11. Januar 2024
43.561 kleine Sonnenkraftwerke – so viele Anlagen wurden im Jahr 2023 der EVN Tochter "Netz NÖ" fertig gemeldet. Das entspricht etwa einer Verdopplung gegenüber dem bisherigen Rekordjahr 2022. Im Bezirk Mistelbach wurden im Jahr 2023 2.775 Anlagen fertig gemeldet, das entspricht einer Zuwachsrate gegenüber dem Jahr 2022 von 210,39%. Die Stadtgemeinde Mistelbach hat auf klimafreundliche Energieerzeugung umgerüstet und auf ihren Gemeindegebäuden über 20 moderne PV-Anlagen mit einer Gesamtleistung von 518,75 kWp errichtet. Weitere 950 kWp sind an 10 Standorten in Planung.
Damit speisen bereits knapp 98.000 PV-Anlagen in das Netz der "Netz NÖ" ein. Das sind rund 25% der in Österreich befindlichen Sonnenkraftwerke. Ein Ende des Photovoltaik-Booms ist nicht abzusehen. „Die Anzahl der Netzanträge ist aktuell ähnlich hoch wie im vergangenen Jahr, das heißt wir rechnen auch 2024 mit vielen neuen Anlagen. Nicht zuletzt das Aussetzen der Umsatzsteuer bei Photovoltaik-Anlagen wird hier verstärkend wirken“, so Dipl.-Ing. Mittermayer.
Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sehen bis 2030 eine Vervielfachung der Energie aus Photovoltaikanlagen und aus Windkraftanlagen vor. In ihrer Rolle als Verteilnetzbetreiberin stellt das die Netz NÖ vor eine gewaltige Herausforderung, da das Stromnetz in vergleichbar kurzer Zeit auf den verschiedenen Ebenen modernisiert und ausgebaut werden muss. Die Netze waren aus der Historie so konzipiert – dass einige wenige zentrale Kraftwerke die Kundinnen und Kunden versorgen. Durch die vielen dezentralen PV-Anlagen reicht diese „einspurige Einbahn“ nicht mehr, sondern es braucht eine „mehrspurige Autobahn, die in beide Richtungen führt“. An dieser Energiezukunft wird mit aller Kraft gearbeitet. „Wir sprechen hier von mehreren tausend Projekten in ganz Niederösterreich, an denen wir das ganze Jahr über parallel arbeiten. Bei diesen verstärken wir die Ortsnetze: wir errichten pro Jahr ca. 700 neue Trafostationen und verlegen über 1.000 Kilometer Kabelleitungen. Gleichzeitig arbeiten wir auch an zahlreichen Großbaustellen – etwa an neuen Hochspannungs-Stromleitungen und Umspannwerken“, betont Dipl.-Ing. Mittermayer.
Die "Netz NÖ" investiert alleine in diesem Geschäftsjahr rund 360 Millionen Euro in den Ausbau der Infrastruktur, um die Energiezukunft „auf den Boden zu bringen“.
Für den Transport und die Verteilung von Strom verfügt Netz NÖ in Niederösterreich über ein modernes Leitungsnetz mit einer Gesamtlänge von etwa 56.400 Kilometer.