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Den Sommer anno dazumal wiedererleben

Foto zur Verfügung gestellt: Die Aufnahme aus dem Jahr 1968 zeigt noch die Sprunganlage mit dem ehemaligen 5 Meter-Turm

Foto zur Verfügung gestellt (v.l.n.r.): Damals und heute – Das Freibad Mistelbach in den Jahren 1968 und 2022. Bürgermeister Erich Stubenvoll, LEADER-Geschäftsführerin Dipl.-Ing. (FH) Christine Filipp und LEADER-Vorstand Bürgermeister Christian Frank vor dem heutigen Sprungturm des Weinlandbad Mistelbach

18. August 2022

Der Sommer und die Sommerferien sind da! Doch wie wurde der Sommer früher verbracht? Mithilfe der Topothek ist es möglich, den Sommer durch alte Geschichten und Bilder aus vergangenen Zeiten wieder aufleben zu lassen.

Das Team der LEADER Region Weinviertel Ost hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Sommer von früher aufleben zu lassen. Mit Hilfe der Topotheken des östlichen Weinviertels ist es mit ein paar Mausklicken möglich, den Sommer anno dazumal wieder zu erleben. „Wie sich die Zeiten ändern, erkennt man, wenn man durch Bilder aus vergangen Zeiten stöbert. Wie hart die Arbeit am Feld war, wie Traditionen beispielsweise am Kirtag gelebt wurden und welchen Spaß die Kinder damals schon im kühlen Nassen hatten“, erklärt Dipl.-Ing. (FH) Christine Filipp, Geschäftsführerin der LEADER Region Weinviertel Ost. Sie sammelt gemeinsam mit ihrem Team und den Topothekarinnen und Topothekaren des Weinviertels Geschichten und Bildmaterial von früher und natürlich zur Jahreszeit passend, momentan alles rund um das Thema „Sommer anno dazumal“. Diese Erinnerungen werden auf der Webseite des LEBENS.werten Weinviertels unter www.lebens-wertes-weinviertel.at veröffentlicht und erweitern die Geschichten- und Bildersammlungen der vergangenen Zeiten.

Wie war der Sommer anno dazumal?
Die Ernte war noch deutlich schwieriger einzubringen und war eine kräftezehrende Arbeit für die Bäuerinnen und Bauern, hier musste die gesamte Familie zusammenhelfen. Bereits 1927 wurde in Niederabsdorf eine Dreschmaschine genutzt. Im Jahr 1940 wurde in Kettlasbrunn das Getreide mit einer Sense gemäht und zu Garben zusammengebunden. Ähnlich verlief auch „das Heuen“ um den Klee anschließend mit dem Leiterwagen in die Scheune zu transportieren. Um 1965 wurde in Hörersdorf für die Getreideernte ein Mähdrescher genutzt.

Im Jahr 1899 wurde in Niederkreuzstetten durch die Kaiserin-Elisabeth-Stiftung ein Freibad errichtet. Durch dieses und die bereits 1870 erbaute Eisenbahn wurde Niederkreuzstetten zu einem Ausflugsziel für viele Wienerinnen und Wiener sowie Weinviertlerinnen und Weinviertler. Auch 1905 gab es in Asparn an der Zaya, dort wo heute der Tennisplatz ist, noch ein Schwimmbad.

In Eichenbrunn und Altenmarkt gab es in den 1930er Jahren die Schwemme. Hier haben sich die Kinder abgekühlt. Außerdem wurde die Schwemme genutzt, um mit den Rosswagen durchzufahren. Einerseits damit die Holzräder durch die Feuchtigkeit mehr Festigkeit erlangen, andererseits um die Pferde abzukühlen und zu waschen.

In der Gemeinde Kreuttal hingegen haben sich die Kinder im Sommer 1939 im Bach erfrischt, um der Hitze zu entgehen. Während des Zweiten Weltkriegs wurde in Niederabsdorf mithilfe einer Milchkanne ein hölzerner Trog zum Pool umfunktioniert. Mithilfe der Kanne wurde der Trog mit Wasser gefüllt, anschließend wurde gewartet bis das Wasser eine angenehme Temperatur hatte und dann begann der Badespaß.

In Zistersdorf durfte man 1934 noch im Zistersdorfer Stadtteich baden – dieser wurde ursprünglich als Badeteich angelegt. In den 60-er Jahren gab es in Zistersdorf ein Freibad, welches für Badespaß sorgte.

Das Weinlandbad in Mistelbach gibt es bereits seit dem Jahr 1968, damals jedoch noch deutlich kleiner als heute. In den Jahren 1992-1993 wurde das Freibad erstmalig umfangreich saniert, ehe in den Jahren 1999-2000 die Erweiterung um das 25-Meter-Sportbecken erfolgte und 2008 der Kabinentrakt komplett erneuert wurde. Besucherinnen und Besuchern stehen seither im größten Freibad des Weinviertel 1.500 m² Wasserfläche für den Badespaß an heißen Tagen zur Verfügung. Auch Bürgermeister Erich Stubenvoll erinnert sich gerne an seine Kindheit im noch nicht umgestalteten Freibad, der damalige 5m-Sprungturm sorgte für viele lustige Momente.

Die Topothek lässt alte Erinnerungen wieder aufleben:
„Jede Gemeinde hat ihre eigene Geschichte. Doch was nicht niedergeschrieben oder dokumentiert ist, geht früher oder später für immer verloren, obwohl viel von diesem historischen Wissen in Form von Fotos oder Karten verborgen in Schränken, Läden oder Dachböden privater Haushalte zu finden ist. Umso dankbarer müssen wir sein, dass es historisch und heimatkundlich interessierte Menschen gibt, die in mühevoller Arbeit und unzähligen Stunden tausende Bilder, Videos, Karten und Dokumente sammeln, digitalisieren, beschriften und archivieren. Diesen vielen Topothekarinnen und Topothekaren des östlichen Weinviertels als treibende Kraft hinter diesem Erfolgsprojekt sei ein großer Dank ausgesprochen, die mit ihrer wertvollen Arbeit historische Erbe für kommende Generationen erhalten und damit verbunden der Nachwelt für immer zugänglich machen“, hebt Bürgermeister Erich Stubenvoll die Wichtigkeit der Topothek und die Arbeit der Topothekarinnen und Topothekare hervor.

Die LEADER Region Weinviertel Ost sucht auch weiterhin Geschichten und Erzählungen hinter den Bildern, die in den Topotheken bereits bestaunt werden können. „Wir möchten wissen, wie der Sommer anno dazumal im Weinviertel war, um so die Fotos und Dokumente lebendig zu machen“, freut sich Bürgermeister Christian Frank auf weitere Einsendungen. Wer also in alten Erinnerungen stöbert und fündig wird, kann das Bildmaterial und Geschichte(n) dazu gerne per E-Mail an leader@weinviertelost.at senden.

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