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Blick-„Fänge“ auf der Blumenwiese – Insektenfotografie im Naturdenkmal „Zayawiesen“

Foto zur Verfügung gestellt: Ameisen-Sackkäfer

Foto zur Verfügung gestellt: Raupe der Grasglucke

Foto zur Verfügung gestellt: Hufeisen-Azurjungfer

Foto zur Verfügung gestellt: Kleines Wiesenvögelchen

Foto zur Verfügung gestellt: Plattbauch

08. Juli 2021

Eine Gruppe Naturinteressierter traf sich Mitte Juni, um mit ihren Fotoapparaten die kleinen und kleinsten Bewohnerinnen und Bewohner des zurzeit blütenreichen Naturdenkmals „Zayawiesen“ aufzuspüren und fotografisch festzuhalten. Unter der Begleitung von Mag. Gabriele Resch erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Informationen darüber, mit welchen Kameras und Einstellungen man bei der Makrofotografie die besten Ergebnisse erzielt. Fragen zur Artbestimmung und Bildbearbeitung wurden vor Ort ebenso besprochen wie praktische Tipps zum Aufspüren der kleinen Krabbler und Flatterer. Es stand ausreichend Zeit zur Verfügung, um eigene Erfahrungen zu machen und diese mit der Gruppe zu teilen.

Obwohl die Zahl der Insekten überall rückläufig ist und auch die Diversität abnimmt, konnten viele aufmerksame Augen letztendlich durchaus interessante Beobachtungen machen. Die Gabel-Azurjungfer (Coenagrion scitulum) ist hauptsächlich im Mittelmeergebiet verbreitet. Infolge der Klimaerwärmung zeigt die Art Ausbreitungstendenzen nach Norden. Den Hobbyfotografinnen und -fotografen entging diese hübsche Kleinlibellenart nicht. Auf den gewässernahen Wiesen jagten auch Federlibellen (Platycnemis pennipes) und Hufeisenlibellen (Coenagrion puella), sowie die zu den Großlibellen zählende Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) und der Plattbauch (Libellula depressa).

Auf den zahlreichen Blüten entdeckten die Hobbyforscherinnen und -forscher Käfer und Wanzen sowie Schmetterlinge wie das Kleine Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus), das Große Ochsenauge (Maniola jurtina) und den rostgelben Magerwiesen-Zwergspanner (Idaea serpentata). Eine Raupe der Grasglucke (Euthrix potatoria) war auf dem Weg zu einem geeigneten Verpuppungsort. Die Raupen dieser Schmetterlingsart ernähren sich von verschiedenen Süßgräsern und nehmen regelmäßig Wassertropfen auf, weswegen die Glucken auch Trinkerinnen genannt werden.

Von den Käfern sollen stellvertretend der häufig anzutreffende Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta) und der Ameisen-Sackkäfer (Clytra laeviuscula) genannt werden. Bei den Wanzen hat die Langhaarige Dolchwanze (Leptopterna dolabrata) beeindruckt.

Auch die achtbeinigen Spinnentiere hatten Interessantes zu bieten. Das Kinderstubennetz der Listspinne (Pisaura mirabilis) zeugte von erstaunlicher Brutpflege. Bis zur selbstständigen Jagd leben die Jungspinnen in einem vom Weibchen gesponnenen Netz. Auch in den Lüften gab es die Verfolgung einer Rohrweihe durch einen Turmfalken zu bestaunen. Im Tümpel schauten Teichfrösche zwischen den Wasserlinsen hervor.

Zur Erhaltung der Artenvielfalt ist der Schutz der blühenden Naturdenkmal-Zayawiesen von großer Bedeutung. Trotz Hitze war die Exkursion eine gelungene Veranstaltung des Naturschutzbundes Mistelbach, die viele neue Beobachtungen und Erkenntnisse ermöglichte.

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