10. November 2021
Die deutliche Erholung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt setzte sich auch im Oktober weiter fort. Trotz der einsetzenden Saisonarbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit weiter im Sinkflug. Ende Oktober waren insgesamt 41.789 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Minus von 24,3% im Vergleich zum Oktober 2020 und ein Minus von 10% im Vergleich zum Oktober 2019. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahresmonat mit 50.734 um 12.696 oder 20% weniger Personen beim AMS registriert.
Während in den letzten zwölf Jahren die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich von September auf Oktober saisonal immer gestiegen ist, ist sie heuer erstmals weiter rückläufig. „Auch die Arbeitslosenquote ist mit genau 6% fast so niedrig wie zuletzt vor genau zehn Jahren (Oktober 2011: 5,8%). In einigen niederösterreichischen Bezirken gibt es mit einer Arbeitslosenquote von unter 3% bereits Vollbeschäftigung“, freuen sich Landesrat Dr. Martin Eichtinger und AMS-Landesgeschäftsführer Sven Hergovich.
Österreichweiter Vergleich: Niederösterreich im Spitzenfeld
„Niederösterreich verzeichnet den absolut größten Rückgang der Arbeitslosigkeit (-4.618 Personen) aller Bundesländer im Zweijahresvergleich, relativ gesehen ist es nach Kärnten, Salzburg und Tirol der viertgrößte“, so der AMS-Landgeschäftsführer. In Österreich betrug die voraussichtliche Arbeitslosenquote für Oktober 6,5% (Oktober 2020: 8,7%) und lag somit unter dem Vorkrisenniveau (Oktober 2019: 7%).
Deutlicher Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit:
Den mit Abstand stärksten Rückgang mit 29,3% gab es bei den Jugendlichen, wo außerdem im Vergleich mit dem Vorkrisenniveau ein klares Minus von 21% erreicht werden konnte. Damit konnte der Höchststand an vorgemerkten Jugendlichen im Jahresverlauf von 6.629 im Jänner auf nunmehr 3.506 gesenkt werden.
Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin rückläufig, aber auf hohem Niveau:
Die drohende Verfestigung der Arbeitslosigkeit bleibt die größte Herausforderung am niederösterreichischen Arbeitsmarkt, wenngleich der Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich stetig voranschreitet. So konnte der Höchststand an Langzeitarbeitslosen im letzten halben Jahr von 16.341 Personen (im März) auf nunmehr 11.244 gesenkt werden. Das ist eine Reduktion von über 31%.
Auch im Vergleich zum Vorjahr gibt es einen Rückgang. „Bei den Langzeitarbeitslosen haben wir eine Reduktion von über 11% im Vergleich zum Oktober 2020. Das zeigt, die gemeinsamen Programme zwischen Land Niederösterreich und AMS Niederösterreich gegen die Langzeitarbeitslosigkeit erzielen die gewünschten Effekte. Wir ziehen weiterhin an einem gemeinsamen Strang, um Menschen, die länger als ein Jahr arbeitslos sind, wieder in Beschäftigung zu bringen“, so Landesrat Dr. Martin Eichtinger. Nichts desto trotz bleibt die Langzeitarbeitslosigkeit aber das arbeitsmarktpolitische Kernproblem. Jeder/Jede Vierte (knapp 27%) ist derzeit in Niederösterreich von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen.
Weiterhin starke Arbeitskräftenachfrage:
Im abgelaufenen Monat wurden dem AMS Niederösterreich 7.309 neue Stellenangebote gemeldet. Es stehen aktuell mit 17.550 so viele freie Stellen wie noch nie zur Verfügung. Allein im Oktober konnten 6.254 offene Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt werden. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein kräftiges Plus von 29,4%.
Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit:
Wie schon seit Monaten profitieren Männer von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung etwas stärker (-6.934 oder -24,2%) als Frauen (-6.459 oder -24,3%).
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) Ende Oktober im Jahresvergleich einen Rückgang um -26,9% und bei den Älteren (50+) einen Rückgang von -19,6%.
Veränderung nach Branchen:
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr im Handel (-2.440), in der Beherbergung und Gastronomie (-2.083), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt knapp -1.700), in der Warenerzeugung (-1.403) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (-796), im Baubereich (-789) und Verkehr (-745).
Wie schaut es im Bezirk Mistelbach aus?
„Im Oktober haben wir einen Tiefststand von 1.728 arbeitslos vorgemerkten Personen in den letzten Jahren erreicht. Dies ist ein Minus von 553 oder 24,2% gegenüber dem Vergleichsmonat 2020. Im Bezirk Mistelbach liegt die Arbeitslosenquote derzeit mit 5,4% so niedrig wie zuletzt vor 7 Jahren“, freut sich AMS-Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer. Mit der raschen und konsequenten Vermittlungsarbeit durch die Beraterinnen und Berater des AMS Mistelbach konnten im Oktober 248 offene Stellen mit geeigneten Arbeitskräften besetzt werden.
„Den mit Abstand stärksten Rückgang mit 31,9 % gab es bei den Jugendlichen, wo außerdem im Vergleich mit dem Vorkrisenniveau ein klares Minus von 23,4 % erreicht werden konnte. Damit konnte der Höchststand an vorgemerkten Jugendlichen im Jahresverlauf von 298 im Jänner auf nunmehr 147 gesenkt werden“, betont die AMS-Geschäftsstellenleiterin und ergänzt: „Auch bei den Älteren verzeichnen wir ein Minus von 18,1%, dies sind um 167 weniger als 2020. Die Arbeit der letzten Monate hat sich ausgezahlt und viele Arbeitssuchende konnten wieder in Beschäftigung gebracht werden. Wir hoffen auf eine Beibehaltung dies Trends und freuen uns, wenn unsere Betriebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter finden!“