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Rotes Kreuz: Nach Corona-Erkrankung zum Lebensretter werden

Copyright ÖRK Helmut Mitter

16. April 2020

Rekonvaleszenzspende: So heißt das Verfahren, mit dem Menschen, die durch ein Labor nachgewiesen am Corona-Virus erkrankt waren und nun wieder gesund sind, Leben retten können. „Die im Blutplasma von Genesenen vorhandenen Antikörper helfen schwer erkrankten Personen, die Infektion zu besiegen“, erklärt Dr. Christof Jungbauer, medizinischer Leiter der Blutspendezentrale für Wien, Niederösterreich und Burgenland. Die Gewinnung von sogenanntem Rekonvaleszentenplasma ist ein wichtiger Schritt in der Behandlung von Erkrankten.

Um schwere Verläufe abzumildern, sucht das Rote Kreuz jetzt dringend Menschen, die bereits eine COVID-19-Erkrankung durchlebt haben: „Dabei ist es wichtig, dass diese Erkrankung mit einem Schleimhautabstrichtest aus dem Hals-Nasen-Rachenraum eindeutig diagnostiziert wurde, um sicherzugehen, dass diese Person tatsächlich an COVID-19 erkrankt war“, betont Dr. Jungbauer. In diesen Fällen hat der menschliche Körper nämlich gesichert jene Antikörper entwickelt, die dem Immunsystem helfen, die Coronaviren zu zerstören.

Einen Teil dieser Antikörper, die Genesene erfolgreich gebildet haben, kann nun beim Roten Kreuz in einem speziellen Verfahren aus dem Blut genommen werden. „Die entnommene Blutflüssigkeit inkl. Antikörper wird dann binnen weniger Tage einem kranken Menschen in Österreich verabreicht“, erklärt Dr. Jungbauer. Der Spender bildet die Antikörper nach und bleibt auch weiterhin vor dem Corona-Virus geschützt.

Die Gabe von Antikörpern im Plasma von Genesenen als sogenanntes Rekonvaleszentenplasma ist vor allem am Beginn einer Pandemie, wo es noch keinen Impfstoff oder andere wirksame und in Studien getestete Medikamente gibt, die einzige gezielte Maßnahme, neue Erreger zu bekämpfen. Bei dieser Therapieform werden nicht die Symptome von COVID-19, sondern die Ursache selbst – das Virus – bekämpft. Durch diese Behandlung wird der Erkrankungsverlauf gemildert und die Genesung der Erkrankten beschleunigt. „Die Blutspendedienste des Roten Kreuz sind hier in der glücklichen Situation, bereits vorhandene Strukturen nutzen zu können, um möglichst viele passende Spender zu motivieren“, so Dr. Jungbauer.

Was ist für die künftigen Antikörperspender wichtig?
o) Spenden kann an diesem Punkt, wer eine COVID-19-Erkrankung durchlebt hat, die mittels
    Rachenabstrich-Test bestätigt worden ist.
o) Da es nur eine begrenzte Anzahl von Spenderbetten gibt und um Wartezeiten zu vermeiden, werden
    Termine vergeben.
o) Weitere Details unter der Blutspende-Hotline 0800/190190.

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