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Holzenergiepreis 2023 für Firma Wittek

Copyright Wittek: Witteks Kachelöfen spenden nicht nur Wärme, sondern auch ein behagliches Lebensgefühl

04. Januar 2024

Unter dem Motto „Gute Wärme wächst nach“ machte sich der Österreichische Biomasse-Verband erstmals zum Ziel, die besten heimischen Bioenergie-Projekte bei Endkunden zu finden. Eine Expertenjury konnte aus rund 100 eingereichten Umsetzungen die Wahl treffen. In der Kategorie Scheitholz wurde der Mistelbacher Hafnermeister Günter Wittek für das Projekt „Kachelofen als Ganzhausheizung“ mit dem Holzenergiepreis 2023 ausgezeichnet.

Umweltbewusstsein:
Viele Jahre hat Familie Grandits-Fetter in Wien gelebt, bis schließlich der richtige Zeitpunkt gekommen war, um raus aufs Land zu ziehen und dort etwas mehr Ruhe und Raum zum Leben zu finden. Im Bezirk Mistelbach übersiedelten Harald Fetter, Sonja Grandits und ihre Tochter in ein zweistöckiges historisches Wohnhaus aus dem Jahr 1850 mit Kastenfenstern. Nach wie vor ist das Ehepaar in Wien berufstätig und pendelt mit dem Klimaticket in die Bundeshauptstadt. Da Umweltbewusstsein hohe Priorität hat, suchte die Familie gleich nach einer Lösung, um die fossile Gastherme zu ersetzen. Für ein Pelletslager fehlte ein Raum; ein Kachelofen schien besser geeignet, aber kaum in der Lage, die Gastherme komplett zu ersetzen. Der alte offene Kamin im Haus war hauptsächlich Dekoration und lieferte mehr Qualm als Wärme.

Bestehendes integriert:
Auf Empfehlung ihres Rauchfangkehrers wandten sich die Grandits-Fetters an den Weinviertler Hafnermeister Günter Wittek, der ebenfalls für das Thema Nachhaltigkeit brennt. Wittek schaffte es mit einer technischen Meisterleistung, anstelle des offenen Kamins einen modernen Kachelofen mit Absorbertechnik zu installieren. „Durch Integration des bestehenden Heizungssystems in den Kachelofen können die Niedertemperatur-Heizkörper weiterverwendet werden“, erklärt Wittek. Dabei stellten der geringe Platz und die Raumanordnungen besondere Herausforderungen dar.“ Wittek koordinierte sämtliche Professionisten (Baumeister, Installateur, Elektriker, Trockenbauer) zur vollen Zufriedenheit der Familie. Rund 90 Prozent aller Fahrten zum Kunden wurden per Elektroauto absolviert. Mit dem neuen Kachelofen, der das Österreichische Umweltzeichen besitzt, gelang es schon in der Heizsaison 2022/23, fast 90 Prozent des Erdgasverbrauchs zu ersetzen. Die Gastherme wird nur mehr zur Warmwasseraufbereitung verwendet. In Zukunft soll dem Erdgas mittels Installation einer Solaranlage endgültig der Garaus gemacht werden. „Dafür müssen wir nach all den Investitionen aber erst einmal sparen“, verrät Sonja Grandits.

Äußerlich ist vom Kachelofen nur der keramische Körper sichtbar; der Großteil der Technik und der für das historische Gebäude erforderlichen Heizleistung wurde gut „versteckt“. Weiters besticht der Kachelofen durch seine hohe Lebensdauer von 40 Jahren, den geringen Bedienungsaufwand und die milde Strahlungswärme.

Behaglichkeit und Faszination:
„Es fasziniert uns einfach, vor dem Feuer zu sitzen“, hebt Grandits hervor. Beim Einheizen ist die Abbrandsteuerung eine große Erleichterung. „Ich drücke den Knopf, so dass die Luftklappe aufgeht, schlichte abgewogene 16 Kilogramm Stückholz in den Feuerraum, gebe einen Knödel Wachspapier darauf, zünde oben an und fertig“, schildert sie. Etwas Aufwand ist es nur, dass von einem örtlichen Landwirt gelieferte Stückholz aus dem hangseitigen Garten ins Haus zu bringen. „Da bin ich froh, dass mein Mann das übernimmt, lacht Grandits bei der Einweihung des Kachelofens. Sogar Pizza oder Brot kann im Feuerraum mithilfe eines Gestells gebacken werden, sobald man den Abbrand abgewartet hat. „Das möchten wir im Winter unbedingt ausprobieren“, sagt Grandits.

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