12. April 2018
Die ersten ägyptischen Königsgräber lagen in der Nekropole von Abydos (Oberägypten), wo die Könige der 1. und 2. Dynastie in einfachen ziegelausgemauerten Grabgruben beigesetzt wurden. Eine besondere monumentale Kennzeichnung dieser Grabstätten in der Wüste schien nicht notwendig. Doch mit dem Beginn der 3. Dynastie errichteten die ägyptischen Baumeister zum ersten Mal eine Grabanlage, die deutlich die Vertikale betonte: die Stufenmastaba von Saqqara, die für den ersten Herrscher dieser Dynastie, König Djoser, erbaut wurde. Darüber hinaus bediente sich sein genialer Architekt Imhotep eines weiteren „Kunstgriffs“: er ließ das Grabmonument sowie den gesamten Grabbezirk des Königs komplett in Stein errichten und leitete damit das Zeitalter der großen Pyramiden ein. Den nächsten revolutionären Schritt setzte König Snofru am Beginn der 4. Dynastie. Während der langen Regierung dieses Herrschers wurden nicht nur drei gewaltige Grabmonumente, sondern zum ersten Mal auch geometrisch korrekte Pyramiden in Ägypten erbaut. Mit den drei großen Pyramiden des Cheops, Chephren und Mykerinos in Giza (4. Dynastie) erreicht der monumentale Pyramidenbau seinen Höhepunkt und Abschluss. Die nachfolgende Entwicklung der Pyramiden während der 5. und 6. Dynastie zeigt, dass – obwohl keine Steingiganten mehr errichtet wurden –, die Baumeister dennoch bestrebt waren, das Königsgrab den sich ändernden Vorstellungen hinsichtlich des königlichen Jenseits anzupassen. Beim Vortrag unter dem Titel „Die Architektur der Pyramiden“ am Donnerstag, dem 12. April, im MAMUZ Museum Mistelbach mit Ao. Univ.-Prof. Dr. Peter-Christian Jánosi sollen einige dieser markanten Änderungen und Besonderheiten, aber auch neuere wissenschaftliche Erkenntnisse vorgestellt werden. Beginn ist um 18.00 Uhr, um Anmeldung wird gebeten.
Nähere Informationen und Anmeldung:
MAMUZ Museum Mistelbach
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/20719
E-Mail: anmeldung@mamuz.at
Internet: www.mamuz.at