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Arbeitslosigkeit bei älteren Personen weiter rückläufig

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09. November 2023

Ende Oktober waren 38.183 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.016 oder 5,6% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit nach Kärnten (-1,1%), Tirol (+2,4%) und Burgenland (+3,3%) der geringste relative Anstieg. Im Bundesdurchschnitt zeigt sich insgesamt ein Plus in der Höhe von 6%. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmern befanden sich 47.109 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+5,1% gegenüber dem Vorjahr).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag im Oktober bei 663.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 0,4%. Davon waren 294.000 Frauen (+0,6%) und 69.000 Männer (+0,2%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,4% und 0,3%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,3% (+0,3%-Punkte).

„Im Jahr 2023 wird die österreichische Wirtschaft laut rezenten Prognosen schrumpfen. Nichtsdestoweniger zeigt sich der Arbeitsmarkt als äußerst robust. Dies gilt im Speziellen für Niederösterreich. Insgesamt wird für unser Bundesland trotz der wirtschaftlichen Rezession eine Steigerung der unselbständigen Beschäftigung sowie ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt in der Höhe von einem halben Prozent prognostiziert. Nun heißt es weiter gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich und unseren Partnern den eingeschlagenen Weg fortzusetzen“, so Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.

Arbeitslosigkeit bei Älteren und Langzeitarbeitslosen weiter rückläufig:
Insgesamt hat die Zahl der Arbeitslosen sowohl bei Frauen (+3,4% bzw. 585) als auch bei Männern (+7,5% bzw. +1.431) zugenommen.

Aktuell suchen 12,3% aller arbeitslosen Personen in Niederösterreich bereits ein Jahr oder länger einen Job. Das sind in Summe 4.687 Personen in Niederösterreich, um 18,8% weniger als im Oktober des Vorjahres. Diese Zahl ist zuletzt im Jahr 2013 niedriger gewesen. Damit geht die Langzeitarbeitslosigkeit bereits seit 26 Monaten in Folge zurück. Bei den Frauen ist der Rückgang mit 25,8% im Vergleich zum Vorjahr besonders stark.

„Im Gegensatz zur Gesamtarbeitslosigkeit ist die Arbeitslosigkeit der Generation 50+ mit 0,9% zurückgegangen. Vor allem die Zahl der Frauen über 50 ist mit 5,7% weiterhin rückläufig. Der demographische Wandel bildet sich deutlich in der Zusammensetzung arbeitsloser Personen ab: Mittlerweile ist bereits mehr als jede Dritte von ihnen 50 Jahre und älter. Die Hälfte der Generation 50+ hat gesundheitliche Probleme. Vor zehn Jahren war es nur ein Drittel. In Zeiten von geringerem Arbeitskräfteangebot müssen ältere Arbeitssuchende in der Personalsuche von Unternehmen eine zunehmend wichtigere Ressource darstellen. Es ist uns ein wichtiges Anliegen Unternehmen in diese Richtung beim Rekruting zu sensibilisieren“, betont die AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Weiterhin großes Angebot an offenen Stellen und freien Lehrstellen:
Bei einer steigenden Zahl offener Lehrstellen (+14,5%) und gleichzeitig einer zunehmenden Zahl an Lehrstellensuchenden (+6,3%) zeigt sich weiter ein Überangebot an Lehrstellen: Beim AMS Niederösterreich steht ein Angebot von 1.535 sofort verfügbaren freie Lehrstellen 1.132 Lehrstellensuchenden gegenüber. Die meisten Lehrlinge werden im Bereich Handel (387), gefolgt von Gastronomie (211) und Elektroinstallation/-montage (80) gesucht.

Zwar von einem sehr niedrigen Niveau aus, aber dennoch gestiegen ist die Jugendarbeitslosigkeit (+18,7% bzw. +629) auf 3.992 in Niederösterreich. Der überwiegende Teil (81%) der arbeitslos gemeldeten Jugendlichen sind zwischen 20 und 24 Jahre. Nur knapp ein Fünftel befindet sich im Alter von 15 bis 19 Jahre. Die erweiterte Jugendarbeitslosigkeit inkl. Schulung und Lehrstellensuchenden liegt bei 8.746 und damit um 8,1% über dem Vorjahreswert. Im Vergleich zu 2019 ist die Anzahl an arbeitslosen Jugendlichen (erweitert) um 11,4% niedriger.

„Gründliche Information und Beratung sind die zentralen Schlüssel für eine erfolgreichen Einstieg in die Berufs- oder Ausbildungswelt. Personen ohne Berufs- oder Ausbildungsabschluss sind im Lauf ihres Erwerbslebens bis zu zwölf Jahre arbeitslos. Unsere Einladung an alle, die vor der Entscheidung stehen, wie sie sich beruflich entwickeln wollen: Mit dem AMS Kontakt aufnehmen, sich beim AMS lehrstellensuchend melden und das vielfältige Beratungsangebot rund um die Berufswelt des AMS und der Sozialpartner in Niederösterreich nutzen“, appellieren die Arbeitsmarkt-Landesrätin, und die AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin.

Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin kräftig nach Arbeitskräften, wenn auch mit sinkender Tendenz. Ende Oktober waren mit 16.340 freien Stellen um 16,8% weniger als im Rekordjahr 2022 gemeldet.

Was tut sich im Bezirk Mistelbach?
1. Arbeitslosigkeit:
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr um 7,7% gestiegen. „Im Vergleich zum Oktober 2019 vor der Krise verzeichnen wir allerdings weiterhin ein deutliches Minus in der Arbeitslosigkeit von 15,93%“, betont die Geschäftsstellenleiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.

2. Langzeitarbeitslosigkeit und Generation 50+:
„Trotz steigender Arbeitslosigkeit geht die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach weiter zurück. Gegenüber Oktober 2022 konnte die Langzeitarbeitslosigkeit mit einem Minus von 10% wieder deutlich reduziert werden, gegenüber dem Vorkrisenniveau sogar um 50,5%“, so Marianne Bauer.

Der demographische Wandel bildet sich allerdings deutlich in der Zusammensetzung arbeitsloser Personen ab: Mittlerweile ist bereits mehr als jede 4. von ihnen 50 Jahre und älter. Rund 53% von ihnen haben gesundheitliche Probleme. Vor zehn Jahren lag dieser Anteil bei „nur“ knapp 40%. Gleichzeitig hält die starke Arbeitskräftenachfrage weiterhin an. Aktuell sind im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach 506 freie Stellen gemeldet.

3. Lehrstellenmarkt:
Aktuell sind beim AMS Mistelbach 52 freie Lehrstellen und 55 Lehrstellensuchende gemeldet. Angebot und Nachfrage passen aber nicht immer zusammen.

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