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900 Jahre Paasdorf

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Copyright Rudi Weiß

06. Februar 2020

Man schreibt das Jahr 1120. Richard Löwenherz und Dschingis Khan sind noch lange nicht geboren, auch Walther von der Vogelweide und Franz von Assisi nicht, da wird im Klosterneuburger Traditionskodex anlässlich einer Schenkung an das Stift ein gewisser Gundolt de Pabestorf als Zeuge genannt und das ist somit die älteste urkundliche Erwähnung des heutigen Paasdorf! Schon 1283 erhielt „bevsdorf“ einen eigenen Seelsorger, auch die ältesten Teile der heutigen Kirche, nämlich das Langhaus und der Turm, stammen aus dieser Zeit. 1400 folgte der gotische Altarraum, die Einwölbung des Langhauses dann 1664. Ab dieser Zeit werden auch die Paasdorfer Pfarrbücher (Matriken) geführt, die die Taufen und Hochzeiten verzeichnen. Der älteste heute noch vorhandene Messkelch stammt aus dem Jahr 1646! 1726 brennt bis auf die Kirche fast der gesamte Ort ab, über 90 Häuser samt Korn und Heu, ebenso berichten verschiedene Chroniken von zahlreichen Überschwemmungen und Seuchenepidemien. Aber man hatte auch Glück, der 1683 errichtete Bildstock als Dank für die Errettung vor den Türken steht heute noch. 1740, als Maria Theresia den Thron besteigt, erbaut Graf Perlas das Schloss in Paasdorf. 1754 werden bei der ersten Volkszählung 1002 Einwohner von Paasdorf erwähnt (also mehr als heute) und in einer Chronik als „recht widerspenstige Leut“ bezeichnet! 1814 besuchen 115(!) Kinder die Volksschule in Paasdorf, 63 Buben und 52 Mädchen und 1903 liegen in der Viehtrift 3 Meter Schnee. So ändern sich die Zeiten.

900 Jahre also – ein guter Grund, sich der eigenen Geschichte bewusst zu werden, ein guter Grund, die Dorfgemeinschaft zu pflegen, sie weiterzuentwickeln, zusammenzukommen und dankbar zu sein, nach all den Wirren der wechselvollen Geschichte gegenwärtig ein absolut lebenswertes Stückchen Heimat vorzufinden.

900 Jahre – neun verschiedenartige Veranstaltungen werden unter der Federführung des Dorferneuerungsvereines verteilt über das Jubiläumsjahr über diverse Bühnen gehen. Beginnend mit einer Wanderung durch die Weinberge am Ostermontag über die Ausstellung „Paasdorfer Schätze“, die „lange Nacht des Kabaretts“, einen Dämmerschoppen der Jugend und Frühschoppen mit Radio Niederösterreich, das Sommerkino unter freiem Himmel, den literarischen Weinviertelabend „Pressen wie damals“, eine Kirtagsfestmesse mit Weihbischof Turnovsky, einen Abendspaziergang im Schlossgarten samt Besichtigungsmöglichkeit des Schlosses, die Umbenennung der Schwemmzeile in „Schlemmzeile“ samt Straßenfest, die „Nacht der 900 Lichter“ und eine Nachtwächterführung durch Paasdorf als Abschluss ist für jede und jeden etwas dabei. Das detaillierte Programm kann den jeweils aktuellen Medien entnommen werden.

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