29. Februar 2024
Für das Jahr 2024 sind im nitsch museum Mistelbach zwei große Einzelausstellungen geplant. Der italienisch-britische Künstler Andrea Cusumano, ein ehemaliger Assistent von Hermann Nitsch und langjähriger musikalischer Leiter des Orgien Mysterien-Theaters, dessen Werk stark von Hermann Nitsch beeinflusst wurde, macht den Auftakt. Eröffnet wird die Ausstellung „Andrea Cusumano – Raumdramaturgie: Retrospektive 1993-2023“ am Samstag, dem 2. März, und findet in Kooperation mit dem Italian Council (XI Edition, 2022), einem internationalen Förderprogramm für italienische Kunst unter der Leitung der „Generaldirektion für Zeitgenössische Kreativität“ des Italienischen Kulturministeriums, statt. In der Krypta und der Seitenhalle des Museums sind weiterhin permanent Werke und Installationen von Hermann Nitsch zu sehen.
Zur Ausstellung „Andrea Cusumano – Raumdramaturgie: Retrospektive 1993-2023“:
„Andrea Cusumano schafft theaterreferenzierte Raumdramaturgien. Sein Werk berührt, fesselt und zieht den Betrachter in den Sog des Transformativen“, so Mag. Michael Karrer, der künstlerische Direktor des nitsch museum.
„Hermann Nitsch starb am Ostermontag, dem 18. April 2022. 30 Jahre meines Lebens war er mein Mentor und meine Inspiration. Jeder Tag ist ein Tag der Auferstehung, eingetaucht in die Freude des Seins. Diese Ausstellung ist Nitsch gewidmet. Meine ganze Philosophie und Arbeit ist eine ständige Auseinandersetzung mit seinem Werk und Denken“, so Andrea Cusumano.
Über den Künstler:
Andrea Cusumano, geboren 1973, ist ein internationaler Multimedia-Künstler, Performer, Komponist, Maler, Regisseur, Dramaturg, Autor, Kurator und Art Director italienisch-britischer Herkunft. Sein Werk bedient sich unterschiedlicher Medien und bewegt sich grenzüberschreitend zwischen mehreren Einzeldisziplinen der Kunst. All diese Bestandteile ergänzen sich notwendig und formen ein kohärentes intermediales Werkkonstrukt. Sein Werk, der Künstler spricht in diesem Zusammenhang gerne über seine Experimente und seine Forschung, konzentriert sich auf das dramaturgische Potenzial von Objekten und Räumen. Cusumano schafft letztendlich theaterreferenzierte Raumdramaturgien. Deren zentrale Themen reichen vom Tod über die Transzendenz bis hin zu einer möglichen Katharsis, die Kunst tatsächlich auslösen kann. Das Kunstexperiment ist komplex und vielschichtig, konzeptionell angelehnt an das und verwandt zum Werk von Hermann Nitsch, doch zugleich ist es eigenständig, es spricht eine signifikante Sprache und beeindruckt auf eine ganz besondere Weise. Durch die performative Komponente entstehen Bühnenbilddramaturgien und Tafelbilder, intermediale Installationen, intensive Denk- und Erinnerungsfragmente. Cusumano schenkt uns reale Geschehnisse in dramaturgisch aufgebauten Räumen, Räumen ohne Zeit, Räumen ohne Ort. Man könnte dieses Werk auch als „Labor für Intermedialität und existenzielle Dramaturgien” bezeichnen.
Andrea Cusumano ist nicht nur ein preisgekrönter italienischer Künstler, sondern war in jungen Jahren Schüler, später dann Assistent von Hermann Nitsch, und musikalischer Leiter des Orgien Mysterien-Theaters. Er unterrichtete „Performance Kunst“ an der renommierten Goldsmith University in London, war Stadtrat für Kultur in Palermo sowie Direktor der Manifesta 12 und Gründer bzw. künstlerischer Leiter der BAM – Biennale Arcipelago Mediterraneo, in Palermo.
Zweite Ausstellung:
Ab Sonntag, dem 9. Juni, zeigt das Museum eine Gegenüberstellung von Hermann Nitsch und dem dänischen Künstler Asger Jorn, Mitglied der COBRA Gruppe. Kuratiert wird die Ausstellung von Florian Steininger, dem künstlerischen Direktor der Kunsthalle Krems. Parallel dazu ist im Asger Jorn Museum in Silkeborg/Dänemark eine Einzelausstellung von Hermann Nitsch zu sehen.
nitsch museum:
Seit seiner Eröffnung im Jahr 2007 wurde bis 2023 das umfassende künstlerische Werk von Hermann Nitsch in jährlich wechselnden Ausstellungen präsentiert. Ab 2024 zeigt das nitsch museum außerdem Ausstellungen von Künstlerinnen und Künstler, die von Hermann Nitsch beeinflusst wurden, sowie Gegenüberstellungen des Werks von Hermann Nitsch mit internationalen renommierten Künstlerpersönlichkeiten. Die Ausstellungen werden begleitet von Podiumsdiskussionen, Vorträgen, Gesprächen und Workshops.
Eintrittspreise:
Erwachsene: 12 Euro
Ermäßigt, Gruppen, Seniorinnen und Senioren, Studierende bis 26 Jahre und Jugendliche von 15 bis 18 Jahre: 10 Euro
Kinder von 11 bis 14 Jahren: 3 Euro
Kinder bis 10 Jahre in Begleitung eines Erziehungsberechtigten: frei
Schülerinnen und Schüler (im Klassenverband): 3 Euro
Ausstellungsdauer:
von Sonntag, dem 3. März bis Pfingstmontag, dem 20. Mai
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr
an Feiertagen auch montags geöffnet
Nähere Informationen:
nitsch museum
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/20719
E-Mail: info@nitschmuseum.at bzw. www.studioandreacusumano.com