10. September 2020
Die langsame Konsolidierung am NÖ Arbeitsmarkt seit dem Höhepunkt der Corona-Krise setzt sich auch im abgelaufenen Monat weiter fort. Im August lag die Zahl der Arbeitslosen mit 59.994 zwar um -2,6% (absolut -1.589) unter dem Vormonat, aber immer noch um 12.351 bzw. 25,9% über dem Niveau des Vorjahres. Damit verzeichnet Niederösterreich aktuell nach Kärnten den geringsten Anstieg aller Bundesländer. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im August gegenüber dem Vorjahresmonat mit 67.172 um 11.667 oder 21% mehr Personen beim AMS Niederösterreich registriert.
Entwicklung nach dem Alter:
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) im Jahresvergleich ein Plus von 30,6% und bei den Älteren (50-Plus) ein Plus von 19,4%. Bei den Jugendlichen betrug der Anstieg 27,2% (+1.287).
Anstieg nach Geschlecht, Branchen und Bezirken:
Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr waren Frauen (+24,1%) fast genauso stark betroffen wie Männer (+27,8%). Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr im Handel (+2.440), in der Arbeitskräfteüberlassung (+2.030) sowie in der Beherbergung und Gastronomie (+1.867). Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Bezirken in Niederösterreich, obwohl sich auch hier die Anstiege seit Beginn der Krise deutlich abflachen.
Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+3.495 oder +37% auf 12.910) stieg die Arbeitslosigkeit (relativ) stärker an, als bei Inländern (+8.856 oder +23,2% auf 47.084).
Positive Signale am Lehrstellenmarkt:
Ende August standen dem AMS Niederösterreich insgesamt 933 offene Lehrstellen zur Besetzung zur Verfügung, um 99 (oder 11,9%) mehr als im Vorjahr.
Bezirk Mistelbach:
Im Bezirk Mistelbach waren Ende August 2.536 Personen arbeitslos vorgemerkt, 1.233 Frauen und 1.303 Männer. Das sind um 469 oder 22,7% mehr als Ende August 2019. Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen damit um 90 (13 Frauen, 77 Männer mehr) gesunken.
Bei den Jugendlichen betrug der Anstieg gegenüber dem Vorjahr 32,7% (+68). „Damit ist der Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr deutlich geringer als am Höhepunkt der Krise (im April 2020 mit +111,8%; +171 gegenüber April 2019). Diese Entwicklung zeigt uns, dass wir mit den Maßnahmen, die wir im Rahmen der niederösterreichischen Lehrlingsoffensive mit dem Land Niederösterreich und den Sozialpartnern gesetzt haben, auch in Zeiten der Corona-Krise auf dem richtigen Weg sind“, erklärt der stellvertretende Geschäftsstellenleiter des AMS Mistelbach Wolfgang Erasim.
Auf dem Lehrstellenmarkt stehen insgesamt 52 Lehrstellensuchende 28 sofort verfügbaren offenen Lehrstellen gegenüber. Im Lauf des Monats August sind im Bezirk mit 316 Personen um 111 (-26%) weniger arbeitslos geworden, als im August 2019. 461 Personen haben im August die Arbeitslosigkeit beendet, 228 davon mit Aufnahme einer Beschäftigung. Das sind um 43 (+23,2%) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Besonders erfreulich ist der Bestand an sofort verfügbaren offenen Stellen. Dieser hat sich gegenüber dem Vorjahr um 126 (+34,7%) erhöht, zum Stichtag mit Ende August waren es im Bezirk Mistelbach 489.
Die Zahl der unselbständig Beschäftigten im Juli ist mit einem Minus von 2% zwar weiterhin unter dem Vorjahresniveau, gegenüber Juni aber bereits um 492 gestiegen. Ende Juli 2020 waren im Bezirk Mistelbach 31.419 Personen unselbständig beschäftigt.
Warnung vor betrügerischen Phishing-Mails:
Aktuell sind betrügerische Phishing-Mails mit Anhang im Umlauf, die mit echt anmutenden Bildern und Textteilen vorgeben vom Arbeitsmarktservice zu stammen. Die Mehrzahl der Mails betreffen die Kurzarbeit und deren Abrechnung. Es kann aber nicht ausgeschlossen werden, dass auch andere Bereiche über die AMS Tätigkeiten von den Urhebern aufgegriffen werden. Der vertrauenserweckende Eindruck und die Namensgebung des Anhangs sollen zum Anklicken verleiten, womit Kriminelle Zugriff auf Endgeräte und letztlich auf Daten erhalten könnten. Achten sollte man auf die Absenderadresse, die im Original mit „@ams.at“ (z.B. ams.mistelbach@ams.at) endet.
Es wird generell empfohlen, den Anweisungen verdächtiger Mails nicht Folge zu leisten, sondern diese sofort zu löschen. Wenn Sie sich nicht sicher sein sollten, ob es sich um eine echte Mail des AMS handelt, kontaktieren Sie bitte das AMS unter 050/904-340. Das AMS versendet Nachrichten üblicherweise über das besonders geschützte eAMS-Konto und nicht per E-Mail.