09. März 2023
Ende Februar wurde in Poysdorf das Thema Biodiversität und Artenvielfalt am Acker und im Weingarten diskutiert. Vier KLAR! Regionen des östlichen Weinviertels haben zur Diskussionsveranstaltung mit Barbara Steurer, Geschäftsführerin des Österreichischen Kuratorium für Landtechnik (ÖKL) und Landentwicklung, und Franz Wachter von der Weingärtnerei Wachter geladen.
Zu dem Abend mit dem Titel: „Artenvielfalt was bringt´s?“ kamen mehr als 35 Interessierte nach Poysdorf. Das Thema ist hochaktuell, auch in seinen Begrüßungsworten verweist Roman Bayer, Obmann der Bezirksbauernkammer Mistelbach, auf die Dringlichkeit von Maßnahmen, die auch die neue gemeinsame Agrarpolitik der Europäischen Union zeigt.
Doch was bringt Biodiversität nun wirklich?
Barbara Steurer bringt es auf den Punkt: Biodiversität ist „Voraussetzung für unser aller Leben“, denn hinter Bodenbildung, diversen Regulierungsleistungen oder jedem Rohstoff – überall steckt Biodiversität. Denn nur durch eine hohe Artenvielfalt kann ein System resilient sein, wie Franz Wachter in der Diskussion anmerkt: „Systeme müssen sich selbst tragen, dann können auch ein, zwei Dinge ausfallen, wenn ich noch 45 weitere habe, denn ein vielfältiges System bleibt bestehen, auch wenn es um 2 Grad wärmer wird.“
Doch Biodiversität geht rasant zurück, daher wird oft die Frage nach den Schuldigen gestellt. Doch das ÖKL möchte durch verschiedene Maßnahmen die „Sehnsucht nach Biodiversität“ wecken. So leisten beispielsweise „BiodiversitätsvermittlerInnen“ in dem Projekt „Vielfalt auf meinem Betrieb“ einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität. Nähere Infos gibt es dazu unter: https://oekl.at/projekte/vielfalt-auf-meinem-betrieb/
Was passiert denn tatsächlich auf den Flächen?
Auch durch Naturschutzmonitoring im ÖPUL2023 lädt das ÖKL ein näher „hinzuschauen“: Weitere Infos finden Sie online: https://oekl.at/projekte/naturschutzmonitoring-im-oepul-2023/
Und wem bringt´s nun wirklich was?
Eine einfache Frage für Franz Wachter: „Bei aller Liebe zur Diversität - leben müssen wir auch davon, denn einen Schmetterling allein können wir nicht ernten“. Doch ohne geht’s nun auch nicht. Durch richtige Bewirtschaftung wird Biodiversität auch gefördert – doch wie funktioniert das? Laut Franz Wachter war es viel ausprobieren, auch mal was weglassen, viele kleine Strukturen aufbauen und Landschaftselemente nützen. „Manchmal kann auch etwas schiefgehen, doch mit einer guten Portion Gelassenheit hält man das auch gut aus“, so Wachter.
Der Klimawandel bringt immer mehr Herausforderungen, nicht nur für die Landwirtschaft. Mit welchen Strategien wir dem begegnen können, haben sich die KLAR! Regionen im Weinviertel – das sind Land um Laa, March-Thaya-Auen, Mistelbach-Wolkersdorf und Weinviertler Dreiländereck – gemeinsam zur Aufgabe gemacht. In der aktuellen Info-Reihe „Landwirtschaft im Klimawandel“ werden Maßnahmen und Lösungsansätze erörtert.
Haben Sie weitere Themen, die dabei nicht fehlen sollten?
Lassen Sie es uns unter klar@wde.at wissen!
Hintergrund:
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des KLAR! Programms durchgeführt. Das KLAR! (=Klimawandelanpassungsmodellregion) Programm wurde vom Klima- und Energiefonds in Kooperation mit dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) initiiert. Ziel des Programmes ist es, Regionen und Gemeinden die Möglichkeit zu geben, sich auf den Klimawandel vorzubereiten, mittels Anpassungsmaßnahmen die negativen Folgen des Klimawandels zu minimieren und die sich eröffnenden Chancen zu nutzen.