06. Februar 2020
Das Wachstum der österreichischen Volkswirtschaft verlor zuletzt deutlich an Schwung. Trotzdem wirkte der vergangene Konjunkturaufschwung noch auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt nach, sodass auch zu Jahresbeginn ein erfreulicher Rückgang der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich registriert werden konnte. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten stieg hingen im Jahresvergleich weiter an.
Die Zahl der im Jänner beim AMS Niederösterreich arbeitslosen Personen lag bei 62.855. Das ist um –1.751 oder -2,7% niedriger als im Jänner 2019 und der niedrigste Jännerwert seit 2013. Inklusive Schulungen beträgt der Rückgang gegenüber dem Jänner 2019 sogar –3,1%. „Die stärksten Rückgänge verzeichnet der Baubereich (-722 oder –6,8%) und das Gesundheits- und Sozialwesen ( -178 oder –4,5). Damit setzt sich die erfreuliche Entwicklung des Jahres 2019 auch zu Jahresbeginn fort. Von der noch immer günstigen Situation des Arbeitsmarktes profitieren aber weiterhin Männer (-1.208 oder -3,1%) etwas mehr als Frauen (-543 oder -2,1%)“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich, Sven Hergovich.
Weitere Arbeitsmarkthighlights vom Jänner 2020:
o) Beschäftigungsanstieg auch für Jänner erwartet (etwa +7.000 oder 1,2% auf 614.000).
o) niedrigste Jänner-Arbeitslosenquote (9,3 geschätzt) seit neun Jahren.
o) Anstieg der Arbeitsaufnahmen aus der AMS-Vormerkung heraus gegenüber dem Jänner 2019
um 3,3% (insgesamt 7.733).
o) überdurchschnittlicher Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit (-521 oder -8% auf 5.971, das ist der
niedrigste Wert seit Jänner 1983).
o) anhaltende Entspannung bei den Langzeitarbeitslosen (-524 oder -5,1% auf 9.767).
o) ein Plus an gemeldeten offenen Stellen (+716 oder 6,9%) und Lehrstellen (+84 oder 11,4%)
gegenüber Jänner 2019 (sowohl beim Bestand, als auch bei den Zugängen im Jänner).
Einen starken Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichneten Ende Jänner neben den Bauberufen die Hilfsberufe (-401 oder -10,1%), die Büroberufe (-247 oder -2,9%) sowie die Fremdenverkehrsberufe (-162 oder -3,2%).
Bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen stieg die Arbeitslosigkeit wie schon in den Vormonaten leicht an (+4,2% oder 687 auf 17.050), ebenso bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+0,6% oder 91 auf 14.197).
Bei Inländern ist die Arbeitslosigkeit weiterhin rückläufig (um -1.842 oder -3,6% auf 48.658).
Die (geschätzte) Arbeitslosenquote im Jänner 2020 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um 0,3%-Punkte auf 9,3% (Österreich: 8,7% bzw. -0,4%-Punkte).
Mistelbach:
In Mistelbach lag die Zahl der im Jänner arbeitslosen Personen bei 2.690. Das ist um –194 oder -6,7% niedriger als im Jänner 2019 und ist der niedrigste Jännerwert seit 2011. Inklusive Schulungen beträgt der Rückgang gegenüber dem Jänner 2019 –5,4%.
Besonders hoch ist der Rückgang bei den Jugendlichen von 18,8%, auch bei den Ausländern gibt es ein Minus von 8,6%. Lediglich bei den Akademikern ist die Zahl um 8,6% gestiegen.
„Die Meldung der offenen Stellen ist um 25,6% gestiegen“, bemerkt die Leiterin der AMS Mistelbach Marianne Bauer und ergänzt: „Dadurch konnten wir unsere Arbeitssuchenden gut mit Angeboten unterstützen. Bei den Lehrstellen haben wir leider ein Minus von 66,7%, was wir zum Anlass nehmen, um am 25. März gemeinsam mit der Wirtschaftskammer eine Lehrlingsmesse in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Mistelbach zu veranstalten. Zukünftige Lehrlinge haben hier die Möglichkeit sich zu Informieren und vielleicht schon den zukünftigen Arbeitgeber kennen zu lernen!“