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Entspannung am NÖ Arbeitsmarkt setzt sich fort

29. Juni 2017

Nach dem relativ schwachen Wirtschaftswachstum der Vorjahre zieht die Konjunktur in Österreich ab 2017 (+2%) wieder kräftiger an. Diese günstige wirtschaftliche Gesamtsituation führte auch Ende Mai zu erfreulichen Arbeitsmarktdaten und verstärkte somit den positiven Trend am Arbeitsmarkt in Niederösterreich: Ein steigendes Arbeitskräfteangebot, stabile Beschäftigungsentwicklung mit steigender Inländerbeschäftigung, weiterhin rückläufige Arbeitslosenzahlen, eine rückläufige Arbeitslosenquote, eine deutlich unter dem Vorjahresniveau liegende Jugendarbeitslosigkeit und ein deutliches Plus an gemeldeten offenen Stellen und Lehrstellen.

„Der Anstieg der Erwerbsquote älterer Arbeitskräfte aufgrund vergangener Pensionsreformen und die kontinuierlich steigende Erwerbsbeteiligung von Frauen werden das Arbeitskräfteangebot auch heuer hoch halten. Zugleich ist mit einem anhaltenden Zustrom ausländischer Arbeitskräfte im Rahmen der traditionellen Migration zu rechnen“, analysiert AMS NÖ-Chef Mag. Karl Fakler die Arbeitsmarktlage. Ein Unsicherheitsfaktor ist die Entwicklung des Arbeitsmarktzuganges von Asylsuchenden und subsidiär Schutzberechtigten und damit deren Aufscheinen im Arbeitskräfteangebot. „Die Verbesserungen am NÖ Arbeitsmarkt sind aber in allen Branchen zu verzeichnen, sodass es sich um einen nachhaltigen Trend, zumindest für das heurige Jahr, handelt“, betont Mag. Fakler.

Rückgang der Arbeitslosigkeit in NÖ um 1,5%:
In Niederösterreich standen Ende Mai 53.371 Arbeitslose beim AMS in Vormerkung, das waren um 825 weniger als im Vorjahr (-1,5%). In Summe ergaben sich 63.560 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich waren (-0,4%). Die Arbeitslosenquote sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um -0,2%-Punkte auf 8,0%, österreichweit um -0,5%-Punkte auf ebenfalls 8,0%.

Wie auch im Vorjahr profitierten von der derzeitigen Entwicklung ausschließlich Männer (-894 oder -3%), bei den Frauen stieg die Arbeitslosigkeit weiter leicht an (69 oder 0,3%).

Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um erfreuliche 17% gesunken (absolut -1.083), die der Älteren (50plus) hingegen um 8,3% gestiegen (absolut 1.486).

Für gesundheitlich beeinträchtigte Personen (mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 11% gegenüber dem Vorjahr) und für Personen mit keiner oder geringer Qualifizierung bleibt die Arbeitsmarktlage nach wie vor besonders schwierig. Während die Arbeitslosigkeit unter Inländern nach wie vor rückläufig ist (-2,9%), steigt sie bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft in Niederösterreich weiter an (+4,6%).

Gute Beschäftigungssituation:
Niederösterreich verzeichnet nach wie vor Beschäftigungshöchststände: Der Beschäftigtenstand lag im April bei 605.808, das ist ein Zuwachs von 1,5% (oder 9.012 Personen). Auch im Mai rechnen wir mit einem Anstieg von zumindest 1,5% (+9.000 auf 611.000 unselbständig Beschäftigte).

Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gab es in der Altersgruppe 50Plus mit 5,3% (absolut +8.454). Vom Beschäftigungszuwachs konnten Männer (+5.869 oder 1,8%) viel stärker profitieren als Frauen (+3.143 oder 1,2%). Auch die Inländerbeschäftigung stieg erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr merklich an (+3.332 oder 0,7%).

Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt:
Die positive Entwicklung am Stellenmarkt hat sich auch im Mai weiter fortgesetzt: Sowohl der Bestand (+80,4%) als auch die Zugänge (+33,3%) lagen deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres. Ebenso ist die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen weiter gestiegen: +78,6% (bzw. +224) mehr offene Lehrstellen als im Vorjahresvergleich.

Wie schaut die Lage nun in Mistelbach aus?
In Mistelbach ist die Zahl der Arbeitslosen 2.245 im Vergleich zum Vorjahr zwar um 4,9% gestiegen, dabei bei den Frauen um 96 sprich 10,5% und bei den Männern nur um 8 (0,7%). „Aber zum Vormonat haben wir ein minus von 87 Personen. Hier zeigt sich wieder sehr stark, dass es besonders die Frauen schwieriger haben, wieder ins Arbeitsleben einzusteigen. Wir versuchen gezielt mit Frauenförderprogrammen und Infotagen, die Frauen wieder fit für den Arbeitsmarkt zu machen“, bemerkt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer. Die enge Zusammenarbeit mit dem Frauenberatungszentrum und der abz FIT.Zentrum Weinviertel ist hier sehr wichtig, um die Situationen abzuklären und die Frauen beim Wiedereinstieg in die Arbeitswelt zu begleiten.

Bei den Jugendlichen die die Zahl zum Vorjahr mit 0,4 annähernd gleich geblieben, wobei hier die Zahl der Frauen um 15% gesunken ist und die der Männer um 11,8% gestiegen.

Anders als bei den Älteren, hier ist die Zahl der Frauen um 27,6% gestiegen und bei den Männern mit 3,4% annähernd gleich geblieben.

Erfreulich ist, dass die Zahl der offenen Stellen um 200, sprich 186,9%, zugenommen hat. Dies lässt natürlich hoffen, dass auch die Zahl der Arbeitssuchenden in Mistelbach bald sinken wird.

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