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Diplomarbeiten, die überzeugen: Schüler der HTL Mistelbach präsentierten geniale Projektideen

Copyright StadtGemeinde Mistelbach

Copyright StadtGemeinde Mistelbach: „BinDabei“

Copyright StadtGemeinde Mistelbach: Lernsteigerung im Schlaf

Copyright StadtGemeinde Mistelbach: „MapMySteps“

Copyright StadtGemeinde Mistelbach: Treppensteigen (wieder) erlernen

Copyright StadtGemeinde Mistelbach: Unterwelt ergründen

16. Mai 2019

Ein geländegängiger und wasserfester, fernsteuerbarer Roboter für Erkundungen und Vermessungen in schwierigem Terrain, ein komplett eigenständig konstruiertes Therapiegerät, um das Treppensteigen (wieder) zu erlernen oder eine Applikation, die es ermöglicht, sich von einem Ort in den nächsten navigieren zu lassen, um dem Orientierungsverlust dem Kampf anzusagen. Diese und andere, geniale Projekte präsentierten kürzlich Schüler der HTL Mistelbach, die sie im Rahmen ihrer Diplomarbeiten für die Matura umgesetzt haben! Viele davon haben tolle Preise bei Wettbewerben eingeheimst.

„BinDabei“:
Das digitale Leben beherrscht immer mehr das reale, ob man möchte oder nicht. Um weiter dabei sein zu können, ist die Schwelle aber für viele der heutigen Senioren vergleichsweise hoch, der Fernseher daheim ist täglicher Begleiter, Smartphone oder gar Social Media sind manchmal unerreichbar. Und genau hier setzt die Idee „BinDabei“ an, um Senioren stärker ins soziale Leben zu integrieren. Dahinter steckt eine von Schülern komplett programmierte Applikation und ein Datenbanksystem für Planung, Buchung, Abwicklung und Verrechnung von Angeboten, die vom Kochkurs über das Betreuen von Kindern bis hin zur gemeinsamen Reise reichen, kurz um Angebote, um einfach Zeit verbringen mit Gleichgesinnten zu verbringen, soziale Netzwerke aufzubauen oder zu behalten. Aufgrund der Bedienerfreundlichkeit dank klarer Farben, einer überschaubaren Menüführung sowie einer einfach handhabbaren, intuitiven Fernbedienung kann „BinDabei“ auch von jenen Senioren genutzt werden, die weder mit Smartphone, noch mit Buchungsplattformen oder Smart Media vertraut sind.

Lernsteigerung im Schlaf:
Schon immer existiert der Traum des Lernens im Schlaf. Eine Studie der Universität York hat ergeben, dass in gewissen Schlafphasen vorgelesene Texte in Erinnerung bleiben. Diese Erkenntnis haben Schüler der HTL Mistelbach in die Praxis umgesetzt, indem in einem Armstrumpf Sensoren verbaut wurden, die Herzschlag, Körperbewegungen usw. messen und via Bluetooth an das Mobiltelefon übertragen. Die dafür eigens programmierte Applikation wertet die Daten aus, erkennt Muster für die aktuelle Schlafphase und liest dann zur rechten Zeit beispielsweise die Englischvokabeln vor, um noch besser auf die Schularbeit vorbereitet zu sein. Mit diesem genialen Projekt haben es die Schüler von 438 Gruppen ins Finale des Wettbewerbs „Jugend Innovativ“ geschafft und sind in der Kategorie „Engineering II“ unter den besten fünf Gruppen vertreten.

„MapMySteps“:
Wer sich in einem großen Gebäude oder Areal befindet, kennt vielleicht das Gefühl, sich einfach nicht mehr zurecht zu finden oder komplett die Orientierung verloren zu haben. Ist man in so einer Situation, gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder man fragt einen Passanten nach dem Weg oder man nutzt „MapMySteps“, dass die Lücke zur bekannten Outdoor- bzw. GPS-Navigation schließt. „MapMySteps“ ist eine einfache Applikation, die es Menschen ermöglicht, sich von einem Raum zum nächsten navigieren zu lassen. Mit Smartphone und sogenannten Lowenergy Bluetooth Beacons, die an Wänden montiert sind, finden sich Anwender von „MapMySteps“ auf der digitalisierten Hauskarte zurecht und werden ohne Umwege zum Ziel geführt, in dem die Beacons den Anwender permanent orten. Dasselbe System kann aber z.B. auch in der Roboterlogistik eingesetzt werden und eignet sich hervorragend zum Asset Tracking, also zum Wiederfinden von mitunter teuren Geräten, die gerne mal schnell ausgeborgt, dann aber nicht mehr zurückgestellt wurden.

Treppensteigen (wieder) erlernen:
Aus der Kuranstalt Bad Pirawarth kam die Anforderung, ein Therapiegerät zu konstruieren und zu bauen, um Menschen beim (Wieder-)Erlernen des Treppensteigens zu unterstützen. Vier angehende Ingenieure machten sich daher im Rahmen ihrer Diplomarbeit an die Arbeit, entwickelten und bauten einen voll funktionsfähigen Prototyp. Die Lösung ist sowohl auch Sicht der maschinenbautechnischen Umsetzung, wie auch der Steuerung und der Sensorik eindrucksvoll, da sowohl die Geschwindigkeit als auch die Höhe der zu steigenden Treppen variabel eingestellt werden können, mit Steigung nach oben. „Es ist phänomenal zu sehen, wie aus einer kleinen Idee ein tolles Projekt und so viel Energie und Knowhow von den Schülern investiert wurde“, gratulierte der Leiter des Kur- und Rehabilitationszentrums Bad Pirawarth Mag. Dr. Reinhard Spiesberger.

Unterwelt ergründen:
Der Sage nach ist Hades der „Gott der Unterwelt“, doch Hades, besser gesagt „Hades A10“, ist auch in der HTL Mistelbach präsent. Dabei handelt es sich um einen extrem geländegängigen und wasserfesten fernsteuerbaren Roboter, der mit 360 Grad-Kamera, Beleuchtung und Sensorik sowie Fernsteuerkoffer mit portabler Stromversorgung ausgestattet ist. Dieser kann in schwierigem Terrain Erkundungen und Vermessungen vornehmen, im besten Fall können dadurch schwere Unfälle durch Einstürze von Hohlräumen verhindert werden. Die Aufgabenstellung dazu kam von einem Wiener Architekten, der in historischen Anlagen Sanierungen plant und dort regelmäßig mit unterirdischen Gängen konfrontiert ist. Die Schülergruppe hat daher „Hades A10“ gebaut, der für 2D-Messungen sowie Geo-Referenzierungen von Räumen genutzt werden kann. Dank einer externen Stromversorgung kann „Hades 10“ unabhängig von jeder Infrastruktur eingesetzt werden. Nach den ersten Einsätzen und 3D-Bildern von Weinkellern steht der planmäßigen Anwendung nichts mehr im Wege.

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