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Arbeitsmarkt anhaltend stark von den Folgen der Pandemie betroffen

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03. Dezember 2020

Die Auswirkungen der Corona-Krise zeigen sich weiterhin am NÖ Arbeitsmarkt. Seit dem Höhepunkt der Krise im April sank zwar die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich bis Oktober kontinuierlich. Im November lag die Zahl der Arbeitslosen aber wegen des Lockdowns und aus saisonalen Gründen erstmals seit April wieder höher als im Vormonat, und zwar mit 59.582 um 4.400 (oder 8%) höher als im Oktober und um 11.141 bzw. 23% höher als im November 2019. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im November gegenüber dem Vorjahresmonat mit 68.077 um 10.623 oder 18,5% mehr Personen beim AMS Niederösterreich registriert.

„Damit verzeichnet Niederösterreich nach Kärnten den geringsten Anstieg der Arbeitslosigkeit aller Bundesländer. Österreichweit stieg die Arbeitslosigkeit um 30,5%. Im November haben auch 4.157 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher eine Arbeit aufgenommen. Damit fiel der Rückgang in Niederösterreich mit -11% wesentlich geringer aus als im Österreichvergleich (-22,7%)“, erklärt Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Alter und Geschlecht:
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) im Jahresvergleich einen Anstieg um 27,3% und bei den Älteren (50 Plus) einen Anstieg von 18,6%. Auch bei den Jugendlichen betrug der Anstieg 18,1% (+806).

Auffallend ist der höhere Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr bei den Frauen (+25,4%), während er bei den Männern „nur“ 20,9% beträgt. Das ist dieselbe Entwicklung wie in den Monaten April und Mai dieses Jahres.

Anstieg nach Branchen, Nationalität und Bezirken:
Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr aufgrund des zweiten Lockdowns im Handel (+2.308), in der Beherbergung und Gastronomie (+1.998), im Bereich Gebäudereinigung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt 1.126) sowie in der Warenherstellung (+1.054).

Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+2.755 oder +26,4% auf 13.196) stieg die Arbeitslosigkeit Ende November (relativ) stärker an als bei Inländerinnen und Inländern (+8.386 oder +22,1% auf 46.386).

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit in allen Bezirken in Niederösterreich. Am deutlichsten ist das Plus in Mödling (+33,2%), in Waidhofen an der Ybbs und in Schwechat (je +32,2%), in Scheibbs (+32,1%) sowie in Melk (+29,1%), hingegen am niedrigsten in Gmünd (+9,3%) bzw. in Lilienfeld (+12,9%).

Stellenmarkt:
Die weiterhin angespannte Situation am niederösterreichischen Arbeitsmarkt bleibt auch am Stellenmarkt bemerkbar: Die niederösterreichischen Betriebe haben dem AMS Niederösterreich im November mit knapp 4.100 freie Stellen um ein Zehntel weniger offene Stellen zur Besetzung gemeldet, als im Vorjahr (-428).

Wie schaut es in Mistelbach aus?
Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitsuchenden wieder gestiegen. Waren es im Oktober noch 2.281 vorgemerkte Personen, ist im November die Zahl auf 2.487 Personen gestiegen. „Zum Vorjahr haben wir hier ein Plus von 20,9% im November“, erklärt AMS Mistelbach-Leiterin Marianne Bauer.

Erfreulich ist natürlich, dass trotz der Krise auch die Zahl der offenen Stellen steigt. „So haben wir gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 23,2%“, so Bauer weiter.

Im November haben 138 Jobsuchende aus dem Bezirk eine Arbeit aufgenommen. Das sind um 44 weniger Arbeitsaufnahmen als im Vorjahr, denn saisonale Effekte und die aktuellen Beschränkungen spielen hier eine Rolle. Die Dynamik am niederösterreichischen Arbeitsmarkt ist dennoch vorhanden: Unternehmen suchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und es werden freie Stellen angeboten. „So ist es in diesem Jahr bisher 3.239 arbeitslosen aus unserem Bezirk gelungen, ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme zu beenden“, erklärt die AMS-Geschäftsstellenleiterin abschließend.

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