäische Ethnologie, Anthropologie und Paläonthologie absolvierte er an der Universität Wien. Er ist Gründungsmitglied des Arbeitskreises für Experimentelle Archäologie der Österreichische Gesellschaft für Ur- und Frühgeschichte und wurde 2022 mit dem Welterbepreis für seine Arbeit in Hallstatt ausgezeichnet. Er ist Experte für Bergbau und Salzgeschichte und interessiert sich besonders für prähistorische Arbeitsabläufe und Ressourcennutzung.

Dr. Kerstin Kowarik:
Dr. Kerstin Kowarik ist Projektmitarbeiterin am Naturhistorischen Museum Wien und leitet das FACEALPS-Projekt der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Ihre Ausgrabungstätigkeit führte sie nach Ägypten, Burkina Faso, Deutschland, Frankreich und Österreich. Zudem veröffentlicht sie laufend Artikel in Fachjournalen.

Nähere Informationen und Anmeldung:
MAMUZ Museum Mistelbach
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/20719
E-Mail: anmeldung@mamuz.at
Internet: www.mamuz.at

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