23. April 2020
Die Corona-Krise bringt für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt historische Höchststände. Nach Rekordarbeitslosigkeit folgt ein Ansturm auf Kurzarbeit durch die niederösterreichischen Unternehmen. Mit Ostermontag, dem 13. April, hat das AMS 9,7 Millionen Euro für Kurzarbeitsbeihilfen im Bezirk Mistelbach bewilligt. „Diese Bewilligungssumme ist für derzeit 1.354 Beschäftigte in unserem Bezirk reserviert. Wir genehmigen laufend Anträge. Diese Zahlen werden daher noch deutlich steigen“, so die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer. Niederösterreichweit werden täglich 500 Anträge auf Kurzarbeit genehmigt. Das AMS rechnet damit, dass jede/r dritte bis vierte Beschäftigte in Niederösterreich im Zuge der Corona-Krise in Kurzarbeit sein wird.
Mit Ausbruch der Corona-Krise Mitte März ist die Zahl der Arbeitslosen im Bezirk Mistelbach um etwa 1.000 Personen gestiegen. Mittlerweile hat das AMS die Kurzarbeitsbeihilfe für 1.354 Arbeitskräfte im Bezirk bewilligt. „Die Zahl der Anträge ist noch nicht abgearbeitet und es kommen täglich weitere Ansuchen herein“, erklärt die AMS-Chefin Marianne Bauer die aktuelle Lage. Betriebe, die Kurzarbeit beim AMS beantragt haben, können bereits in Kurzarbeit arbeiten. Die Bewilligung durch das AMS erfolgt im Nachhinein.
AMS-Prognose: Jede/r 3. Bis 4. Beschäftigte in Niederösterreich in Kurzarbeit
Das AMS geht davon aus, dass 150.000 bis 200.000 Beschäftigte in Niederösterreich während der Corona-Krise in Kurzarbeit sein werden. Das ist etwa jede/r vierte bis dritte Beschäftigt. Für die AMS Mistelbach-Chefin lautet das Motto: „Über jede Person, die nicht arbeitslos wird, sondern stattdessen in Kurzarbeit geht, bin ich froh. Es bedeutet weniger persönliches Leid, mehr Einkommen, mehr Kaufkraft und Sicherheit für die Betriebe, wenn sie nach der Krise wieder durchstarten.“ Das neue Kurzarbeitsmodell garantiert den ArbeitnehmerInnen 80 bis 90% ihres bisherigen Nettogehaltes. Diese Ersatzleistung ist damit deutlich höher als der Arbeitslosengeldbezug. ArbeitgeberInnen bekommen die ausgefallene Arbeitszeit vom AMS pauschal ersetzt.
AMS Niederösterreich: Alle Kraft für die Existenzsicherung und Bearbeitung der Kurzarbeit
Niederösterreichweit arbeiten bereits 138.017 Arbeitskräfte in 9.000 niederösterreichischen Unternehmen in Kurzarbeit. Das sind tausendmal mehr Anträge als normalerweise und hundertmal mehr binnen weniger Wochen als während der Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 innerhalb eines ganzen Jahres. Das AMS Niederösterreich hat daher seine Personalressourcen in zwei Kernbereichen gebündelt: in der Existenzsicherung für Arbeitsuchende und der Begleitung der Unternehmen durch die Corona-Krise. Täglich werden etwa 500 Anträge bewilligt. „Wir arbeiten auf Hochdruck, der aber in jedem Fall eine präzise Prüfung vorangehen muss. Viele Anträge sind leider lückenhaft, woraus jede Menge Rückfragen entstehen. Das verzögert die Bearbeitung“, so Marianne Bauer. Auf jedem Fall bittet das AMS Mistelbach die betroffenen Unternehmen um Geduld und verspricht: „Kein Antrag geht verloren, niemand braucht sich sorgen, Geld zu verlieren!“