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Positive Arbeitsmarktentwicklung hält ungemindert an

09. November 2017

Seit Anfang dieses Jahres ist der stärkste Beschäftigungsaufbau seit 2008, dem Konjunkturhöhepunkt vor Ausbruch der weltweiten Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise, und der stärkste Rückgang der Arbeitslosigkeit seit 2011 zu verzeichnen. In den ersten zehn Monaten 2017 stieg die Zahl der unselbständig Beschäftigten in Niederösterreich im Vergleich zum Vorjahr um 9.750 (oder 1,6%), wobei sich die Beschäftigungsdynamik im Sommer weiter verstärkte. Angesichts der äußerst günstigen Konjunkturlage ist die Arbeitslosenquote – trotz des Rückgangs – aber noch immer relativ hoch.

In Niederösterreich standen Ende Oktober 51.157 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entspricht einem Minus von 3.427 Personen oder -6,3% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Gleichzeitig ist die Zahl der sofort besetzbaren, offenen Stellen gegenüber dem Vorjahr um 58% auf 9.073 gestiegen. „Die gute Konjunktur führt auch zu einer stark steigenden Nachfrage nach Arbeitskräften. Diese positive Entwicklung zeigt sich in allen Bundesländern. Wenn die Zahl der Jobangebote steigt, unterbreiten wir auch mehr Vermittlungsvorschläge. Und das mit Erfolg: heuer ist in Niederösterreich bereits 79.302 Jobsuchenden der Wiedereinstieg ins Erwerbsleben gelungen, um 3.265 mehr als im gleichen Zeitraum 2016“, analysiert AMS NÖ-Chef Mag. Karl Fakler. „Wer hier nicht kooperieren will und eine zumutbare Stelle nicht annimmt, muss mit Konsequenzen rechnen“, stellt Fakler klar. So haben die Berater des AMS Niederösterreich heuer bisher in 3.443 Fällen eine Sperre des Arbeitslosengeldes oder Notstandshilfebezuges wegen Arbeitsverweigerung oder -vereitelung verhängt.

In Summe ergaben sich Ende Oktober 61.797 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich waren (-4,6%). Die Arbeitslosenquote sank in Niederösterreich – ebenso wie in ganz Österreich – gegenüber dem Vorjahr um -0,6%-Punkte auf 7,7%.

Wie schon seit Monaten profitieren von der derzeitigen Entwicklung stärker Männer (-2.404 oder -8,0%), aber auch bei den Frauen sinkt die Arbeitslosigkeit seit Juni dieses Jahres (-1.023 oder -4,2%). Bei Inländern geht die Arbeitslosigkeit um 6,2%, bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 6,5% zurück.

Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um erfreuliche 18,0% gesunken (absolut -1.155), die der Älteren (50-Plus) hingegen um 2,1% gestiegen (absolut 394), wobei sich hier der Anstieg etwas abgeflacht hat.

Für gesundheitlich beeinträchtigte Personen (mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit um 2,2% gegenüber dem Vorjahr) und für Personen mit keiner oder geringer Qualifizierung bleibt die Arbeitsmarktlage aber nach wie vor schwierig.

Sehr gute Beschäftigungssituation:
Das Beschäftigungswachstum ist in Niederösterreich ungebrochen stark: Der Beschäftigtenstand lag im September bei 619.235, das ist ein Zuwachs von 1,5% (oder 9.100 Personen).

Ein besonders starkes Beschäftigungsplus) gibt es in der Altersgruppe 50-Plus mit 5,3% (absolut +8.610). Auch beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+5.149 oder 1,5%) stärker profitieren als Frauen (+3.951 oder 1,5%). Die Inländerbeschäftigung stieg erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr merklich an (+3.431 oder 0,7%).

Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt:
Die gute Konjunktur zeigt sich auch an der Entwicklung der gemeldeten offenen Stellen, die mit aktuell 9.073 um 58,0% über dem Vorjahreswert liegt. Ebenso ist die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen gestiegen: aktuell verzeichnet das AMS Niederösterreich +21,1% (bzw. +103) mehr offene Lehrstellen als im September des Vorjahres.

Wie sieht es im Bezirk Mistelbach aus?
„Auch wir dürfen uns wieder über einen Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr und dem Vormonat freuen“, bemerkt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer. So ist die Zahl der Vorgemerkten gegenüber dem Vorjahr um 5,3 % gesunken. „Aktuell haben wir 2.103 Personen bei uns vorgemerkt, davon 955 Frauen, ein Minus von 0,6% gegenüber dem Vorjahr, und 1.148 Männer, ein Minus von 8,9% gegenüber dem Vorjahr“, so Bauer.

Der ansteigende Trend bei Älteren bleibt leider weiterhin bestehen, wobei hier der Anstieg bei den Frauen mit 7,2% weit über den bei den Männern mit 0,4% liegt.

Erfreulich ist der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen, so ist etwa gegenüber dem Vorjahr die Zahl der Arbeitssuchenden um 15,6% gesunken. Besonders die Zusammenarbeit der Betriebe mit dem Service für Unternehmen macht sich bezahlt. So konnte nicht nur die Zahl der offenen Stellen um 156,9% auf 352 gesteigert werden, sondern auch die offenen Lehrstellen um 140% auf 24.

Auch in Mistelbach werden Konsequenzen gesetzt und so wurden im Jahr bisher 112 Sperren wegen Arbeitsverweigerung oder –vereitelung verhängt.

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