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Eröffnung der „KELTEN“-Ausstellung im MAMUZ Museum Mistelbach

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23. März 2023

Die „KELTEN“ sind in Mistelbach! Am Freitag, dem 17. März, wurde die neue Sonderausstellung im MAMUZ Museum Mistelbach durch NÖ Landtagspräsident, Mag. Karl Wilfing feierlich eröffnet. Zahlreiche Gäste aus Politik, Kunst und Kultur, lokaler Prominenz und der Bevölkerung ließen sich die Möglichkeit, erste Blicke auf die Ausstellung zu erhaschen, nicht entgehen. Die neue Ausstellung „KELTEN“ ist detailreich und eindrucksvoll, rund 300 Objekte von knapp 20 Leihgebern aus ganz Europa vermitteln neue Einblicke zu den Lebensverhältnissen der Kelten. Präsentiert werden außergewöhnliche archäologische Funde, die ein neues Bild vom Alltag, vom Glauben und Schicksal der Menschen zur Keltenzeit vermitteln und mit stereotypen Vorstellungen und Klischees brechen. Bis Sonntag, dem 26. November, haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, die Ausstellung zu besuchen und mehr über die keltische Kultur zu erfahren. Ein ausgewähltes Rahmenprogramm rundet das Museumserlebnis ab.

Nach jahrelanger Planung und monatelangem Aufbau war es endlich so weit und die vielseits erwartete KELTEN-Ausstellung konnte eröffnet werden. Im Beisein zahlreicher Vertreterinnen und -vertreter aus Politik, Kultur und Wirtschaft wurde die Eröffnung der Jahresausstellung 2023 im MAMUZ Museum Mistelbach gefeiert. Der NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing begrüßte mit den Worten: „Das MAMUZ stellt seit fast einem Jahrzehnt immer neue Abschnitte der ereignisreichen Geschichte Niederösterreichs und insbesondere des Weinviertels mittels einer hochwertigen, erlebbaren und zeitgemäßen Vermittlung dar und ist mit seiner hochangesehenen, wie international bestens vernetzten Forschung, ein zentraler Bestandteil der niederösterreichischen Museumslandschaft geworden. Worauf wir selbstverständlich sehr stolz sind.

Ausstellungskurator Peter Trebsche, der wissenschaftliche Leiter des MAMUZ und NÖ-Landesarchäologe Franz Pieler und MAMUZ-Geschäftsführer Christoph Mayer und führten die Besucherinnen und Besucher im Anschluss durch die Ausstellung.

Fantasie & Wirklichkeit – Warum archäologische Funde mit unseren Vorstellungen brechen
Der Begriff „Kelten“ hat seit jeher die Fantasie der Menschen angeregt. Sie werden ab der Antike bis heute als furchterregende Krieger, als „edle Wilde“, als versierte Handwerker oder als Hüter geheimen Wissens dargestellt. Doch welche Vorstellungen treffen die Wahrheit und was entspringt der Welt der Vermutungen und Legenden? Dank moderner archäologischer Forschung kann ein detailreiches Bild der Lebensumstände der Kelten gezeichnet werden, das jedoch nicht immer mit den vorherrschenden Vorstellungen und Klischees einhergeht. Zahlreiche Hinterlassenschaften in Mittel- und Westeuropa aus der späten Eisenzeit von etwa 450 v. Chr. bis Christi Geburt zeugen von einer hochentwickelten keltischen Kultur. Dabei handelte es sich um keine einheitliche Bevölkerung, sondern um Gruppen und Stämme mit einer ähnlichen materiellen Kultur und Sprache. Diese errichteten stadtartige Siedlungen, betrieben innovative Landwirtschaft und regen Handel in weiten Teilen Europas. Besonders ihre hochwertige Metallverarbeitung und Schmiedekunst war gefragt. Inspiriert vom Geld der Griechen begannen die keltischen Stämme, eigene Münzen aus Gold und Silber zu prägen, die als Zahlungsmittel für den örtlichen sowie für den überregionalen Handel genutzt wurden. Da die Kelten selbst keine schriftlichen Aufzeichnungen hinterlassen haben, stammt ein Großteil des Wissens über ihre Kultur aus Schriften römischer und griechischer Autoren. Funde aus archäologischen Grabungen zeigen, wie die „Barbaren“ der späten Eisenzeit, die von ihren Nachbarn als „Kelten“ bezeichnet wurden, wirklich lebten. Auch wenn wir nie wissen werden, wie sie sich selbst nannten, ist es dank der Forschung doch möglich, ihre Lebensumstände und Schicksale nachzuzeichnen.

Ausstellungskurator Peter Trebsche ist ausgewiesener Experte für die späte Eisenzeit und beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der keltischen Kultur: „Geht man einzig und allein von antiken schriftlichen Aufzeichnungen aus, so entsteht ein einseitiges Bild der keltischen Stämme. Dank der archäologischen Forschungen sind wir heute in der Lage, die Schriftquellen zu ergänzen und teilweise zu korrigieren. Zahlreiche Ausgrabungen informieren uns ausführlich über Lebensbereiche wie zum Beispiel die Siedlungen mit ihren Häusern und Heiligtümern, das hochentwickelte Handwerk oder den weitgespannten Handel, über welche die Schriftquellen schweigen. In den letzten 20 Jahren ist es dank moderner Analysen sogar möglich geworden, aus den Grabbefunden individuelle Lebensgeschichten zu rekonstruieren. So erfahren wir Details aus dem Leben aller Bevölkerungsgruppen, also von Frauen und Männern, Jungen und Alten, und nicht nur über Herrscher und Krieger, die in den Schriftquellen erwähnt werden. Auf der Basis des aktuellen Forschungsstandes vermittelt die Ausstellung den BesucherInnen und Besuchern ganz neue und vertiefende Einblicke in die Lebensverhältnisse der Keltenzeit.

Kostbare Exponate lassen staunen
Rund 300 eindrucksvolle Originalobjekte geben umfassende Einblicke in die Zeit der Kelten, darunter reich verzierte Schmuckstücke aus Gold, wertvolle Waffen aus Eisen, keltische Münzen, aber auch Alltagsgegenstände wie landwirtschaftliche Werkzeuge und tönernes Trinkgeschirr. Die Ausstellung erstreckt sich auf zwei Stockwerke und wird in neun Themenbereiche gegliedert: Fantasie und Wirklichkeit; Kunst und Mythos; Blütezeit und Krise; Schneller, schärfer, bunter (Handwerk); Vom Acker in die Schüssel (Landwirtschaft); Geld regiert die Welt; 5 Schicksale – Lebensgeschichten aus der Keltenzeit; Rituale und Heiligtümer; Kontakt und Konfrontation.

Neben den Schätzen aus den Niederösterreichischen Landessammlungen konnten fast zwanzig Leihgeber aus Österreich, Deutschland, der Tschechischen Republik, Ungarn, Slowakei und Slowenien gewonnen werden. Namhafte Museen, wie das Naturhistorische Museum in Wien, das National Museum in Prag, das Slowakische Nationalmuseum, das Historische Museum Budapest und das Historische Museum der Pfalz in Speyer stellen spannende Objekte für die Zeit der Sonderausstellung zu Verfügung. Highlights der Ausstellung sind der Goldring aus dem Fürstengrab von Rodenbach, die Figurenfibel von Ossarn, der Münzschatz aus Neubau (OÖ), die Vogelfiguren aus Haselbach und zahlreiche weitere.

Christoph Mayer, Geschäftsführer des MAMUZ, fasst zusammen: „Die Kelten faszinieren uns alle – man denke nur an den Hype, den bestimmte Serien auf Streaming-Plattformen in den letzten Monaten und Jahren mit sich gebracht haben. Bis heute ranken sich viele Geschichten um die keltische Kultur, doch welche Erzählungen sind wahr und welche können dem Reich der Mythen zugeordnet werden? Wir begeben uns 2023 mit der Ausstellung KELTEN auf Spurensuche, hinterfragen Stereotype und versuchen die Lebenswelt in Mitteleuropa in der Zeit von 450 vor Christus bis Christi Geburt zu rekonstruieren. Dabei werden rund 300 herausragende nationale und internationale Funde und Objekte zur Schau gestellt, die in den Alltag, die Kunst und die Rituale der keltischen Kultur eintauchen lassen.“

Die Ausstellung findet in Kooperation mit dem Naturhistorischen Museum Wien und Museumspartner statt. Passend zur Ausstellung wird „Die Kelten im Weinviertel. Von Kriegern, Heiligtümern und Druiden“ von Ernst Lauermann empfohlen, welches im Museumsshop erhältlich ist und Ende März bei einer Lesung präsentiert wird.

Veranstaltungs- und Vermittlungsangebote rund um „KELTEN“
Die Kelten-Ausstellung wird von einem abwechslungsreichen Rahmenprogramm begleitet. Vorträge von renommierten Wissenschaftler:innen wie Ernst Lauermann, Veronika Holzer, Peter Trebsche und Karin Wiltschke-Schrotta geben vertiefende Einblicke in einzelne Bereiche der Forschung. Eigene Programmpunkte für Kinder machen den Ausstellungsbesuch zu einem Erlebnis für die ganze Familie.

Jeden Samstag, Sonn- und Feiertag um jeweils 13 und 15 Uhr kann die Ausstellung mit einer öffentlichen Überblicksführung besucht werden. Eine private Führung durch die Ausstellung außerhalb der angebotenen Zeiten kann gegen Voranmeldung und Verfügbarkeit um € 60 (bis 14 Personen, exklusive Eintritt) gebucht werden.

Rahmenprogramm:

31. März 2023, 18:00 Uhr
„Die Kelten im Weinviertel“
Buchpräsentation von Ernst Lauermann

27. April 2023, 18:00 Uhr
„Die Heiligtümer von Roseldorf“
Vortrag von Veronika Holzer

3. Juni 2023, ab 9:30 Uhr
Tag der NÖ Landesarchäologie
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler berichten über archäologischen Forschungsprojekte

14. September 2023, 18:00 Uhr
„Arbeit, Alltag, Spielen – das Leben in der jüngeren Eisenzeit“
Vortrag von Peter Trebsche

16. September 2023, 16:30 - 20:00 Uhr
Nachts im Museum
Kinderführung mit Taschenlampen

23. September 2023, 16:30 - 20:00 Uhr
Nachts im Museum
Kinderführung mit Taschenlampen

31. Oktober 2023
Keltische Geschichten & Musik
Programm für Kinder (nachmittags) und Erwachsene (abends)

9. November 2023, 18:00 Uhr
„In den Knochen gespeichert – Krankheitsgeschichten aus der Latènezeit“
Vortrag von Karin Wiltschke-Schrotta

MAMUZ: Entdecken, Staunen, Ausprobieren!
Christoph Mayer, Geschäftsführer des MAMUZ: „Die neue Sonderausstellung zeigt eine Vielzahl an einzigarten Objekten und Funden und lässt so in die Geschichte der Menschheit eintauchen. Die neu konzipierte Kinderschiene ermöglicht auch unseren jungen Gästen, einen direkten Blick in die Lebenswelten von damals zu werfen.“

Jeden Samstag, Sonn- und Feiertag um jeweils 13.00 und 15.00 Uhr kann die Ausstellung außerdem mit einer öffentlichen Überblicksführung besucht werden. Private Gruppenführungen außerhalb dieser Termine sind nach Anmeldung buchbar. Außerdem gibt es die Möglichkeit, mit eigens dafür bereit gestellten Tablets und der MAMUZ App weiterführende Informationen zu einzelnen Objekten abzurufen. Die App kann auch direkt am eigenen Smartphone installiert werden.

Ausstellungsdauer:
Samstag, 18. März bis Sonntag, 26. November

Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag sowie an Feiertagen auch montags:
von 10.00 bis 17.00 Uhr

Preise:
Saisonkarte:                           29 Euro
Erwachsene:                          12 Euro
Ermäßigt (Gruppen, Studierende bis 26 Jahre, Seniorinnen und Senioren, Jugendliche (15 bis 18 Jahre), körperlich beeinträchtigte Personen):         10 Euro
Kinder (11 bis 14 Jahre):      3 Euro
freier Eintritt für Kinder bis 10 Jahre in Begleitung von einem Erziehungsberechtigten
Der Eintritt gilt für das gesamte Ur- und Frühgeschichtemuseum MAMUZ Schloss Asparn an der Zaya und Museum Mistelbach

Nähere Informationen:
MAMUZ Museum Mistelbach
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/20719
E-Mail: info@mamuz.at
Internet: www.mamuz.at 
 

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