17. Dezember 2020
Eine optimale Lösung, bei der viele Bedürfnisse berücksichtigt und Kompromisse eingegangen wurden! Das ist das Ergebnis des neuen, modernen Personennahverkehrsknotenpunktes, der sogenannten „Busumstiegstelle Mistelbach Bahnhof“ zwischen Imbisstand und Landesbahnstraße. Bei der Umsetzung war es das erklärte Ziel, dass möglichst viele der bestehenden Linden erhalten, der neue Weinviertel-Fahrplan des VOR mit Ende des Jahres starten kann und der neue Knotenpunkt eine nachhaltige Lösung für alle Pendler und Nutzer des Öffentlichen Personennahverkehrs darstellt. „Fünf Parteien haben sich auf die optimalste Variante geeinigt. Das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln wird nun deutlich attraktiver“, freut sich Bürgermeister Erich Stubenvoll über das nunmehrige Ergebnis. Baubeginn war am Montag, dem 24. August, Ende des Jahres soll das gesamte Bauvorhaben abgeschlossen sein.
Rückblick:
Weil das geplante Projekt der Busumstiegstelle in der Variante Ost (mit sogenannten „Haifischzähnen“) nicht zur Ausführung kam, wurde am Dienstag, dem 12. Mai, im Gemeinderat die Umsetzung einer „bestandsnahen“ Variante der Busumstiegstelle ohne Rückstaukanal und ohne Radweg beschlossen. Mit der Umsetzung wurde die Bietergemeinschaft Firmen Pittel + Brausewetter sowie Held & Francke beauftragt.
Zusätzlich wurde unter dem Vorsitz von Vizebürgermeister Manfred Reiskopf ein Baubeirat gegründet, der, wenn notwendig, auch kurzfristig einberufen werden kann. Der Baubeirat ist in erster Linie dazu berechtigt, dringend anstehende Entscheidungen im Zuge unvorhergesehener Situationen zu treffen.
Zum nunmehr beschlossenen Projekt:
Allgemeine Kurzbeschreibung:
o) Die Busumstiegstelle erstreckt sich vom bestehenden
Imbissstand in Richtung Westen bis nach der
Einmündung der Landesbahnstraße in die
Bahnstraße.
o) Die Umsetzung des Bauvorhabens „Busumstiegstelle
Bahnhof Mistelbach“ enthält einen Vollausbau der
Straße im östlichen Bereich.
o) Der Gehsteig wird über den gesamten Bereich der
Busumstiegstelle gepflastert und in Kombination
mit Blindenleitsteinen ausgeführt werden.
o) Die Busaufstellflächen werden in Beton gehalten.
o) Das Kreuzungsplateau im Bereich Hüttendorferweg
wird abgefräst und anschließend eine neue
Deckschicht aufgebracht.
Haltestellen:
o) Im östlichen Bereich werden vier neue Haltestellen
mit drei Wartehäuschen– ohne Dachbegrünung,
jedoch mit LED-Beleuchtung – positioniert. Diese
Haltestellenanzahl ist darauf zurückzuführen, um
einerseits die benötigten Schleppkurven der 15 Meter
langen Busse einhalten zu können, andererseits müssen die Busse so zu stehen kommen, dass sich
keiner der bestehenden Linden unmittelbar vor dem Ausstieg bzw. der Bustür befindet.
o) Im westlichen Bereich werden ebenfalls vier Haltestellen auf der nördlichen Seite sowie eine weitere
Haltestelle auf der südlichen Straßenseite positioniert. Auf der nördlichen Seite sind drei
Wartehäuschen sowie auch das Wartehäuschen auf der südlichen Straßenseite mit Dachbegrünung
geplant.
o) Jede Haltestelle wird mit einer Stele ausgestattet, auf denen die Kennzeichnung der Haltestellen und
die Fahrpläne angebracht sind.
Gehsteig:
o) Da die gesamte Haltestelle über eine relativ lange Strecke angeordnet ist, ist es optisch einladender,
nicht die gesamte Breite dieser einfach in Asphalt auszubilden. Es werden daher sämtliche Gehsteige
und Aufstellflächen für Fahrgäste in Pflaster gestaltet. Durch die Pflasterung der Gehsteige schafft
man so eine optische Trennung zwischen Fahrbahn und Fußgängerbereich.
o) Durch die Planung eines behindertengerechten Zuganges, also einer Rampe beim Eingang des
Hauptgebäudes am Bahnhof, wird auch in diesem Bereich das bestehende Pflaster ersetzt. Der
Bereich wird entsprechend umgebaut und die gesamte Fläche wird ebenfalls mit dem gleichen
Pflaster gestaltet.
Verkehrsregelung:
Die Fahrbahn wird weiterhin wie im Bestand als Einbahn geführt und weist eine Breite von etwa 3,60 bis 3,80 Meter im Osten sowie eine Breite von 4,30 bis 6,50 Meter im Westen auf.
Bäume:
Bei der nunmehr beschlossenen, bestandsnahen Variante können im östlichen Bereich bis auf eine einzige Linde alle Linden erhalten werden. Dieser Baum, der gefällt werden muss, befindet sich genau bei einem Busausstieg und hat die Erhaltungswürdigkeit 4, ist also schlecht verankert und wackelt.
Parkplätze und fußläufige Verbindungen:
o) Der Behindertenparkplatz auf Höhe der Arbeiterkammer auf der südlichen Straßenseite wird auf die
nördliche Straßenseite verlegt und westlich der Zufahrt zur P&R-Anlage positioniert.
o) Hinter dem Imbissstand wird ein neuer Gehweg errichtet, der die Bahnstraße mit dem Gehsteig
Hüttendorferweg verbindet. In der gedachten Verlängerung dieses Gehweges über die Bahnstraße
wird eine Querungshilfe geschaffen. Östlich dieser Querungshilfe befindet sich eine Grünfläche, die
nicht bepflanzt werden darf, damit die Sicht Richtung Hüttendorferweg gegeben ist und andererseits
die Fußgänger (vor allem Kinder) nicht vom Bewuchs verdeckt werden und von Autofahrern gesehen
werden können.
o) Die beiden Parkplätze vor dem Imbissstand bleiben erhalten. In diesem östlichen Bereich ist es
sinnvoll (im Bereich zwischen Imbissstand und Aufnahmegebäude der ÖBB) einen Vollausbau der
Straße und des Gehsteiges inkl. Aufstellflächen für die Fahrgäste durchzuführen. Ein Vollausbau der
Straße ist aber auch deshalb notwendig, da es durch die jetzige Anordnung der Haltestellen zu einer
höheren Belastung des Asphaltes durch das Einschlagen beim Ein- und Ausfahren der Busse in die
Haltestellen kommt.
o) Für die Errichtung einer Haltestelle müssen in Summe neun Stellplätze der bestehenden Park & Ride-
Anlage entfernt werden, um Platz für einen Gehsteig und eine Busaufstellfläche zu schaffen.
Straßenbeleuchtung:
o) Der gesamte Bereich der Busumstiegstelle ist laut ÖNORM eine sogenannte „Risikozone“ und muss
daher im Durchschnitt eine Lichtleistung von 20 Lux aufweisen.
o) Zum Einsatz kommt bei allen Lichtpunkten eine wärmere Lichtfarbe mit rund 3.000 Kelvin.
o) Auf der südlichen Straßenseite werden acht Meter hohe Lichtmasten, auf der nördlichen Straßenseite
zwischen Imbissstube und Bahnhof fünf Meter hohe Lichtmasten sowie auf der nördlichen
Straßenseite zwischen Bahnhof und Gütermagazin acht Meter hohe Lichtmasten errichtet.
o) Zusätzlich zu diesen neuen Lichtpunkten werden im Zuge der Instandhaltungsarbeiten auch die
bestehenden Leuchten beim Kreuzungsbereich des Imbissstandes im Bereich des Schutzweges und
der Park & Ride-Anlage zwischen Imbissstand und Bahnhof durch neue Beleuchtungsmittel ersetzt.
Weitere Gestaltungselemente:
o) Der Fahrbahnbelag bleibt im Bereich zwischen Bahnhofsgebäude und letzter Haltestelle im Westen
wie im Bestand.
o) Am östlichen Anfang der gesamten Busumstiegstelle (auf Höhe des Imbissstandes) wird eine
Fahrgastinformation aufgestellt, westlich und östlich des Bahnhofsgebäudes wird jeweils eine DFI
(dynamische Fahrgastinformation)-Anzeige installiert, damit sich ein aus dem Zentrum kommender
Fahrgast einen Überblick über die Anordnung der Haltestellen sowie über die Abfahrpositionen und
jeweiligen Fahrziele der Busse verschaffen kann.
o) Das Blindenleitsystem der ÖBB endet jeweils links und rechts des Bahnhofsgebäudes. Dieses
Blindenleitsystem wird mit Pflastersteinen am Gehsteig über die gesamte Länge der
Busumstiegstelle weitergeführt und es werden jeweils Blindenleitsteine (Abzweigungen) zu den
einzelnen Buseinstiegen verlegt.
o) Im östlichen Bereich wird als Abgrenzung zwischen Busumstiegstelle und Park & Ride-Anlage bzw.
wo es unter Rücksichtnahme auf die bestehenden Bäume platzmäßig möglich ist, eine Hecke
gepflanzt. Da die Arbeiten für die Busumstiegstelle erst im Winter 2020 abgeschlossen sein werden,
könnte die Auspflanzung erst im Frühjahr bzw. für die Bäume im Herbst 2021 erfolgen.
o) Im Bereich der WC-Anlage wird ein Trinkwasserbrunnen installiert.
Beeinträchtigungen aufgrund von Straßenbauarbeiten:
Errichtung der Busumstiegstelle Mistelbach Bahnhof beginnen und etwa bis Mitte Dezember abgeschlossen sein. Grundsätzlich soll die Zufahrt zum Bahnhofsgebäude in gewohnter Weise aufrecht erhalten bleiben, der Verkehr wird durch die Baustelle geleitet.
Während der Straßenherstellung im Bereich zwischen dem Imbissstand und dem Bahnhofsgebäude muss die Bahnstraße für etwa vier Wochen gesperrt werden. Vorgesehen ist diese Sperre von 12. Oktober bis 6. November. In diesem Zeitraum wird die Zufahrt zum Hotel „Zur Linde“ und zum Bahnhofsgebäude mittels Umleitung über die Josef Dunkl-Straße, beim Raiffeisen Lagerhaus vorbei und weiter über die Bahnstraße möglich sein. Im Bereich des Bahnhofsgebäudes bzw. beim Hotel „Zur Linde“ wird die Einbahn aufgehoben und es wird eine Umkehrmöglichkeit geschaffen, damit der Verkehr die Bahnstraße wieder über die Landesbahnstraße verlassen kann.
Das Zeitfenster der Herbstferien, vom 27. Oktober bis 30. Oktober wird dazu genützt, das Kreuzungsplateau Hüttendorferweg/Bahnstraße zu sanieren. Während dieser Zeit ist es nicht möglich, bei dieser Eisenbahnkreuzung zur großen P&R-Anlage bzw. in den westlichen Stadtteil zu fahren. Die Alleegasse kann in dieser Zeit nur mit PKW befahren werden, da ein Linksabbiegen Richtung Bahnstraße nicht möglich ist und für das Abbiegen nach rechts die Platzverhältnisse für LKWs nicht reichen. Die Zufahrt ist dann lediglich über die Parkgasse bzw. über die P&R Zufahrtsstraße möglich.
Während der gesamten Baudauer wird es nicht möglich sein, die P&R-Anlage im Zuge der Bahnstraße im Bereich zwischen dem Imbissstand und dem Bahnhofsgebäude zu nutzen.