16. Februar 2023
Mitte Februar startete beim Schützenverein Mistelbach der diesjährige Kurs zur Erlangung der ersten Jagdkarte im Jagdbezirk Mistelbach. Bezirksjägermeister Ing. Christian Oberenzer und die Mitglieder der Jungjägerausbildungs- und Prüfungskommission konnten 56 Jagdkartenwerber, darunter 13 Frauen, und weitere 13 Waidkameraden begrüßen, welche zeitgleich die Ausbildung zum Jagdaufseher absolvieren werden.
Der Begrüßung und Vorstellung der Ausbildungskommission durch den Bezirksjägermeister folgte einiges an Information und Wissenswertem über den Jagdbezirk Mistelbach selbst und auch über die Jagd in Niederösterreich. Im Bezirk Mistelbach gibt es demnach 18 Hegeringe mit 127 Genossenschaftsrevieren und 65 Eigenjagdreviere.
Der NÖ Jagdverband und die Stellung der Jagd in der Öffentlichkeit wurden ebenso thematisiert wie die Afrikanische Schweinepest, die Erlaubnis Faustfeuerwaffen zu führen, Nachtsichthilfen zu verwenden, die Vermeidung von Jagdunfällen und die Sicherheit im Jagdbetrieb sowie die Brauchtumspflege.
Das große Sorgenkind der Mistelbacher Jägerschaft, das Niederwild, wurde außerdem besprochen. Die Jahresstrecken im Vergleich der letzten Jahre sowie die Feldbewirtschaftung, die Lebensraumschaffung und die Gestaltung fanden ebenfalls Erwähnung. „Um weiterhin das Vorhandensein von Niederwild sicher zu stellen, sind die Schaffung und Erhaltung eines adäquaten Biotopes, eine gezielte Raubwildregulierung sowie ein überlegtes Bejagungsmanagement unumgänglich“, so der Bezirksjägermeister. Ebenso ist eine ausgeprägte Zusammenarbeit von Jägerschaft, Land- und Forstwirtschaft sowie Gesetzgebung nötiger denn je, während die Jägerschaft zur Erhaltung eines gesunden und artenreichen Wildbestands verpflichtet ist.
Ein wichtiger Teil für die jagende Bevölkerung ist auch die Erhaltung und Pflege jagdlichen Brauchtums. Im Bezirk Mistelbach gibt es über 20 Jagdhornbläsergruppen. Ferner gibt es den Jagdhundeprüfungsverein Mistelbach und beim Schützenverein-Mistelbach sind das Erlernen sowie das laufende Trainieren des jagdlichen Schießens jederzeit möglich. Öffentlichkeitsarbeit wie Hubertusmessen, Jägerbälle, die Hubertuswallfahrt, Schulbesuche, Aktionen mit Kindern, Säuberungsaktionen usw. werden ganzjährig organisiert und abgehalten.
Im zweiten Teil des Kursabends informierte Mag. Helmut Kühtreiber über die „Jagd“, konkret über Ehrfurcht und Schöpfung, Beute und Tötung, Nutzung und Verwertung, Kulturgut und Brauchtum, Gesellschaft und Öffentlichkeit, Heimat und Lebensraum sowie über ökologische Gegebenheit und Biologie.
Gerhard Wimmer von der Geschäftsstelle Mistelbach des NÖ Jagdverbandes und Hegeringleiter von Laa an der Thaya erklärte den Verlauf des Kurses, der Kursabende mit theoretischer und der Kurstage mit praktischer Ausbildung bis hin zu den Prüfungen.
Bis Ende Mai finden nun beim Schützenverein Mistelbach über 30 theoretische und auch praktische Kurseinheiten statt, wo die angehenden Jungjägerinnen und Jungjäger sowie Jagdaufseher auf die Prüfungen vorbereitet werden, um diese im Anschluss mit Erfolg ablegen zu können.