11. April 2019
Mit einer Dreifachlesung mit Bezirkshauptfrau Mag. Gerlinde Draxler, Bürgermeister Dr. Alfred Pohl und Literat Rudi Weiß am Donnerstag, dem 11. April, im Hotel Restaurant „Zur Linde“ der Familie Polak geht der Mistelbacher LiteraTourFrühling in die nächste Runde. Bezirkshauptfrau Mag. Gerlinde Draxler liest aus „Geschichten zur Osterzeit – Und er sah das Grün der Erde“ von Karl Heinrich Waggerl, Bürgermeister Dr. Alfred Pohl wird Auszüge aus dem Werk „HOMO DEUS – Eine Geschichte von Morgan von Yuval Noah Harari“ zum Besten geben und Ortsvorsteher Rudi Weiß präsentiert Auszüge von Christoph Ransmayrs Buch „Die letzte Welt“. Beginn der Dreifachlesung ist um 19.30 Uhr, der Eintritt ist frei…
Geschichten zur Osterzeit – Und er sah das Grün der Erde:
Ob in den Legenden und Geschichten zum Thema „Ostern“ oder in einer etwas unkonventionellen Nacherzählung der Schöpfungsgeschichte, Karl Heinrich Waggerl versteht es, einer Volksfrömmigkeit Ausdruck zu verleihen, die nie mit erhobenem Zeigefinger auftritt. So erzählt er von Kindheitserinnerungen an das feierliche Eiermalen und den gemeinschaftlichen Wettkämpfen um das stärkste Ei, vom eifrigen Kräutersammeln und der Freude am Frühlingserwachen.
Karl Heinrich Waggerl:
Karl Heinrich Waggerl besuchte das Lehrerseminar in Salzburg, war Offizier im Ersten Weltkrieg und lebte seit 1920 als freier Schriftsteller in Wagrain. Er zählt mit fünf Millionen verkaufter Bücher und Übersetzungen in rund 20 Sprachen zu den meistgelesenen deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts. Sein Erstlingsroman „Brot“, inspiriert von Knut Hamsun, erschien 1930. In seinen populären Erzählungen und Romanen thematisierte Waggerl – zunehmend idealisierend – das Landleben. Bis heute populär sind vor allem Waggerls Weihnachtsgeschichten. Geschichten wie „Worüber das Christkind lächeln musste“ oder „Warum der schwarze König Melchior so froh wurde“ gelten heute Meisterwerke des Genres und gehören inzwischen zur klassischen Weihnachtsliteratur.
Bezirkshauptfrau Mag. Gerlinde Draxler:
Bezirkshauptfrau Mag. Gerlinde Draxler stammt aus der Schubertgemeinde Atzenbrugg im Tullnerfeld. Nach dem Abschluss des Jus-Studiums an der Universität Wien und der Gerichtspraxis war sie drei Jahre in einem juristischen Verlag tätig. Seit 2002 ist Mag. Gerlinde Draxler im niederösterreichischen Landesdienst auf verschiedenen Bezirkshauptmannschaften tätig. Ihre berufliche Laufbahn hat sie dabei von Korneuburg über Krems und Horn zurück nach Korneuburg geführt. Mit 1. April 2018 wurde sie schließlich zur Bezirkshauptfrau von Mistelbach bestellt. Ihre berufliche Aufgabe fordert sie sehr, sodass private Interessen derzeit ein bisschen kurz kommen. Bezirkshauptfrau Mag. Draxler mag klassische Musik und geht gern in Konzerte.
HOMO DEUS – Eine Geschichte von Morgan von Yuval Noah Harari:
In seinem „Kultbuch Eine kurze Geschichte der Menschheit“ erklärte Yuval Noah Harari, wie unsere Spezies die Erde erobern konnte. In „Homo Deus“ stößt er vor in eine noch verborgene Welt: die Zukunft. Was wird mit uns und unserem Planeten passieren, wenn die neuen Technologien dem Menschen gottgleiche Fähigkeiten verleihen – schöpferische wie zerstörerische – und das Leben selbst auf eine völlig neue Stufe der Evolution heben? Wie wird es dem Homo Sapiens ergehen, wenn er einen technikverstärkten Homo Deus erschafft, der sich vom heutigen Menschen deutlicher unterscheidet als dieser vom Neandertaler? Was bleibt von uns und der modernen Religion des Humanismus, wenn wir Maschinen konstruieren, die alles besser können als wir? In unserer Gier nach Gesundheit, Glück und Macht könnten wir uns ganz allmählich so weit verändern, bis wir schließlich keine Menschen mehr sind.
Yuval Noah Harari:
Yuval Noah Harari wurde 1976 in Haifa, Israel, geboren. Er promovierte 2002 an der Oxford University. Aktuell lehrt er Geschichte an der Hebrew University in Jerusalem mit einem Schwerpunkt auf Weltgeschichte. Sein Weltbestseller „Eine kurze Geschichte der Menschheit“ wurde in fast 40 Sprachen übersetzt.
Bürgermeister Dr. Alfred Pohl:
Bürgermeister Dr. Alfred Pohl wurde 1963 geboren und lebt in Mistelbach. Nach dem Besuch der HTL folgte ein Diplomstudium im Bereich Elektrotechnik sowie in weiterer Folge das Doktorat und später die Habilitation für das Lehrfach „Elektronik“. Der berufliche Werdegang von Dr. Alfred Pohl ist beeindruckend. Nach unterschiedlichen Stationen im In- und Ausland im Bereich der Industrieforschung und -entwicklung wechselte er in die Projektentwicklung- und leitung, woraus zahlreiche Eigen- und Gemeinschaftspatente hervorgingen und später schließlich ins Management. Parallel dazu hielt Dr. Alfred Pohl Gastvorträge an internationalen Universitäten sowie Vorträge auf wissenschaftlichen Konferenzen und veröffentlichte Publikationen in internationalen Fachzeitschriften. Seit 2004 ist Dr. Alfred Pohl Direktor der HTL für Biomedizin und Gesundheitstechnik sowie seit 2010 auch Bürgermeister der StadtGemeinde Mistelbach. In seiner Freizeit widmet er sich neben seiner Familie auch seinen Hobbys, der Fotografie, dem Modellflug, der Jagd und dem Radfahren.
Die letzte Welt:
Der Roman, der an Schauplätzen in Rom und am Schwarzen Meer Antike, Gegenwart und Zukunft zusammenfließen lässt, folgt den Spuren des römischen Dichters Ovid, der im Jahr 8 n. Chr. nach Tomi am Schwarzen Meer verbannt wurde. „Die letzte Welt“ erzählt von der abenteuerlichen Reise eines römischen Freundes von Ovid, der auf der Suche nach dem verschwundenen Dichter und seinem verschollenen Werk der „Metamorphosen“ immer tiefer in eine rätselhafte Welt der Bilder, Figuren und wunderbaren Begebenheiten gerät – und sich in eine Romanfigur verwandelt.
Christoph Ransmayr:
Christoph Ransmayr wurde 1954 in Wels geboren und lebt in Wien. Für seine Bücher, die in mehr als dreißig Sprachen übersetzt wurden, erhielt er unter anderem die nach Friedrich Hölderlin, Franz Kafka und Bert Brecht benannten Literaturpreise, den Premio Mondello und, gemeinsam mit Salman Rushdie, den Prix Aristeion der Europäischen Union, den Prix du meilleur livre étranger und den Prix Jean Monnet de Littérature Européenne.
Rudi Weiß:
Rudi Weiß wurde 1957 in Mödling geboren. Nach der Matura am Gymnasium in Mödling, absolvierte er die Ausbildung zum dipl. Sozialarbeiter in Wien. Von 1978 bis 1995 war er in der kirchlichen Jugendarbeit tätig, zuerst im Bildungshaus St. Bernhard in Wiener Neustadt, später in Wien und im Weinviertel. Seit 1983 wohnt Rudi Weiß in Paasdorf. Beruflich ist er seit 1986 Lehrer für Religion und Persönlichkeitsbildung an der Landwirtschaftlichen Fachschule Poysdorf, außerdem als Erwachsenenbildner sowie seit 1990 als Ehe- und Familienberater in Poysdorf tätig. Rudi Weiß ist seit ungefähr 1985 freier Schriftsteller und Fotograf, hat bisher 18 Bücher veröffentlicht, ist Leiter von Schreibwerkstätten, NÖ Literaturpreisträger und Mitbegründer der Weinviertler Kulturinitiative „Kunst.Dünger“.
Weitere Lesungen im Überblick:
Donnerstag, 25. April, Stadtsaal Mistelbach:
Bernhard Aichner liest aus „Bösland“
Eintritt: 12 Euro
Donnerstag, 23. Mai, Kleider Bauer:
Werner Gruber liest aus „Flirten mit den Sternen“
Eintritt frei
Nähere Informationen:
Fachbereich Kultur
Roswitha Lukes
Hauptplatz 6
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/2515-5252
E-Mail: roswitha.lukes@mistelbach.at