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Geringerer Anstieg der Arbeitslosigkeit im zweiten Halbjahr

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07. Januar 2021

Die Auswirkungen der Coronavirus-Krise zeigen sich zwar weiterhin am NÖ Arbeitsmarkt, dennoch stieg die Arbeitslosigkeit im zweiten Halbjahr 2020 weniger stark an als noch im Frühjahr. Seit dem Höhepunkt der Corona-Krise im April sank die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich bis Oktober kontinuierlich. Im Dezember lag die Zahl der Arbeitslosen aber überwiegend aus saisonalen Gründen höher als im Vormonat, und zwar mit 71.336 um 11.754 (oder 19,7%) höher als im November und um 10.697 (oder 17,6%) höher als im Dezember 2019. Das ist seit dem Höchststand im April 2020 der geringste Anstieg im abgelaufenen Jahr.

„Mit den Lockerungen im Sommer hat die Erholung der Wirtschaft an Fahrt gewonnen. Die neuerlichen Einschränkungen bremsen den Erholungsprozess deutlich und wirken sich unmittelbar auf den Arbeitsmarkt aus. Trotzdem ist es gelungen, den Anstieg der Arbeitslosigkeit Ende Dezember österreichweit am geringsten von allen Bundesländern zu halten. Wir verzeichnen auch bei den Älteren (50+) und bei den arbeitslosen Ausländerinnen und Ausländern zurzeit den geringsten Anstieg“, erklärt Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich. „Das bedeutet auch, dass wir in Niederösterreich im Jahr 2020 mit einem Plus von 28% (Österreich: +35,9%) den geringsten Zuwachs an Jobsuchenden aller Bundesländer hatten“, so Hergovich weiter. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im Dezember gegenüber dem Vorjahresmonat mit 78.662 um 10.332 oder 15,1% mehr Personen beim AMS Niederösterreich registriert.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach dem Alter und Geschlecht:
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) Ende Dezember im Jahresvergleich einen Anstieg um 19,7% und bei den Älteren (50+) einen Anstieg von 15,4%. Den geringsten Anstieg gab es bei den Jugendlichen (15,0% oder 875).

Auffallend ist der höhere Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr bei den Frauen (+22,3%), während er bei den Männern „nur“ 14,4% beträgt.

Anstieg nach Branchen, Nationalität und Bezirken:
Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr sowohl in der Beherbergung und Gastronomie (+2.162) und im Handel (+2.161), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt 1.406) sowie in der Warenherstellung (+941).

Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (+2.608 oder +18,5% auf 16.687) stieg die Arbeitslosigkeit Ende Dezember (relativ) stärker an als bei Inländerinnen und Inländern (+8.089 oder +17,4% auf 54.649).

Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit nach wie vor in allen Bezirken Niederösterreichs. Am deutlichsten ist das Plus in Waidhofen an der Ybbs (+32,4%), in Mödling (+27,0%) und in Schwechat (+25,0%), am niedrigsten hingegen in Gmünd (+9,2%) bzw. in Zwettl (+9,6%).

Stellenmarkt:
Die weiterhin angespannte Situation am niederösterreichischen Arbeitsmarkt bleibt auch am Stellenmarkt bestehen: Die niederösterreichischen Betriebe haben dem AMS Niederösterreich im Dezember mit knapp 3.100 freie Stellen um ein Fünftel weniger offene Stellen zur Besetzung gemeldet als im Vorjahr (-797).

Wie schaut es im Bezirk Mistelbach aus?
„Auch bei uns ist die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich gesunken, doch haben wir immer noch fast 3.000 Personen, die sich im Dezember beim AMS Mistelbach gemeldet haben“, erklärt die Geschäftsstellenleiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.

Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl um 463 von 2.487 auf 2.950 gestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosigkeit um 17,3% gestiegen, waren es im Vergleich im November noch 20,9%. So verzeichnen wir im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach zwar einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 17,3 %. Trotz einsetzender Saisonarbeitslosigkeit ist das der geringste Monatsanstieg im Krisenjahr 2020“, erklärt die Geschäftsstellenleiterin und ergänzt: „Mit den Lockerungen im Sommer hat die Erholung der Wirtschaft an Fahrt gewonnen. Die neuerlichen Einschränkungen bremsen den Erholungsprozess deutlich und wirken sich unmittelbar auf den Arbeitsmarkt aus. Mit der Kurzarbeit konnten wir im Bezirk die Arbeitslosigkeit sehr gut abfangen und hoffen, dies auch weiterhin zu tun. So ist die Zahl der unselbständig Beschäftigten im November nur um 1,1% weniger geworden im Vergleich der letzten zwölf Monate.“

Auch 2021 mit kontaktloser Arbeitslosmeldung gestartet:
Die eServices und telefonische Beratung des Arbeitsmarktservice haben sich in den letzten Monaten bewährt und stehen auch zukünftig für alle Kundenanliegen zur Verfügung. Das gilt für die Jobvermittlung, Qualifizierungsberatung und besonders für Arbeitslosmeldungen. Weiterhin ist für die Beantragung von Arbeitslosengeld keine persönliche Vorsprache im Arbeitsmarktservice erforderlich. Die kontaktlose Antragstellung kann online oder telefonisch erfolgen. Dafür stehen das persönliche eAMS-Konto, die Mailadresse ams.mistelbach@ams.at oder die Serviceline des AMS unter 050/904 340 von Montag bis Donnerstag von 07.30 bis 16.00 Uhr sowie am Freitag bis 13.00 Uhr zur Verfügung. Die Arbeitslosmeldung ist frühzeitig möglich, sobald die Beendigung des Dienstverhältnisses feststeht und muss spätestens am ersten Tag der Arbeitslosigkeit erfolgen. Andernfalls besteht ein Anspruch auf Arbeitslosengeld erst ab dem Tag der verspäteten Beantragung.

Unverändert bleiben die AMS-Öffnungszeiten an Vormittagen jeweils von 08.00 bis 12.00 Uhr. Persönliche Vorsprachen sollten aber nur nach telefonischer Vereinbarung oder schriftlicher Einladung erfolgen.

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