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Moderater Anstieg der Arbeitslosigkeit in Niederösterreich

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06. März 2025

Die Arbeitslosigkeit stieg Ende Februar im Vergleich zum Vorjahr um 3,1% weiter an. Besonders betroffen sind u.a. der Handel und Bau. Die wirtschaftliche Rezession ist nach wie vor nicht überwunden und das macht sich auch am Arbeitsmarkt bemerkbar, wobei der Anstieg in Niederösterreich im österreichweiten Vergleich (+8,0%) deutlich geringer ausfällt.

Ende Februar waren 52.182 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 1.549 oder 3,1% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 62.656 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+3,6% gegenüber dem Vorjahr).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich lag Ende Februar bei 644.000 Personen. Davon waren 292.000 Frauen (+0,7%) und 352.000 Männer (-0,2%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies eine leichte Steigerung (+0,2%).

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 7,5% und damit 0,2%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 8,1% (+0,5%-Punkte).

Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Frauen – Förderung als Gebot der Stunde:
„Mit der schrittweisen Erhöhung des Pensionsantrittsalters von Frauen steigt auch deren Arbeitslosigkeit. In der Altersgruppe ab 60 sind aktuell 894 Frauen betroffen. Es gilt, Frauen bis zum Pensionsantritt in Beschäftigung zu halten und beim Wiedereinstieg ins Berufsleben zu unterstützen. Solange eine Gleichstellung von Männern und Frauen am Arbeitsmarkt nicht erreicht ist, werden wir im AMS Niederösterreich mehr als die Hälfte des Budgets für aktive Arbeitsmarktpolitik für Frauen reservieren“, so AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Langfristige Prognosen zeigen, dass die Fachkräftenachfrage anhalten wird. Dieser Trend ermöglicht jobsuchenden Frauen, sich verstärkt im Erwerbsleben einzubringen und beruflich neu durchzustarten. 2024 hat das AMS für 15.815 Frauen in Niederösterreich Qualifizierungsangebote gefördert. Das sind anteilsmäßig um 8%-Punkte mehr als bei Männern (13.636). Aktuell nutzen 5.937 jobsuchende Frauen die Schulungsangebote des AMS Niederösterreich (+7,1% im Vergleich zum Vorjahr).

Anstieg der Arbeitslosigkeit in allen Altersgruppen:
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+3,2% bzw. +647) als auch bei Männern (+3,0% bzw. +902) zugenommen.

Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+2,7% bzw. +480) wie Personen im Haupterwerbsalter (+2,8% bzw. +781). Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 5,7% (auf 5.327 Personen) aus.

Nach Branchen steigt bei den wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+11,1% bzw. +190), im Gesundheits- und Sozialwesen (+6,9% bzw. +206), im Handel (+5,5% bzw. +454) sowie im Bauwesen (+5,4% bzw. +398) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der Beherbergung/Gastronomie (+2,1% bzw. +91) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich bzw. sinkt die Arbeitslosigkeit in der öffentlichen Verwaltung (-0,6% bzw. -14), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (-1,1% bzw. -84) und im Verkehr/Lagerei (-3,7% bzw. -94).

„Trotz einer schwachen wirtschaftlichen Entwicklung suchen niederösterreichische Unternehmen kräftig nach potenziellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Mit 13.468 offenen Stellen und 1.174 verfügbaren Lehrstellen steht ein großes Angebot an freien Stellen zur Verfügung, denn das sind weiterhin um 25% mehr als im Vorpandemiejahr 2019. Hier bietet das AMS Niederösterreich eine breite Palette an Qualifizierungsmaßnahmen an, um Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Darüber hinaus bietet das Land Niederösterreich unterschiedliche Weiterbildungs- und Umschulungsmaßnahmen für Beschäftigte an. Mit maßgeschneiderter Beratung Unternehmen und Beschäftigte in eine nachhaltige Zukunft begleiten können, ist eine der zentralen Aufgaben der kommenden Monate“, erklärt Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.

Aktuell sind 13.468 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind um 10,5% weniger als im Februar des Vorjahres. Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie z.B. im Gesundheits- und Sozialwesen (+6,3% bzw. +78). Starke Rückgänge sind im Bereich Verkehr/Lagerei (-37,7% bzw. -370), in der Beherbergung und Gastronomie (-18,0% bzw. -188), im Bauwesen (-17,6% bzw. -246), in der öffentlichen Verwaltung (-12,9% bzw. -115) und in der Warenherstellung (-10,8% bzw. -165) zu beobachten.

Wie schaut es im Bezirk Mistelbach aus?
Arbeitslosigkeit:
„Mit einem Plus von 5,2% steigt die Arbeitslosigkeit im Bezirk Mistelbach weiter an. Insgesamt sind 2.354 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet“, bemerkt AMS Mistelbach-Geschäftsstellenleiterin Marianne Majewsky.

Frauenarbeitslosigkeit:
Mit der schrittweisen Erhöhung des Pensionsantrittsalters von Frauen steigt auch deren Arbeitslosigkeit. In der Altersgruppe ab 50 sind aktuell 319 Frauen betroffen.

2024 hat das AMS für 624 Frauen im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach Qualifizierungsangebote gefördert. Das sind anteilsmäßig um 16%-Punkte mehr als bei Männern (450). Aktuell nutzen 244 jobsuchende Frauen die Schulungsangebote des AMS Mistelbach, das sind um 8,4% mehr im Vergleich zum Vorjahr).

„Für unsere Jugendlichen veranstalten wir am Donnerstag, dem 20. März, wieder die Lehrlingsmesse „NEXT STEP LEHRSTELLE““, so die AMS-Geschäftsstellenleiterin. Mehr als 20 Betriebe und Institutionen stellen sich in den Räumlichkeiten der Wirtschaftskammer Mistelbach und des WIFIs vor und informieren Lehrstellensuchende. Das AMS organisiert die Veranstaltung gemeinsam mit der Arbeiterkammer und der Wirtschaftskammer bereits zum 3. Mal. Es gibt einmal mehr ein vielfältiges Rahmenprogramm und es wird auch wieder eine Verlosung mit tollen Preisen geben. Am Vormittag von 09.00 bis 12.00 Uhr werden Schulklassen durch die Veranstaltung geführt und um 13.00 Uhr beginnt der freie Messebetrieb. Der Eintritt ist – wie in den Vorjahren – frei.

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