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Joboffensive greift: Schrittweise Arbeitsmarkterholung

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20. Mai 2021

Mit genau 53.800 Personen waren Ende April um 26.399 bzw. -32,9% weniger Menschen auf Jobsuche als im Vorjahr. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im April gegenüber dem Vorjahresmonat mit 64.109 um 23.420 oder -26,8% weniger Personen beim AMS Niederösterreich registriert.

Ein Vergleich mit April 2019 macht klar, dass die Krise noch nicht vorbei ist. Noch immer sind 6.556 (oder 13,9%) mehr Menschen auf Jobsuche als vor Corona. Das ist nach Kärnten der geringste Anstieg aller Bundesländer (Österreich: 20%). „Die wirtschaftliche Erholung in Niederösterreich wirkt erst zeitverzögert auf den Arbeitsmarkt, da die Unternehmen ihren erhöhten Personalbedarf zuerst über eine stärkere Auslastung der bestehenden Personalkapazitäten abdecken. Dies betrifft insbesondere den Abbau von Kurzarbeitskontingenten“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich Sven Hergovich.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach Geschlecht, Alter und Dauer der Arbeitslosigkeit:
Auffallend war bis jetzt, dass Frauen durch die Krise stärker von Arbeitslosigkeit betroffen waren als Männer. Ende April fiel der Rückgang im Jahresvergleich erstmals seit dem 3. Quartal des Vorjahres exakt gleich hoch aus (-32,9%).

Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis -49 Jahre) Ende April im Jahresvergleich einen Rückgang um -35,9% und bei den Älteren (50+) einen Rückgang von -21,1%.

Den höchsten Rückgang gab es mit -55,7% bei den Jugendlichen.

„Nach zwölf Monaten Corona-Pandemie sinkt die Arbeitslosigkeit, bleibt aber weiterhin über dem Vorkrisenniveau. Die fallende Tendenz bei den Arbeitslosenzahlen, besonders bei den Jugendlichen, wo wir bereits unter dem Vorkrisenniveau liegen, zeigt uns aktuell ein besseres Bild als noch vor einigen Monaten“, analysiert Sven Hergovich.

Wenig Optimismus lässt allerdings nach wie vor die Situation bei der Langzeitarbeitslosigkeit zu. In Niederösterreich waren Ende April bereits 16.272 und damit 30,2% aller vorgemerkten Personen langzeitarbeitslos. „Die größte Herausforderung in den kommenden Monaten wird sein, der Verfestigung der Arbeitslosigkeit entgegen zu wirken. Wir müssen und werden alles tun, um den Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit einzudämmen“, betont Hergovich.

Anstieg nach Branchen und Bezirken:
Nach Branchen gab es die stärksten Rückgänge gegenüber dem Vorjahr in der Beherbergung und Gastronomie (-6.556), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt etwa -3.600), im Handel (-3.494) sowie im Baubereich (-2.817).

Nach Arbeitsmarktbezirken fällt auf, dass sich die Situation vor allem im Most- und im Waldviertel am schnellsten entspannt: So ging die Arbeitslosigkeit im Mostviertel im Jahresvergleich um -45,3% und im Waldviertel um durchschnittlich -43,3% zurück.

Stellenmarkt:
Im Monat April wurden dem AMS Niederösterreich rund 7.100 neue Stellenangebote gemeldet.

Bezirk Mistelbach:
Im Bezirk Mistelbach waren Ende April 2021 2.277 Personen arbeitslos vorgemerkt, 1.110 Frauen und 1.167 Männer. Das sind um 887 der 28% weniger als Ende April 2020. Gegenüber dem Vormonat ist die Zahl der vorgemerkten Arbeitslosen damit um 250 gesunken.

Ein Vergleich mit der Zeit vor der Pandemie: Ende April 2019 waren 2.047 Personen arbeitslos vorgemerkt, 971 Frauen und 1.076 Männer – um 250 weniger als heuer. „Mit der Corona-Joboffensive bilden wir Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern, die arbeitslos sind, in zukunftsträchtigen Berufen und im betriebsnahen Bereich aus, um die Arbeitslosigkeit rasch und nachhaltig zu reduzieren“, erklärt die Leiterin der regionalen Geschäftsstelle Mistelbach, Marianne Bauer.

Die Zahl der Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer ist im Bezirk Mistelbach gegenüber dem Vorjahr um 47 Personen (14,9%) auf 362 gestiegen. Das zeigt, dass die AMS Niederösterreich-Qualifikationsangebote im Rahmen der Joboffensive in Anspruch genommen werden.

Das Angebot an offenen Stellen ist zum Stichtag 30. April gegenüber dem Vorjahr um 237 auf 653 gestiegen.

Auf dem Lehrstellenmarkt standen Ende April den 17 sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden (neun weniger als im Vorjahr) 27 sofort verfügbare offene Lehrstellen (20 mehr als im Vorjahr) gegenüber.

Ende März waren im Bezirk Mistelbach 31.065 Personen unselbständig beschäftigt. Das ist gegenüber 2020 ein Plus von 2,3%, Der Beschäftigtenstand im Vergleichsmonat März 2019 (vor der Pandemie) betrug 30.728 und wurde somit bereits überschritten.

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