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Arbeitslosigkeit steigt auch in Niederösterreich, aber weniger stark als österreichweit

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12. Oktober 2023

Im Durchschnitt des bisherigen Jahres 2023 konnte die Arbeitslosigkeit um 1,7% reduziert werden. Damit gehört Niederösterreich ganz klar zu den Top-Performern. Ende September 2023 waren 37.675 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.616 oder 4,5% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Das ist österreichweit nach Tirol (-0,6%) und Kärnten (+0,5%) der geringste relative Anstieg. Im Bundesdurchschnitt zeigt sich insgesamt ein Plus in der Höhe von 6,1%. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 46.334 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+3,6% gegenüber dem Vorjahr). Die Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich konnte im Vergleich zum Vorjahr um 23,3% gesenkt werden (Österreichweit: -18,3%).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag im September bei 667.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 0,7%. Davon waren 296.000 Frauen (+1,2%) und 371.000 Männer (+0,3%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 5,3% und 0,2%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 5,9% (+0,3%-Punkte). „Der Arbeitsmarkt in Niederösterreich erweist sich trotz der wirtschaftlichen Schwäche weiterhin als äußerst robust. Die letzten verfügbaren Wirtschaftsdaten zeigen eine Schrumpfung des Bruttoinlandsprodukts im 2. Quartal 2023 und voraussichtlich auch im aktuellen Quartal. Nichtsdestoweniger steigt die unselbstständige Beschäftigung weiter um 0,7%, die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 5,3% und ist somit mit Ausnahme des vergangenen Jahres zum letzten Mal im Jahr 2008 niedriger gewesen. Insgesamt wird für Niederösterreich ein Rückgang der Arbeitslosigkeit im Jahresdurchschnitt um 1,0% prognostiziert. Wir werden gemeinsam mit dem AMS Niederösterreich und unseren Partnern den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen“, so Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.

Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit in Niederösterreich geht weiter:
12,2% aller arbeitslosen Personen in Niederösterreich suchen bereits ein Jahr oder länger einen Job. Das sind in Summe 4.612 Personen in Niederösterreich, um 23,3% weniger als im September des Vorjahres. Diese Zahl ist zuletzt im Jahr 2013 niedriger gewesen. „Nirgendwo in Österreich konnte die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen in den letzten Jahren so stark reduziert werden wie in Niederösterreich. Aktuell sind es im Vergleich zu 2019 um 51% weniger. Mit 12,2% Langzeitarbeitslosenanteil befinden wir uns vor vergleichbaren Bundesländern wie der Steiermark mit 13,4%. In einigen Bezirken Niederösterreichs, wie zum Beispiel in Waidhofen an der Ybbs oder Horn, liegt der Anteil an allen langzeitarbeitslosen Personen nahe Null. Intensive Beratung und Vermittlung sowie gezielte Förderung durch das AMS Niederösterreich zeigen klare Wirkung“, erklären Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz und AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Weiterhin hohe Arbeitskräftenachfrage:
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin nach Arbeitskräften, wenn auch mit sinkender Tendenz. Ende September waren mit 17.367 freien Stellen um 14,9% weniger als im Rekordjahr 2022 gemeldet.

Beim AMS Niederösterreich steht ein Angebot von 1.368 (-8,2%) sofort verfügbaren freie Lehrstellen 1.153 (+8,7%) Lehrstellensuchenden gegenüber.

„Im laufenden Jahr konnten bereits 62.351 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS Niederösterreich besetzt werden. Das sind um 1,4% mehr als im Vorjahr. Im heurigen Jahr haben die Beraterinnen und Beratern des AMS Niederösterreich den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits rund 525.487 Vermittlungsvorschläge gemacht. Außerdem konnten insgesamt 61.686 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden. Wir werden die anhaltende Arbeitskräftenachfrage intensiv nutzen. Das AMS in Niederösterreich hat für alle Kundinnen und Kunden ein Angebot: einen Job oder eine Förderung“, betont die AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter, Branche und Region:
Ältere Personen ab 50 (-2,7% bzw. -385) weisen weiterhin einen Rückgang der Arbeitslosigkeit im September auf. Die Zahl der Arbeitslosen hat sowohl bei Frauen (+2,5% bzw. +440) als auch bei Männern (+6,3% bzw. +1.176) zugenommen. Zwar von einem sehr niedrigen Niveau aus, aber dennoch gestiegen ist die Jugendarbeitslosigkeit (+14,6% bzw. +511) in Niederösterreich. Das Plus der Jobsuchenden im Haupterwerbsalter beträgt 8,1% bzw. 1.490.

In den meisten Branchen wie z.B. in der Gebäudebetreuung und Arbeitskräfteüberlassung (+264 bzw. +4,3%), im Bau (+251 bzw. +10,6%), in der Warenproduktion (+216 bzw. +5,8%), in der Beherbergung und Gastronomie (+90 bzw. +3,0%) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+61 bzw. +2,1%) steigt die Arbeitslosigkeit an. In der öffentlichen Verwaltung (-1 bzw. -0,1%) stagniert die Arbeitslosigkeit derzeit.

Im Bezirk Mistelbach setzt sich der NÖ-Trend fort:
Die wirtschaftliche Schwäche sorgt im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach für einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Ende September waren im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach 1.538 Personen arbeitslos gemeldet, um 2,7% mehr als im Vorjahr. „Wir nutzen die intensive Arbeitskräftenachfrage, um für schwer vermittelbare Personen konkrete Wiedereinstiegschancen zu erarbeiten. Damit konnten wir den Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit weiter fortsetzen. Im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen wir ein Minus von 20,9%“, so Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer.

Im laufenden Jahr konnten bereits 2.213 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS Mistelbach besetzt werden. 2.430 Kundinnen und Kunden aus dem Arbeitsmarktbezirk Mistelbach haben ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.

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