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AMS Niederösterreich zieht erfolgreiche Arbeitsmarktbilanz 2019: Niedrigste Arbeitslosenquote seit 2012, Beschäftigtenzahl auf Rekordniveau

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16. Januar 2020

Die Arbeitsmarktbilanz 2019 übertrifft die Erwartungen aus dem Vorjahr deutlich und sorgt für Rekorde am niederösterreichischen Arbeitsmarkt: Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich wird aller Voraussicht 7,5% betragen und damit die Quote aus dem Vorjahr erneut um 0,3%-Punkte unterbieten. Der Bestand an arbeitslosen Personen reduzierte sich gegenüber 2018 um 3,2% und entwickelte sich damit wesentlich besser als ursprünglich erwartet. Bei den unselbständig Beschäftigten wird Niederösterreich einen neuen Rekord mit etwa 630.400 Personen im Jahresdurchschnitt verzeichnen. „2019 haben wir mit einer Arbeitslosenquote von 7,5% den positiven Trend der letzten beiden Jahre fortgesetzt und die niedrigste Arbeitslosenquote seit dem Jahr 2012 erreicht“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich Sven Hergovich. Verbunden ist diese Entwicklung mit einem weiteren Wachstum der Beschäftigtenzahl: „Durch den Zuwachs um 1,6% oder 10.200 Beschäftigten werden wir mit insgesamt etwa 630.400 unselbständig beschäftigten Personen ein neuer Höchstwert erreichen“, so der AMS Niederösterreich-Chef. In Mistelbach wurde mit einer Arbeitslosenquote von 8,7% im Jänner 2019 gestartet und ein Stand von 5,8% im Oktober 2019 erreicht. „Hiermit konnten wir dem positiven Niederösterreichtrend folgen und unsere Arbeitslosigkeit stark senken“, freut sich die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.

Bilanz 2019:
Arbeitslosenquote zum zweiten Mal in Folge unter 8%:
Die niederösterreichische Arbeitslosenquote wird heuer im Vergleich zu 2018 um 0,3%-Punkte auf voraussichtlich 7,5% sinken. Damit wird das zweite Jahr in Folge eine Quote erreicht, die unter der 8%-Marke liegt.

Mistelbach:
„Hier hoffen wir den Stand im November und Dezember unter der 7% Marke zu halten, waren es im Jahresdurchschnitt 2019 doch 7,1%“, so Bauer.

Niedrigster Bestand an arbeitslosen Personen seit sechs Jahren:
Voraussichtlich 50.800 Personen werden im Jahresdurchschnitt 2019 arbeitslos gewesen sein. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das einen Rückgang der Arbeitslosigkeit um 3,2%. Noch vor einem Jahr lag die Prognose für 2019 bei lediglich -0,6%. Von der positiven Arbeitsmarktentwicklung profitierten Männer mit -5,6% stärker als Frauen -0,9%.

Mistelbach:
„Bei dem Bestand an arbeitslosen Personen konnten wir in Mistelbach die Zahl gegenüber dem Vorjahr um 20 (0,9%) reduzieren. Hier ist die Zahl bei den Frauen um 24 auf 981 gestiegen, aber bei den Männern um 43 auf 1.196 gesunken“, ergänzt die AMS-Leiterin.

Fortlaufender Beschäftigungszuwachs seit 2014:
Mit voraussichtlich 630.400 unselbständig Beschäftigten verzeichnet Niederösterreich im Jahr 2019 einen neuerlichen Beschäftigtenrekord. Gegenüber dem Jahr 2018 ist das ein Zuwachs um etwa 10.200 beschäftigten Personen oder 1,6%.

Mistelbach:
Der Beschäftigungszuwachs in Mistelbach hat sich um 0,29 % auf 31.382 erhöht.

Intensive Vermittlungsarbeit der AMS Niederösterreich-Berater:
„Wir haben gemeinsam mit den Sozialpartnern und dem Land NÖ die immer noch große Arbeitskräftenachfrage der Wirtschaft genutzt, um unseren Vermittlungsaufgaben rasch und konsequent nachzukommen“, macht AMS Niederösterreich-Chef Sven Hergovich deutlich. So konnten 2019 um 5% mehr freie Stellen mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden als im Vorjahr. Gleichzeitig haben in diesem Jahr über 80.000 Niederösterreicher ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.

o) 72.500 freie Stellen und Lehrstellen wurden 2019 mit einer passenden Arbeitskraft oder Lehrling
    besetzt – ein Rekord seit der elektronischen Datenverarbeitung im Arbeitsmarktservice und ein Plus
    von etwa 3.450 (oder +5%) (Lehr-)Stellenbesetzungen gegenüber dem Jahr 2018. In Mistelbach
    konnten 2.527 Stellen besetzt werden, das sind um 181 mehr als noch im Jahr 2018.
o) Voraussichtlich rund 80.500 niederösterreichische Jobsuchende werden 2019 ihre Arbeitslosigkeit mit
    einer Arbeitsaufnahme beenden. In Mistelbach werden es im Jahr 2019 etwa 3.180 arbeitssuchende
    Personen sein, die eine Arbeit aufgenommen haben.

Überdurchschnittlicher Rückbau der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen und Langzeitarbeitslosen:
Österreichweit prozentuell stärkster Rückgang bei Jugendarbeitslosigkeit:
Das dritte Jahr in Folge ist es gelungen, die Arbeitslosigkeit bei jungen Menschen in Niederösterreich zu senken. Mit einem Minus von 10,5% auf jahresdurchschnittlich etwa 4.650 Jugendliche ist es österreichweit prozentuell sogar der stärkste Rückgang bei der Jugendarbeitslosigkeit.

Mistelbach:
Macht sich der Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit stark bemerkbar, so sind es um 10,7 % weniger, die vorgemerkt sind, als noch im Jahr 2018.

Österreichweit stärkster Rückgang bei Langzeitarbeitslosigkeit:
Von der günstigen Entwicklung am Arbeitsmarkt haben auch Personen profitiert, die bereits ein Jahr oder länger vom AMS in Niederösterreich betreut werden. Mit einem Minus von 13,2% wird hier die Zahl der Langzeitarbeitslosen um 1.485 auf voraussichtlich 9.760 Personen im Jahresdurchschnitt sinken. In absoluten Zahlen ist dies österreichweit der stärkste Rückgang in dieser Personengruppe.

Mistelbach:
„Hier haben wir einen sehr großen Fokus auf diese Personengruppe gelegt und haben einen Erfolg von 12,7% erreicht. Waren es im Jahr 2018 noch 476 Personen, sind es 2019 knappe 420“, so Marianne Bauer.

Frauen und ältere Personen profitieren weniger stark:
Minus 0,9% Arbeitslosigkeit bei Frauen:
Die Zahl der Frauen, die beim AMS Niederösterreich arbeitslos gemeldet sind, sank im Vergleich zu 2018 um „nur“ 0,9% auf jahresdurchschnittlich 23.260 Personen. Bei Frauen ab 50 kam es 2019 sogar zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit. Die Zahl der in dieser Altersgruppe arbeitslos gemeldeter Frauen erhöhte sich um 6,1% auf jahresdurchschnittlich etwa 8.440 Personen.

Mistelbach:
Bei uns ist die Zahl der Frauen um 2,5% gestiegen, dafür haben wir bei den Männern ein Minus von 3,5%“, ergänzt die AMS-Leiterin.

Mehr als jede/r 3. Arbeitslose in Niederösterreich über 50 Jahre:
Die Zahl der jahresdurchschnittlich arbeitslosen Personen der Generation 50+ ist im Vergleich zum Vorjahr geringfügig um 1,5% angestiegen (auf 19.765 Personen). Damit sind 39% aller Arbeitslosen 50 Jahre oder älter. Bei 30,7% der Kunden des AMS Niederösterreich standen gesundheitliche Probleme einer raschen Jobvermittlung im Wege.

Mistelbach:
„Auch bei uns ist die Zahl der älteren Arbeitssuchenden leicht angestiegen. Hier haben wir ein Plus von 0,7% Wobei es hier besonders die Frauen betrifft, die ein Plus von 4,8% haben, bei den Männern können wir ein Minus von 1,9% verzeichnen“, betont die AMS-Geschäftsführerin.

AMS-Prognose 2020 für den NÖ Arbeitsmarkt: Leicht steigende Arbeitslosigkeit und weiter mehr Beschäftigte
„Die Arbeitslosenquote in Niederösterreich wird sich im kommenden Jahr auf dem derzeit niedrigen Niveau stabilisieren und die Beschäftigtenzahlen werden trotz moderatem Wirtschaftswachstum steigen. Allerdings nicht mehr so deutlich wie 2019“, so die Prognose des Landesgeschäftsführers des AMS Niederösterreich Sven Hergovich. Der Landesgeschäftsführer rechnet damit, dass die Zahl der Jobsuchenden im Vergleich zur 2019 etwas steigen, jedoch mit knapp 52.000 unter dem sehr guten Ergebnis von 2018 mit 52.500 liegen wird.

Wirtschaftsforscher rechnen damit, dass im Jahr 2020 das BIP bei etwa +1,4% liegen wird – ein moderates Wirtschaftswachstum, ähnlich dem des Jahres 2019. „Zwar bremst die internationale Konjunktur Österreichs Wirtschaft, andererseits wirkt die starke Inlandsnachfrage im kommenden Jahr wachstumsstabilisierend“, analysiert Hergovich.

Ausweitung des Arbeitskräfteangebots setzt sich fort:
Die steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen und älteren Arbeitskräften und der Zustrom von Arbeitskräften vor allem aus der EU wird das Arbeitskräfteangebot weiter ausweiten. Das AMS Niederösterreich erwartet 2020 jahresdurchschnittlich 688.200 Personen, die dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen. Gegenüber 2019 bedeutet das eine Steigerung um 1% oder 7.000 zusätzliche Arbeitskräfte.

Anstieg der Arbeitslosigkeit durch sinkende Arbeitskräftenachfrage:
2020 wird die schwächer werdende Arbeitskräftenachfrage niederösterreichischer Unternehmen das zusätzliche Angebot an Arbeitskräften nicht mehr vollständig aufnehmen können. Das AMS Niederösterreich rechnet im kommenden Jahr mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 2,2% (+1.100 Personen) auf Jahresdurchschnittlich 51.900 Personen.

Daraus ergibt sich voraussichtlich folgende Entwicklung für 2020:
Zahl der unselbständig Beschäftigten steigt um 0,9%:
Der niederösterreichische Arbeitsmarkt wird den Prognosen zufolge 636.300 unselbständig Beschäftigte im Jahresdurchschnitt verzeichnen. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet das ein Plus von 5.900 Personen.

Arbeitslosenquote vorrausichtlich 7,5%:
2020 wird die niederösterreichische Arbeitslosenquote – wie 2019 – 7,5% betragen. Niederösterreich liegt damit im prognostizierten österreichweiten Durchschnitt von 7,5%.

„Das weiterhin steigende Arbeitskräfteangebot wird sich in Verbindung mit der Verlangsamung des Tempos, mit dem niederösterreichische Unternehme neue Arbeitskräfte aufnehmen, auf den niederösterreichischen Arbeitsmarkt niederschlagen und für eine leicht steigende Arbeitslosigkeit sorgen“, stellt Hergovich fest.

Der AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführer über die Schwerpunkte im kommenden Jahr:
o) „Vorrang hat die rasche und konsequente Vermittlung. Damit decken wir den Fachkräftebedarf der
    Wirtschaft und hemmen Langzeitarbeitslosigkeit.“
o) „Wir werden in hochwertige Ausbildungen investieren, um die Jobchancen von Menschen zu
    verbessern, die keinen geeigneten Arbeitsplatz finden.“
o) „Einen weiteren Schwerpunkt setzen wir bei der Betreuung von Kunden die 50 Jahre
    und älter sind. Vor allem Frauen sind in dieser Altersgruppe aufgrund des steigenden
    Pensionsantrittsalters zunehmend von Arbeitslosigkeit betroffen.“
o) „Mit einem niederösterreichweit flächendeckenden Netz an neuen Beratungs- und
    Betreuungseinrichtungen unterstützen wir langzeitarbeitslose Personen, sich wieder in Richtung
    Arbeitsmarkt zu orientieren und auf einen beruflichen Wiedereinstieg vorzubereiten. Wir lassen
    niemanden im Stich!“

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