30. Juni 2022
Verbunden mit Festivitäten im gesamten Bundesland wurde am letzten Juniwochenende in ganz Niederösterreich gefeiert. Denn die beiden Tage standen ganz im Zeichen des 100-jährigen Jubiläums als eigenständiges Bundesland. In der Bezirkshauptstadt Mistelbach wurde der Hauptplatz kurzerhand zu einem zweitägigen Festplatz umfunktioniert. Das Ehrenamt, die Freiwilligkeit und das Miteinander von Familien und Vereinen aller Generationen bildeten den Mittelpunkt der gemeinsamen Feier, die als Wertschätzung für alle Bürgerinnen und Bürger und damit verbunden für das gesamte Bundesland abgehalten wurde.
Zwei Tage buntes Programm:
In der Bezirkshauptstadt Mistelbach wurde das 100-jährige Jubiläum sowohl am Samstag, dem 25. wie auch am Sonntag, dem 26. Juni, mit einem bunten vielfältigen Rahmenprogramm für Jung und Alt gefeiert. Der Samstag stand ganz im Zeichen der Freiwilligen und Vereine, der Sonntag bot als Tag der Regionalkultur vor allem lokalen Musikgruppen eine Bühne.
Offiziell eröffnet wurde das Mistelbacher Bezirksfest am Samstagvormittag im Beisein von NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing in Vertretung von Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner, Nationalrätin Melanie Erasim, den Landtagsabgeordneten Mag. Kurt Hackl, Bürgermeister Ökonomierat Ing. Manfred Schulz und Dieter Dorner, Bezirkshauptfrau-Stellvertretern Mag. Maria Gruber sowie zahlreichen Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern des Bezirks, allen voran Bürgermeister Erich Stubenvoll als Hausherr von Mistelbach. „Die ersten Jahre nach der Trennung von Wien waren Jahre der Entbehrung. Aber mit der Gründung einer eigenen Landeshauptstadt, dem Fall des Eisernen Vorhangs und dem Beitritt zur EU sind wir als Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher auch in Europa angekommen. Wir können zu Recht stolz sein, was wir im Miteinander geschaffen haben. Gerade deshalb soll die 100-Jahr-Feier zwei Jahre nach der Pandemie ein Fest der Begegnung und ein Fest der Wertschätzung allen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern gegenüber sein“, betonte der Landtagspräsident.
Mistelbachs Bürgermeister Erich Stubenvoll hob in seiner Ansprache den Zusammenhalt der Menschen hervor und stellte das Gemeinsame in den Mittelpunkt der Feierlichkeiten. „Regionalkultur ist ein großer Aspekt, nicht nur in Mistelbach, sondern im gesamten Bezirk. Dies beginnt schon bei den kleinen Vereinen und trägt letztlich bei jedem Einzelnen von uns zur Wahrung unserer Identität bei.“
Im Anschluss an den offiziellen Festakt stand das gemeinsame Feiern im Mittelpunkt des Geschehens. Es folgte ein Bieranstich mit anschließendem Platzkonzert einer Blasmusikkapelle bestehend aus Musikerinnen und Musikern aus dem gesamten Bezirk, einem Show-Einsatz der Blaulichtorganisationen, der Möglichkeit einer Blutspende bis hin zum Nachmittag der Gemeinden und Vereine mit vielfältigen Präsentationen und Vorführungen von Initiativen von Laa an der Thaya bis Wolkersdorf. Für den musikalischen Ausklang sorgten am Abend die beiden Bands „Coverllerie“ und „AUSTROTOP“ auf der Festbühne am Hauptplatz.
Der Sonntag startete mit einem ökumenischen Festgottesdienst im Beisein von Stadtpfarrer Pater Johannes Cornaro und Bischof i.R. Dr. Michael Bünker sowie einem ORF Radio NÖ Frühschoppen mit der Stadtkapelle Mistelbach mit Weinviertler Kirtagsmusik. Nach einer Präsentation zahlreicher Produktionen des A-Capella-Chores Weinviertel startete als Highlight des Tages am Nachmittag der große Korso mit Beiträgen aus allen 36 Gemeinden des Bezirks sowie eine anschließende Trachtenschau mit Volkstanz.
An beiden Tagen wurde außerdem eine Kunstausstellung im Rathaus, eine Leistungsschau der vielen Einsatzorganisationen, eine große Action Zone mit einem Kinderprogramm sowie eine kulinarische Verköstigung von Wirten aus dem gesamten Bezirk geboten. Den offiziellen Abschluss bildete am Sonntagnachmittag eine große Tombola-Schlussverlosung, bei der es viele tolle Preise zu gewinnen gab.
Rückblick:
Am 1. Jänner 1922 erfolgte die Trennung Niederösterreichs von Wien. Im sogenannten „Trennungsgesetz“ wurde Niederösterreich zu einem eigenständigen Bundesland erklärt. Mit dieser Loslösung von Wien hat Niederösterreich an Eigenständigkeit und Identität gewonnen und die historischen Entwicklungen der letzten 100 Jahre genutzt, um sich nicht nur als Agrarland, sondern auch als Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturland zu positionieren. „In Zeiten wie diesen sind solche Veranstaltungen wichtig, um das Zusammenstehen in Niederösterreich zu stärken, denn damit stärken wir auch das Landesbewusstsein und Selbstbewusstsein unserer niederösterreichischen Landsleute. Niederösterreich steht für Stadt und Land, für Innovation und Tradition, für Heimatverbundenheit und Weltoffenheit“, unterstrich Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner die Wichtigkeit der 100-Jahr-Feierlichkeiten.