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Arbeitsmarkt: Erneut Anstieg bei der Arbeitslosigkeit, jedoch mit rückläufiger Tendenz

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06. Februar 2025

Die Arbeitslosigkeit stieg in Niederösterreich im Jänner bereits 21 Monate in Folge an, jedoch mit deutlich rückläufiger Tendenz in den letzten beiden Monaten. Mit 55.326 arbeitslos vorgemerkten Personen sind dies um 2,1% mehr als im vorherigen Jahr. Hingegen stieg die Arbeitslosigkeit österreichweit mit 6,4% wesentlich stärker. „Bei der Anzahl an unselbständigen Beschäftigungsverhältnissen sehen wir derzeit eine Stagnation. In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzen wir unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit mit Nachdruck weiter fort“, betonen Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz und AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern unisono.

Ende Jänner waren 55.326 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.116 oder 2,1% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 65.122 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+2,6% gegenüber dem Vorjahr).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich lag Ende Jänner bei 637.000 Personen. Davon waren 290.000 Frauen (+0,3%) und 347.000 Männer (-0,3%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein gleichbleibendes Niveau.

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 8,0% und damit 0,2%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 8,6% (+0,5%-Punkte).

„Während sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit aktuell einbremst, sehen wir im Handel mit einem Plus von 6,3% kaum eine Entspannung. Wir erwarten, dass je nach konkreter Kündigungsfrist sich ehemalige KIKA-/Leiner-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiterin den kommenden Wochen und Monaten beim AMS in Niederösterreich arbeitslos melden werden. Wir werden sie vom ersten Tag an mit intensiver Beratung, Vermittlung und Qualifizierung unterstützen. Für jene, die keine Aussicht auf einen raschen beruflichen Wiedereinstieg haben, halten wir in Kooperation mit dem Land Niederösterreich die Angebote der Arbeitsstiftung bereit“, erklärt AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+3,7% bzw. +771) als auch bei Männern (+1,0% bzw. +345) zugenommen.

Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+1,5% bzw. +239) wie Personen im Haupterwerbsalter (+2,0% bzw. +602).

Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 4,3% (auf 5.803 Personen) aus – erstmals nach 16 Monaten wieder im einstelligen Prozentbereich.

Nach Branchen steigt in der Warenherstellung (+9,2% bzw. +453), im Handel (+6,3% bzw. +535) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (+5,2 % bzw. +158) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (+0,9% bzw. +23) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich bzw. sinkt die Arbeitslosigkeit im Bereich Verkehr/Lagerei (-4,7% bzw. -129), im Bauwesen (-4,0% bzw. -387) und in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (-0,5% bzw. -44).

„Trotz einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung in den letzten beiden Jahren suchen niederösterreichische Unternehmen kräftig nach potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit 12.849 offenen Stellen und 1.107 verfügbaren Lehrstellen steht ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung, denn das sind weiterhin um 26% mehr als im Vorpandemiejahr 2019. Hier bietet das AMS Niederösterreich eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Darüber hinaus bietet das Land Niederösterreich unterschiedliche Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte an. Mit maßgeschneiderter Beratung Unternehmen und Beschäftigte in eine nachhaltige Zukunft begleiten können, ist eine der zentralen Aufgaben der kommenden Monate“, gibt sich Arbeitsmarkt-Landesrätin Susanne Rosenkranz optimistisch.

Aktuell sind 12.849 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 9,2% weniger als im Jänner des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit steigender Arbeitskräftenachfrage, wie z.B. in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+6,8% bzw. +203). Rückgänge sind z.B. im Tourismus (-19,9% bzw. -200), im Bauwesen (-18,6% bzw. -229), in der Warenherstellung (-13,3% bzw. -195) und im Handel (-12,3% bzw. -323) zu beobachten.

Wie schaut es im Bezirk Mistelbach aus?
Arbeitslosigkeit:
„Mit einem Plus von 4,4 % steigt die Arbeitslosigkeit im Bezirk Mistelbach weiter an, jedoch weniger stark als in Österreich mit +6,4% insgesamt“, so Geschäftsstellenleiterin Marianne Majewsky über die aktuelle Entwicklung.

Jugendarbeitslosigkeit:
Erfreulich ist die Entwicklung bei den Jugendlichen. Die Zahl der jobsuchenden Jugendlichen ist um -1,8% auf 276 gesunken. „Das vielfältige Angebot unserer Jugendbildungszentren, die von AMS, Land Niederösterreich und dem Europäischen Sozialfonds finanziert werden, und der überbetrieblichen Lehrausbildungen sind wichtige Instrumente im Kampf gegen Jugendarbeitslosigkeit“, bemerkt Marianne Majewsky und ergänzt: „Wir veranstalten auch heuer wieder gemeinsam mit der Wirtschaftskammer und der Arbeiterkammer unsere Lehrlingsmesse „Next Step LEHRSTELLE“ am Donnerstag, dem 20. März. Hier bringen wir Betriebe und Junge Leute zusammen!“

Arbeitsaufnahmen und Stellenbesetzungen:
Das AMS Mistelbach nutzt die anhaltende Nachfrage nach Arbeitskräften intensiv für die Vermittlungsarbeit. Im ersten Monat dieses Jahres haben 240 Jobsuchende wieder einen Arbeitsplatz gefunden. 168 freie Stellen im Bezirk Mistelbach konnten mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden.

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