27. Oktober 2022
„Radfahren hat in Niederösterreich Zukunft, nicht nur, weil wir das größte touristische Radwegenetz haben, sondern auch, weil wir beim Alltagsradeln dank einer engen Partnerschaft zwischen dem Land und den Gemeinden vorne sind“, sagte Landeshauptfrau Mag. Johanna Mikl-Leitner am Montag, dem 24. Oktober, bei einem Festakt zum Abschluss des ersten Zertifizierungsprozesses, mit dem Niederösterreichs Bezirkshauptstädte sowie Städte und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnerinnen und Einwohner auf ihre Radfahrfreundlichkeit geprüft wurden, in der Landeszentrale der HYPO NOE in St. Pölten.
Mistelbach ist mit drei von fünf möglichen Sternen ausgezeichnet worden, die Urkunde nahm Bürgermeister Erich Stubenvoll für die StadtGemeinde Mistelbach entgegen, der sich über die Auszeichnung freut: „Wir sind besser aufgestellt als vergleichbare Städte. Unsere Bemühungen der letzten Monate und Jahre haben sich in der Bewertung niedergeschlagen und wir sehen einen klaren Auftrag, unsere Stadt für die Radfahrerinnen und Radfahrer noch attraktiver zu machen.“
Bewertet wurden für die Radfahrfreundlichkeit einerseits quantitativ messbare Daten zur Verkehrsinfrastruktur wie die Netzlängen des Straßennetzes bzw. der Radinfrastruktur oder die Anzahl der für Radfahrerinnen und Radfahrer geöffneten Einbahnen, andererseits hatten die Gemeindevertreterinnen und -vertreter einen Online-Fragebogen zu den Bereichen Infrastruktur, Konzepte und Planung, Struktur und Organisation sowie Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit zu beantworten.
„Nachdem in den letzten beiden Jahren insgesamt 30 Millionen Euro in die Radwege investiert wurden, soll die Zertifizierung der Startschuss zu einer weiteren Professionalisierung sein und das Thema noch mehr ins Bewusstsein rücken. Wichtig ist vor allem die Durchgängigkeit der Radwege, um schnell, leicht und sicher vom Start-zum Zielpunkt zu kommen. Denn die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer, vor allem der schwächeren, ist Niederösterreich ein großes Anliegen“, betonte die Landeshauptfrau und verwies dabei auch auf die Entschärfung von 100 neuralgischen Verkehrspunkten pro Jahr sowie weitere Initiativen wie „Blickkontakt“ und „Schutzengel“.
Mobilitätslandesrat Dipl.-Ing. Ludwig Schleritzko hob den Mobilitäts-Mix hervor: „Radwege haben die selbe Wertigkeit wie Straßen, es geht um ein Miteinander, nicht um ein Gegeneinander-Ausspielen. In Niederösterreich, wo beinahe die Hälfte aller zurückgelegten Wege unter fünf Kilometern liegt, ist das Potenzial für das Alltagsradeln sehr groß, deshalb soll die erste Zertifizierung zu ‚Radhauptstädten‘ auch nur ein erster Zwischenschritt sein, um weiter d’ran zu bleiben“.