10. April 2025
2010 wurde mit der S1 Nordumfahrung Wien und dem südlichen Abschnitt der A5 Nordautobahn das erste und einzige heimische Public Private Partnership (PPP) Projekt im hochrangigen Straßennetz eröffnet. Geplant, errichtet und gebaut wurde es von Bonaventura – Teil der international tätigen Meridiam-Gruppe – im Auftrag der ASFINAG als Vertreterin der Republik Österreich. Heute ist die Weinviertel-Autobahn die wichtigste Verkehrsader im Nordosten von Wien, die Menschen, Gemeinden und Regionen miteinander verbindet, den Wirtschaftsstandort stärkt und zahlreiche Nachhaltigkeitsinitiativen setzt.
Beim Jubiläumsevent am Donnerstag, dem 3. April, in der zur festlichen Halle umgestalteten Bonaventura Autobahnmeisterei am Knoten Eibesbrunn gratulierten rund 120 geladene Gäste, darunter auch der „Vater der Weinviertelautobahn“, NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing.
Innovatives PPP-Projekt:
Das Projekt „PPP Ostregion“ (in Anlehnung an den Streckenverlauf in Form eines umgedrehten Ypsilons auch als „Projekt Y“ bekannt) wurde 2004 EU-weit als Public Private Partnership-Projekt ausgeschrieben und schließlich ab 2007 durch Bonaventura errichtet. „Die Weinviertler Bevölkerung stand immer hinter dem Projekt, weil der LKW-Durchzugsverkehr auf der B7 die Ortskerne massiv belastete. Die Eröffnung und damit die Anbindung an die europäische Nord-Süd-Achse war ein wichtiger Schritt für die Zukunft des nördlichen Niederösterreichs“, so NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing, den das Projekt durch seine gesamte politische Laufbahn begleitete. Die Verkehrsfreigaben für die insgesamt 51 Autobahnkilometer erfolgten 2009 für die S1 Ost und die S2 sowie 2010 für die A5 und S1 West.
15 Jahre gute Fahrt durchs Weinviertel:
Mit einer Gesamtstrecke von 51 Kilometern mit vier Tunneln gilt die Autobahn nicht nur als wirtschaftlich wichtigste Verkehrsader für das gesamte Weinviertel, sondern auch als Vorzeigemodell für eine positive regionale Standortentwicklung, die innovativ im Rahmen eines PPP mit der ASFINAG als Konzessionsgeberin in einer Bauzeit von knapp drei Jahren errichtet und in Betrieb genommen wurde. „2007 standen wir hier an der größten Erdbaustelle Mitteleuropas und heute ist die A5 eine nicht mehr aus der Region wegzudenkende Verkehrsinfrastruktur. Für uns ist diese Halbzeit im Konzessionsvertrag ein wichtiger Meilenstein und Anlass für eine Zwischenbilanz und einen Blick in die Zukunft von PPP in Österreich“, so Mag. Martin Schlor, Geschäftsführer von Bonaventura.
„Mobilitätsachsen erschließen Lebensräume: Eine multimodale, hochrangige wie kleinräumige Infrastruktur ist ein wesentlicher Faktor für florierende Regionen und Standorte, für Wohnen und Wirtschaften“, so Mag. Petra Patzelt, Geschäftsführerin des Gründungsservices riz up und Prokuristin der niederösterreichischen Wirtschaftsagentur ecoplus, die drei Wirtschaftsparks entlang der Strecke betreibt. „Die Autobahn ist nicht nur ein Motor für die Region, sondern hat die Lebensqualität und Sicherheit in den Gemeinden zu weiten Teilen stark verbessert“, ergänzt Landtagsabgeordnete und Vizepräsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich Kommerzialrat Mag. Kurt Hackl.
Infrastrukturmanagement mit Verantwortung:
Von der Autobahnmeisterei am Knoten Eibesbrunn aus betreut Bonaventura gemeinsam mit der Bonaventura Services Gmbh, einer Tochter der international agierenden Egis-Gruppe, die gesamte Strecke und sorgt mit einem Team von rund 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für einen reibungslosen Betrieb nach höchsten Sicherheitsstandards und koordiniert die Erhaltungsarbeiten an der Strecke.
Neben ihrer Bedeutung für den Verkehr und die Wirtschaft übernehmen die Betreiber auch ökologische Verantwortung und geht freiwillig Extrameilen im Bereich Nachhaltigkeit. Gemeinsam werden zahlreiche Aktivitäten zur Verbesserung der Ökobilanz und der Reduktion von Treibhausgasemissionen gesetzt, wie z.B. eine biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung der ökologischen Ausgleichs- und Grünflächen mit Wildblumenwiesen, Strukturmaßnahmen für Amphibien und Insekten oder eine traditionelle Schafbeweidung anstatt maschineller Mahd vorangetrieben.
Langfristige Projektsicherheit als Zukunftsmodell:
Das in Niederösterreich umgesetzte PPP-Projekt war und ist auf eine langfristige Zusammenarbeit – konkret bis zum Jahr 2039 – angelegt. „Wer für einen so langen Zeitraum plant, baut, betreibt und erhält, trifft Entscheidungen ganz bewusst vorausschauend, nachhaltig und mit dem Blick auf einen klaren Mehrwert für alle beteiligten Partner und künftige Generationen“, so Mag. Martin Schlor.