07. März 2019
Das Wirtschaftswachstum war in Österreich 2018 sehr kräftig und wird sich 2019 etwas abkühlen. Getragen wird die aktuelle Konjunktur von der Industrieproduktion, aber auch die Bau- und Dienstleistungen liefern wesentliche Wachstumsimpulse. Die Beschäftigungsexpansion wird sich jedoch im Laufe des Jahres etwas verlangsamen und damit auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit. Zurzeit sorgen aber eine gute Auftragslage und eine hohe Auslastung der Betriebe nach wie vor für deutliche Personalaufstockungen. Dies führte auch Ende Februar zu erfreulichen Arbeitsmarktdaten in Niederösterreich mit einem starken Beschäftigungsanstieg, einer nach wie vor rückläufigen Arbeitslosigkeit, der niedrigsten Februar-Arbeitslosenquote seit acht Jahren, einem deutlichen Rückgang der Jugendarbeitslosigkeit um -14,9%, einer Entspannung bei den Langzeitarbeitslosen und einem kräftigen Plus an gemeldeten offenen Stellen und Lehrstellen.
In Niederösterreich waren Ende Februar 60.104 Personen bei den AMS-Geschäftsstellen arbeitslos gemeldet. Dies entsprach einem Minus von 4.293 Personen oder 6,7% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. Der größte Rückgang der Arbeitslosigkeit konnte aufgrund der günstigen Witterung und sehr guten Auslastung der Betriebe in den Bauberufen (-1.993 oder -22,8%), den Metall- und Elektroberufen (-656 oder -12,9%), den Fremdenverkehrsberufen (-420 oder -8,1%) sowie den Verkehrsberufen (-302 oder -9,5%) verzeichnet werden.
In Summe waren Ende Februar 69.861 Personen entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich, um knapp 6.000 Personen weniger als im Vorjahr (-7,9%). Die (geschätzte) Arbeitslosenquote im Februar 2019 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um 0,8%-Punkte auf 9,0% (Österreich: 8,4%) und somit etwa auf das Februarniveau von vor acht Jahren.
Männer profitieren von der derzeitigen Arbeitsmarktentwicklung nach wie vor viel stärker (-4.262 oder -10,8%) als Frauen (-31 oder -0,1%) und Jugendliche mit -958 (oder -14,9%) stärker als Ältere. „Letztes Jahr hatten wir eine erfreuliche Entwicklung, bei der auch die Arbeitslosigkeit bei der Generation 50+ deutlich zurückgegangen ist. Heuer ist bei den Älteren aufgrund des schwächer werdenden Wirtschaftswachstums die Arbeitslosigkeit nur mehr bei den Männern um -4,8% zurückgegangen. Bei den älteren Frauen ist sie um 7,3% gestiegen“, analysiert Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich.
Das AMS und das Land Niederösterreich haben daher Vorsorge getroffen. Mit März wird „gemA 50+“, ein Modell der gemeinnützigen Arbeitskräfteüberlassung an niederösterreichische Gemeinden und Vereine, massiv ausgeweitet. Die 250 Kontingentplätze, die über den Verein „Jugend & Arbeit“ zur Verfügung gestellt werden, werden nun deutlich auf 600 Plätze aufgestockt. „Mit „gemA 50+“ bieten wir vielen Betroffenen nicht nur ein Sprungbrett in den Arbeitsmarkt, sondern auch die Möglichkeit, an ihrem Wohnort beruflich wieder Fuß zu fassen. Das macht arbeitsmarktpolitisch Sinn und ist mir ein Anliegen, den Menschen zu vermitteln, dass sie und ihre Kompetenzen gebraucht werden“, so Sven Hergovich.
Bei Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen stieg die Arbeitslosigkeit leicht an (+3,4% oder 527).
Bei Inländern ging die Arbeitslosigkeit um -7,6% (auf 47.125), bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um -2,9% (auf 12.979) zurück.
Arbeitsmarktdaten aus Mistelbach:
„Auch in Mistelbach ist im Monat Februar die Arbeitslosigkeit zurückgegangen. So waren im Vergleich zum Vorjahr um 136 oder 5% weniger Personen beim AMS Mistelbach gemeldet“, freut sich die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.
Nicht nur gegenüber dem Vorjahr, sondern auch gegenüber dem Vormonat ist die Zahl gesunken, hier sind es um 288 Personen weniger gegenüber dem Jänner 2019.
Die Jugendlichen haben ein sattes Minus von 14,7% (40 Jugendliche) gegenüber 2018.
Auch bei den Langzeitarbeitslosen von mehr als sechs Monaten Arbeitslosigkeit waren es um 10,8% weniger und bei den über zwölf Monaten beim AMS Gemeldeten sogar 22,4%.
„Einzig bei den Älteren haben wir „nur“ ein Minus von 1% erreicht, wobei hier bei den Frauen sogar ein Plus von 4,2% durch die Männer mit einem Minus von 3,6% ausgeglichen wird“, bemerkt die AMS-Leiterin.