17. November 2022
In Kooperation mit dem MAMUZ Museum Mistelbach lud die StadtGemeinde Mistelbach am Freitag, dem 14. Oktober um 18.00 Uhr, zur Eröffnung der Ausstellung und Enthüllungsaktion „Im Sein verwundet“ von und mit Irmingard Beirle in die M-Zone des Mistelbacher Museums. Die deutsche Irmingard Beirle ist als Performancekünstlerin für ihre Enthüllungsaktionen auch über die Landesgrenzen bekannt. Die Verhüllungsaktion hat in Memoriam des im April verstorbenen Aktionskünstlers Hermann Nitsch im Beisein von Rita Nitsch stattgefunden. Nach einer Begrüßung durch Kulturstadtrat Josef Schimmer gab Kuratorin Barbara Leicht M.A. aus Neumarkt in der Oberpfalz zum Werk und Schaffen von Irmingard Beirle Auskunft, bevor die Künstlerin ihre Verhüllungsaktion in der M-Zone und im nitsch museum begann.
„Es ist mir eine Freude, diese sehr profunde und bekannte Künstlerin für eine Ausstellung gewonnen zu haben, welche die gute Partnerschaft mit Neumarkt in der Oberpfalz beflügelt und unterstreicht“, so Bürgermeister Erich Stubenvoll bei der Eröffnung der Vernissage. Auch die Kuratorin und Leiterin des Kulturamtes Neumarkt, Frau Barbara Leicht, betonte die „herzliche Gastfreundschaft, die wir hier immer genießen dürfen. Mistelbach ist ein Zuhause in weiter Ferne.“
Die Ausstellung „Im Sein verwundet“ von Irmingard Beirle besticht durch tiefgreifenden Handlungen, fesselnden Fotografien der Verhüllungsaktionen und durch die Signalfarbe Rot, welche die Künstlerin und ehemalige Schülerin von Hermann Nitsch, für ihre Verhüllungskunst verwendet. Die religiöse Haltung der Künstlerin spielt in ihrem Schaffen eine wichtige Rolle. Das leuchtende Rot ist zentral für Irmingard Beirle und verdeutlicht Leben und Blut sowie das Fließen und Zerfließen von Leben. Die Künstlerin holt ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei den Aktionen aus der digitalen Realität des Alltags heraus, zentriert durch das Verhüllen die Person, die von der Larve zur Puppe wird und durch das Auswickeln wie ein Schmetterling zu neuem Leben findet. MAMUZ Geschäftsführer Christoph Mayer, MAS war eine der drei Personen, die von Irmingard Beirle für ihre Verhüllungsaktion ausgewählt wurden. Im nitsch museum fand seine Ver- und Enthüllung umgeben von den Werken Hermann Nitsch statt. „Ich war ganz konzentriert auf mich selbst und es war in diesem Raum voller prächtiger nitsch Gemälde eine einzigartige Verbindung mit der Künstlerin spürbar“, so Christoph Mayer. „Bei meinen Aktionen wickele ich Menschen den Kopf oder den ganzen Körper mit gefärbten Binden ein. Befreien soll sich die Person selbst. Für die völlig Eingebundenen ist es kein einfaches Unterfangen, die Binden zu lösen. Sie begleitet zumindest das beklemmende Gefühl, ob sie es auch wirklich schaffen. Das Verbinden ist ein Symbol für Wunden heilen, auch seelische. Dabei entstehen bewegende und ausdrucksstarke Fotografien und Videos, die auf YouTube zu sehen sind“, so die Performancekünstlerin Irmingard Beirle über ihr künstlerisches Schaffen.
Über die Künstlerin:
Irmingard Beirle schloss im Jahr 1967 ihr Pharmaziestudium mit anschließender Approbation in München ab und arbeitete in der familieneigenen Apotheke, die sich bis heute in 4. Generation in Familienbesitz befindet. Von 1982 bis 1991 absolvierte sie eine künstlerische Ausbildung an der Akademie in Salzburg bei Gotthard Graubner und Hermann Nitsch. Irmingard Beirle war u.a. Akteurin mit Einzelaktionen beim 6-Tage-Spiel des Orgien Mysterien Theaters von Hermann Nitsch in Schloss Prinzendorf (1998) und bei der 122. Aktion am Burgtheater Wien (2005) vertreten. Neben zahlreichen Ausstellungen in Deutschland war Irmingard Beirle mit ihren Enthüllungsaktionen im Ausland vertreten, darunter Armenien (2016), Festung Rothenberg (2017), Island (2017), Tschechien (2018), Schweiz (2018), Italien (2019) und Südafrika (2019). Nähere Informationen: www.irmingard-beirle.de.
Ausstellungsdauer:
Die Ausstellung kann bis Sonntag, dem 27. November, besichtigt werden.
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag: von 10.00 bis 17.00 Uhr
Nähere Informationen:
StadtGemeinde Mistelbach
Fachbereich Kultur
Hauptplatz 6
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/2515-5264
E-Mail: kultur@mistelbach.at