11. April 2024
Kleines ganz groß – in der aktuellen Ausstellung „Arte Codroipo“ dreht sich alles um die Mosaikkunst aus Italien! Im April verwandelt sich das Barockschlössl in einen Ort der Inspiration und Kreativität, denn der Kunstverein Mistelbach und die Blau-Gelbe Viertelsgalerie präsentieren bis 28. April eine exquisite Auswahl an Kunstwerken aus Italien. In der Nähe der Stadt Udine liegt der Ort Codroipo, von wo acht Künstlerinnen und Künstler ihre „Malerei für die Ewigkeit“ in Mistelbach ausstellen.
Die neu gewählte Obfrau Sylvia Seimann konnte sich über einen regelrechten Ansturm zur Ausstellung freuen. Gemeinsam mit Bürgermeister Erich Stubenvoll eröffnete sie die Ausstellung „Arte Codroipo“ bei der Vernissage am Freitag, dem 5. April im Barockschlössl. Der Bürgermeister dankte allen, die diese Ausstellung möglich gemacht haben – von den Mitgliedern des Kunstvereins bis zu den acht italienischen Künstlern selbst – und präsentierte im Rahmen der 150-Jahr-Feierlichkeiten die Mistelbacher Malerin Auguste Gelbert-Mlcoch (1891-1974), die ebenfalls einen Italienbezug hatte.
Die Idee einer gemeinsamen Codroipo-Ausstellung entstand vor rund fünf Jahren, als der Mosaik-Künstler Elio Macoritto mit dem Wolkersdorfer Künstler Hermann Bauch im Barockschlössl Mistelbach bei einer Ausstellung waren. Ein großer Schwerpunkt der Schau ist dem Mosaik gewidmet, der „Malerei für die Ewigkeit“. Einige der Künstler haben ihre Ausbildung in der berühmten und weltweit einzigartigen Mosaikschule von Spilimbergo (gegründet 1922) absolviert.
Zu den Künstlerinnen und Künstlern:
Elio Macoritto, der eben schon in jungen Jahren nach Österreich kam, leitete viele Jahre eine Mosaikwerkstatt in Wien, machte sich dann selbständig und setzte über viele Jahrzehnte die Entwürfe und Malereien von prominenten Künstlern wie Hutter, Korab, Frohner, Leherb, Lehmden und in den letzten Jahren von Christian L. Attersee in Mosaiktechnik um. Seine langjährige Freundschaft zu Luciano Petris, auch einem begnadeten Mosaikkünstler, führte zu einer sehr engen Zusammenarbeit, sie realisierten gemeinsam viele große Arbeiten in Österreich. Dies wird in einem eigenen Raum anhand von Fotos dokumentiert. Auch dessen Sohn Fabrizio Petris hat sich dem Mosaik verschrieben, verwendet bevorzugt Natursteine, unter anderem auch Flusskiesel aus dem Tagliamento. Auf den ersten Blick wirken seine Arbeiten sehr modern, gleichzeitig erinnern sie an antike Schriftbilder.
Stefano Jus ist neben seiner freiberuflichen Tätigkeit, seit vielen Jahren auch Lehrer an der Scuola del Mosaico im nahen Spilimbergo. Er beherrscht natürlich auch die Mosaikkunst, zeigt aber hier großartige Malerei, in der der Mensch zentrales Thema ist. Beppino Bosa lässt sich auch vom Tagliamento inspirieren. Er sammelt im Flussbett die unterschiedlichsten Fundstücke auf und setzt sie in einen neuen Kontext, versucht ihre Geschichte zu erzählen. Angelo Toppazzini hingegen erschafft „künstliche“ Artefakte, seine Werke erscheinen wie Mauer- oder Freskenfragmente, die er immer wieder übermalt, künstliche Spuren hinterlässt.
Luciano Bellet gilt auch als äußerst erfolgreicher Künstler aus Codroipo. Seine Formensprache fand er im „dripping by substraction“, einer besonderen Technik, in der er Farbe auf ein Vlies tropft und unter Einwirkung von Hitze das Trägermaterial wieder reduziert, übrig bleiben dann dreidimensionale, fast schwebende Gebilde auf der Leinwand. Eine große Lichtinstallation, die die Besucherinnen und Besucher zur Interaktion auffordert, ergänzt seine Arbeiten. Romana Kapusta entstammt der Familie Sturgyik, einer Mosaik- und Glaskunstfirma aus Wien, sie drückt in ihren expressiven Bildern ihre Gefühlswelt und Lebensfreude aus. Sie ist außerdem das organisatorische Bindeglied zwischen Österreich und Codroipo.
Ausstellungsdauer:
Samstag, 06. April bis Sonntag, 28. April
Öffnungszeiten:
Samstag, Sonntag und Feiertag von 14.00 bis 18.00 Uhr
Nähere Informationen:
Kunstverein Mistelbach
Internet: www.kunstverein-mistelbach.at