Gleich direkt:

Hauptinhalt:

Fast zwei Jahre nach Kriegsbeginn: Was wissen wir Einheimischen über die Vertriebenen aus der Ukraine?

Logo zur Verfügung gestellt

18. Januar 2024

Nach den vielen Nachrichten seit Kriegsausbruch in der Ukraine sind wir meist ausreichend über die Situation der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine informiert. Viele haben an den verschiedenen Hilfsaktionen mitgewirkt und damit zur menschengerechten Unterbringung und Betreuung der aus ihrer Heimat Vertriebenen beigetragen. Dipl.-Ing. Franz Kreuzinger, Bildungskoordinator bei Bewegung Mitmensch Weinviertel, hat als Organisator der Deutsch-Sprachkurse im BORG Mistelbach einen gewissen Einblick in die Lebensverhältnisse und beruflichen Aussichten der betroffenen Personen gewonnen. Dazu sollen hier zwei Aspekte kurz dargestellt werden.

Lebenszufriedenheit:
Es zeigt sich, dass sich Deutschkenntnisse auf die Lebenszufriedenheit in Österreich auswirken: Ukrainerinnen und Ukrainer, die ihre Deutschkenntnisse als „hoch“ einschätzen, waren mit 65,9 % sehr oder eher zufrieden mit ihrem Leben in Österreich. Im Gegensatz dazu waren diejenigen, die überhaupt keine oder nur geringe Deutschkenntnisse besitzen weniger zufrieden (36,6 % bzw. 38 %).

Integrationsbarometer:
Vor dem Hintergrund des andauernden Ukraine-Kriegs sprechen sich die 1.000 von Peter Hajek Public Opinion Strategy im März 2023 befragten Österreicherinnen und Österreicher für die weitere Unterstützung der ukrainischen Kriegsvertriebenen aus und erwarten, dass Österreich ihre Integration gut bewältigt. So sind 64% dafür, dass Österreich weiterhin Geflüchtete aus der Ukraine aufnimmt. Eine Mehrheit (58%) rechnet auch damit, dass das Land die Integration dieser Menschen gut bewältigen wird (gegenüber 36%, die das nicht so sehen).

Danke der Ukraine-Vertriebenen in Mistelbach:
Aus mehreren berührenden Berichten im Facebook-Netz der Ukraine Community wird die große Dankbarkeit für die bisherige Unterstützung (konkret durch „ZeFaBe – Zentrum für Familie und Begegnung“ sowie „Bewegung Mitmensch im Weinviertel“ zum Ausdruck gebracht. „Jedes Mal, wenn ich die Schwelle des BORG-Schule in Mistelbach überschreite, überkommt mich ein magisches Glücksgefühl. Es war, als wäre ich in meine Kindheit und Jugend zurückgekehrt, als ich studierte und dann als Lehrerin arbeitete. Freiwillige vor Ort helfen uns Ukrainern, Deutsch zu lernen. Für ihre Arbeit erhalten sie kein Gehalt. Aber sie unternehmen große Anstrengungen, investieren viel Zeit, damit wir Flüchtlinge uns in Österreich nicht wie Fremde fühlen. Generell wird in diesem wunderschönen Land gemeinnützige Arbeit sehr geschätzt. Jeder Bürger betrachtet es als seine ehrenvolle Pflicht, etwas Nützliches für die Gesellschaft oder für die Verbesserung der Welt im Allgemeinen zu tun. Ich möchte, dass die Ukrainer, die in verschiedenen europäischen Ländern gelandet sind, ihre positiven Erfahrungen übernehmen und nach ihrer Rückkehr in der Ukraine umsetzen“, so ein von Herzen kommendes Lob, dass die bisher tätigen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zur Weiterarbeit motivieren wird.

Zum Seitenanfang springen