27. Juli 2022
Das MAMUZ Museum Mistelbach, das nitsch museum und das Weinviertler Museumsdorf Niedersulz wurden vom Umweltministerium in der Kategorie „Tourismus und Freizeitwirtschaft“ mit dem Österreichischen Umweltzeichen staatlich prämiert. Die Auszeichnung fand am Montag, dem 18. Juli, im Museumsquartier Wien statt.
Nach dem Museum Niederösterreich und der Römerstadt Carnuntum erhielten mit dem MAMUZ Museum Mistelbach, dem nitsch museum und dem Weinviertler Museumsdorf Niedersulz drei weitere Museen der NÖKU-Gruppe das österreichische Umweltzeichen für ihre nachhaltige Unternehmensführung. Neben Ressourcenschonung, Energieeffizienz, Abfallvermeidung und Umweltschutz wurde auch die soziale Verantwortung etwa durch die Entwicklung nachhaltiger Kulturvermittlungsprogramme oder durch vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Weinviertler Kultureinrichtungen honoriert.
Christoph Mayer, MAS, Geschäftsführer des MAMUZ, nitsch museum und Weinviertler Museumsdorf Niedersulz: „In einem mehrmonatigen Prozess wurden alle unsere Bereiche auf ökologische Gesichtspunkte durchleuchtet. Dabei wurden wir auch wieder bestätigt, dass Nachhaltigkeit in unseren Museen eine gelebte Praxis ist. Die Verleihung des Österreichischen Umweltzeichens honoriert dabei unsere Arbeit im Hinblick auf verantwortungsvollen Umgang mit natürlichen Ressourcen und den Schutz der Umwelt. Es ist Bestätigung und Auftrag, diesen Weg weiterzugehen, zugleich.“
Dr. Veronika Plöckinger-Walenta, wissenschaftliche Leiterin und Nachhaltigkeitsbeauftragte im Weinviertler Museumsdorf Niedersulz: „Nach dem Museumsgütesiegel und dem Goldenen Igel von ´Natur im Garten´ freuen wir uns sehr über diese weitere Auszeichnung. Die Beschäftigung mit dem Österreichischen Umweltzeichen hat eine starke Bewusstseinsbildung bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hervorgerufen. Außerdem wurde ein eigenes Vermittlungsprogramm für Jugendliche unter dem Titel „Nachhaltigkeit anno dazumal“ entwickelt. Schließlich werden im Museumsdorf viele Bereiche thematisiert, die heute unter den Begriffen Recycling, unverpackt Einkaufen, Müllvermeidung etc. bekannt sind und früher gelebte Praxis waren.“
Dr. Franz Pieler, wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ: „Das MAMUZ widmet sich der Geschichte der Menschen der letzten 40.000 Jahre. Diese beruht wesentlich auf dem Leben in und mit der Natur und dem Verständnis, Teil eines größeren Ganzen zu sein. Im MAMUZ wollen wir nicht nur auf die Geschichte zurückblicken, sondern betrachten das Engagement für Umwelt- und Naturschutz ein wichtiger Teil unserer Verpflichtung zur Vermittlung des Kulturellen Erbes.“
Mit dem Österreichischen Umweltzeichen für Tourismus wurde im Jahr 1996 ein Gütesiegel geschaffen, das umweltbewusstes Management und soziales Handeln eines Unternehmens nach außen demonstriert. Diese Betriebe setzen sich für Nachhaltigkeit ein, schauen auf das Wohlbefinden der Gäste und wirtschaften ressourcenschonend. Anhand eines umfassenden Kriterienkatalogs wird ein Betrieb in Bereichen wie Energie- und Wasserversorgung, Abfallmanagement, Reinigung und der Pflege der Gebäude beurteilt. Außerdem werden branchenspezifische Besonderheiten wie der Verkauf von Bio-Produkten im Shop, spezielle Angebote für Wanderer und Radfahrer oder nachhaltige Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten miteinbezogen.
Das MAMUZ Museum Mistelbach, das nitsch museum und das Weinviertler Museumsdorf Niedersulz konnten die strengen Umweltkriterien mit ihrer gesamtbetrieblichen Nachhaltigkeit erfüllen. Z.B. werden vorhandene Ausstellungsmaterialien wie Vitrinen, Wände, Sitzbänke, Bildschirme, Beamer und Lautsprecher so oft wie möglich wiederverwendet und bei der Konzeption neuer Ausstellungsgestaltungen mitberücksichtigt. Bei der Reinigung wird auf die Verwendung von umweltfreundlichen Produkten gesetzt und im Grünraum auf die chemisch-synthetische Dünger, Pestizide und Torf verzichtet – ganz nach den Kriterien von Natur im Garten. Beim Museumsdorf Niedersulz wurden bereits vor Jahren eine eigene Bushaltestelle und eine kostenlose Stromtankstelle errichtet. Einige Maßnahmen wurden im Rahmen der Zertifizierung verbessert, zum Beispiel wurde die Abfalltrennung für Gäste erleichtert, in dem zusätzliche Müllbehälter an zentralen Stellen in den Museumsräumlichkeiten und im Außenbereich aufgestellt und die Trennmöglichkeiten entsprechend beschildert wurden.
Die Freude über die Zertifizierung ist groß, keinerlei werde man sich aber darauf ausruhen: „In den nächsten Jahren wollen wir Nachhaltigkeit und Umweltschutz in unseren Museumsbetrieben noch weiter den Fokus rücken“, so der Geschäftsführer der drei Museen abschließend.