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Arbeitsmarkt in Niederösterreich erwies sich auch zu Jahresende als robust

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04. Januar 2024

Ende Dezember 2023 waren 51.052 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 2.320 oder 4,8% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit lag Niederösterreich weiter klar unter dem österreichweiten Durchschnitt. Denn im Bundesdurchschnitt zeigt sich insgesamt ein Plus in der Höhe von 6,4%. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 59.319 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche.

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich lag im Dezember bei 642.000 Personen. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine Steigerung um 0,4%. Davon waren 291.000 Frauen (+0,5%) und 351.000 Männer (+0,2%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 7,4% und 0,3%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 7,8% (+0,4%-Punkte). „Im Jahresdurchschnitt 2023 zeigte sich ein robuster Arbeitsmarkt in Niederösterreich. Die Arbeitslosigkeit lag auf demselben Niveau wie im Vorjahr und dies bei insgesamt schrumpfender Wirtschaftsleistung im Jahr 2023. Die monatliche Tendenz zeigt allerdings weiter in Richtung steigender Arbeitslosigkeit. Im Dezember 2023 standen wir bei Plus 4,8% im Vergleich zum Dezember 2022. Nun heißt es, die gemeinsamen Anstrengungen, Menschen in Arbeit zu bringen, weiter fortzusetzen“, erklärt Arbeitsmarkt-Landesrat Mag. Susanne Rosenkranz.

Langzeitarbeitslosigkeit weiterhin rückläufig:
Trotz steigender Gesamtarbeitslosigkeit nimmt die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Niederösterreich bereits 28 Monate in Folge ab: Gegenüber Dezember des Jahres 2022 verzeichnet das AMS in Niederösterreich einen Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit um 13,8%.

Bei den Frauen ist der Rückgang mit 19,5% im Vergleich zum Jahr 2022 besonders stark. Aktuell suchen 4.877 Personen ein Jahr oder länger einen Job. Diese Zahl ist zuletzt vor zehn Jahren so niedrig gewesen. „Die Zahl der langzeitarbeitslosen Personen in Niederösterreich konnte in den letzten Jahren stark reduziert werden. Aktuell sind es mit 4.877 Personen im Vergleich zu 2019 um 50,6% weniger. Auch im Jahresdurchschnitt 2023 konnte die Langzeitarbeitslosigkeit im Vergleich zum letzten Jahr um rund ein Drittel gesenkt werden. Wir setzen unsere intensive Beratung und Vermittlung sowie gezielte Förderung weiter klar fort“, betont AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Hälfte des Anstiegs der Arbeitslosigkeit kommt aus Bau, Industrie und Handel:
Insgesamt hat die Zahl der Arbeitslosen sowohl bei Frauen (+4,1% bzw. +797) als auch bei Männern (+5,2% bzw. +1.523) zugenommen.

Hingegen ist die Arbeitslosigkeit bei Älteren (-0,8% bzw. -143) weiter rückläufig und besonders vorteilhaft ist die Situation bei den älteren Frauen. Bei diesen ist ein kräftiger Rückgang zu verzeichnen (-6,0% bzw. -398).

Im Gegensatz dazu steigt die Anzahl von arbeitslosen Jugendlichen überproportional (+14,2% bzw. +657) auf 5.289 an, wenn auch von einem niedrigen Ausgangsniveau. Im Vergleich zu 2019 ist die Zahl an Jugendlichen, die beim AMS gemeldet sind (egal ob arbeitslos, in Schulung oder lehrstellensuchend), um 10% gesunken und damit im Vergleich zu vor der Pandemie deutlich niedriger. Österreichweit ist die Zahl dieser Gruppe bereits am steigen (+1,8%).

Während sich im Handel (+4,9% bzw. +395) und im Bau (+3,6% bzw. +277) die Steigerung der Arbeitslosigkeit unter bzw. im Bereich des Durchschnittsniveaus befindet, steigt diese vor allem in der Industrie (+8,3% bzw. 375) und im Verkehr (+7,2% bzw. 167) überdurchschnittlich im Vergleich zum Vorjahr.

„Die Steigerung in der Arbeitslosigkeit zu Jahresende resultiert zu knapp der Hälfte aus drei Branchen: Bau, Warenherstellung und Handel. Darüber hinaus trägt auch die Arbeitsmarktintegration von Menschen aus der Ukraine nicht unwesentlich zu dieser Entwicklung bei. Laut rezenten Prognosen dürfte sich die wirtschaftliche Erholung in der Industrie etwas verzögern und die Baukonjunktur dürfte sich im nächsten Jahr noch weiter abschwächen. Insgesamt rechnen wir daher für das Jahr 2024 mit einem vermehrten Aufkommen von Arbeitslosigkeit in der Höhe von Plus 3,4%“, so die Arbeitsmarkt-Landesrätin und die AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin unisono.

Weiterhin viele offene Stellenangebote:
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin kräftig nach Arbeitskräften, wenn auch mit sinkender Tendenz. Ende Dezember 2023 waren mit 14.121 freien Stellen um 17,2% weniger als im Rekordjahr 2022 gemeldet.

Im Jahr 2023 konnten 79.119 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS Niederösterreich besetzt werden. Das sind um 1,9% mehr als im Vorjahr. Im kürzlich beendeten Jahr haben die Beraterinnen und Berater des AMS Niederösterreich den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden 682.205 Vermittlungsvorschläge gemacht. Außerdem konnten insgesamt 74.672 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.

Die Arbeitsmarktlage im Bezirk Mistelbach:
Arbeitslosigkeit:
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,3 % gestiegen. „Im Jahresdurchschnitt 2023 verzeichnen wir allerdings nur einen (geringfügigen) Anstieg der Arbeitslosigkeit von 1,1%“, betont die AMS Mistelbach-Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer.

Langzeitarbeitslosigkeit:
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen Personen konnte im Arbeitsmarktbezirk im Jahresdurchschnitt 2023 stark reduziert werden. Aktuell sind es mit 204 Personen im Vorjahresvergleich um 31,9 % weniger. „Wir setzen unsere intensive Beratung und Vermittlung sowie gezielte Förderung weiter klar fort“, so die AMS Mistelbach-Geschäftsstellenleiterin Marianne Bauer.

Dynamik am Arbeitsmarkt:
Im Jahr 2023 konnten 2.730 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS Mistelbach besetzt werden. Die Beraterinnen und Berater des AMS Mistelbach haben den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden im vergangenen Jahr rund 29.400 Vermittlungsvorschläge gemacht. Außerdem konnten insgesamt 2.930 Jobsuchende ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beenden.

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