24. November 2022
Die Fernwärme in Mistelbach wurde 2003 am Sägewerksgelände der Heinrich Tretter KG in der Josef Dunkl-Straße gebaut. Seitdem versorgt die Firma Heinrich Tretter KG mit zwei Heizkesseln, die mit Hackgut befeuert werden, ein rund neun Kilometer langes Fernwärmenetz in Mistelbach. Für die Gemeindevertreterinnen und -vertreter Mistelbachs in Krisenzeiten ein Grund, genauer hinzusehen. Ein Besuch bei dem Fernwärmebetrieb räumte mit Vorurteilen auf.
Gemeinsam mit Bürgermeister Erich Stubenvoll und Vizebürgermeister Manfred Reiskopf statteten die Stadträtinnen Roswitha Janka, Andrea Hugl, Martina Pürkl mit den Stadträten Josef Schimmer, Peter Harrer, Florian Ladengruber und Gemeinderat Ing. Josef Thalhammer dem Heizwerk Tretter am Freitag, dem 18. November, einen Besuch ab.
Julia Wögerer, geb. Libal, übernahm von ihrem Vater Heinrich Libal sowohl das Heiz- und Sägewerk der Heinrich Tretter KG als auch den Rauchfangbetrieb der Libal KG. Beide Firmen werden von ihr und Christian Martinek als gemeinsame Geschäftsführung geleitet. Das Unternehmen setzte seit Beginn auf eine soziale und ökologische Firmenphilosophie. Durch den Bezug von regionalem Rund,- und Energieholz, welches zu 90% aus Österreich stammt, sowie die Verwendung von einer speziellen Lambdasondenregelung und einen Elektrofilter spart die Firma Tretter etwa 7.800 Tonnen/Jahr an CO2 ein.
„Oft heißt es, dass unsere Fernwärme mit Gas betrieben wird. Dabei nutzen wir den Gaskessel lediglich als Ausfallreserve bei technischen Gebrechen und bei Wartungen“, betont die Geschäftsführerin Julia Wögerer und führt weiter aus: „Unsere beiden Biomassekessel werden mittels Radlader mit Hackgut beschickt und unser Sägewerk beliefert mit regionalem Energieholz.“
Der Betreiber des Fernheizwerkes mit einer jährlichen Leistung von rund 33.000 MW ist die Firma Tretter. Das Fernwärmenetz ging 2018 ins Eigentum der EVN Wärme AG über, die Kundenbetreuung bleibt jedoch, wie in den letzten 17 Jahren, bei der EVN. Die Fernwärme wird in Form von warmem Wasser unterirdisch über das Rohrleitungssystem hin zu den Wärmeübergabestationen, auch Wärmetauscher genannt, transportiert. Diesen Kreislauf nennt man Primärkreislauf. In der Wärmeübergabestation wird das, in der Hausanlage des Kunden zirkulierende, Heizungswasser durch das Fernwärmewasser mittels Plattenwärmetauscher erwärmt. Primär,- und Sekundärkreislauf sind zwei voneinander getrennte Systeme, die sich nicht berühren.
Alle Abnehmer benötigen im Falle eines Blackouts ein geeignetes Notstromaggregat für den Wärmetauscher, um in Krisenzeiten noch Fernwärme beziehen zu können. Für einen Blackout sei man bei der Firma Tretter gut vorbereitet, da die Fernwärme weiter betrieben werden könne, eine Notstromversorgung für circa sieben Tage gesichert sei und Energieholzreserven für rund vier Monate eingelagert wären.
Kontakt:
Heinrich Tretter KG
Geschäftsführerin Julia Wögerer
Josef-Dunkl Straße 19
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/2786
E-Mail: office@holz-tretter.at
Internet: www.tretter-libal.at