30. November 2023
Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister: Land NÖ und die Gemeinden nehmen in den kommenden Jahren 750 Millionen zusätzlich für den Ausbau der Kinderbetreuung in die Hand. Mit vollem Elan geht die StadtGemeinde Mistelbach die blau-gelbe Betreuungsoffensive an. Vor kurzem erfolgte der Spatenstich für den Kindergartenneubau „Zaya-Mühlbach“ in der Ebendorferstraße. Das neue Gebäude wird künftig acht Kindergartengruppen beherbergen.
„Ich bin dankbar mit der Stadtgemeinde Mistelbach eine weitere starke Partnerin beim Ausbau der Kinderbetreuung an unserer Seite zu wissen. Die Kinderbetreuung ist ein großes Anliegen unserer Familien. Gleichzeitig bedeutet dies eine gewaltige Kraftanstrengung, denn das Land Niederösterreich nimmt in den kommenden Jahren gemeinsam mit den engagierten Gemeinden 750 Millionen Euro für den Ausbau der Kinderbetreuung in die Hand. Das ist ein mehr als deutliches Zeichen, um unseren niederösterreichischen Familien ganz klar zu zeigen, was sie und ihre Kinder uns wert sind. Die Kinder in Mistelbach werden von funktionellen Lern- und Spielwelten und das pädagogische Personal von einer funktionellen Arbeitsumgebung profitieren“, so Familien-Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister. Das Land Niederösterreich unterstützt das Projekt aus dem Schul- und Kindergartenfonds mit einer Zinsförderung in Höhe von 1,4 Millionen Euro.
Bürgermeister Erich Stubenvoll begrüßte neben Landesrätin Mag. Christiane Teschl-Hofmeister in Vertretung der Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner die teilnehmenden Gemeindevertreterinnen und -vertreter sowie die Vertreter der Baufirmen beim Spatenstich am Freitag, dem 17. November, und führte die wichtigsten Eckdaten zum Bau aus: „Der Kindergarten wird nach modernsten Mitteln in Massivbauweise mit einer Fotovoltaikanlage am Dach errichtet. Mit knapp 1.500 m² verbauter Fläche sowie 2.600 m² freier Spielfläche im Garten bietet der Kindergarten künftig genug Raum für die optimale und kreative Entfaltung der Kinder.“
Blau-gelbe Betreuungsoffensive läuft
Bereits im Sommer hat die blau-gelbe Betreuungsoffensive an Fahrt gewonnen, was an den verringerten Schließtagen deutlich werde, die von drei Wochen auf eine Woche reduziert wurden. Seit Herbst wird der beitragsfreie Vormittag (7 bis 13 Uhr), den es bereits in den Kindergärten gab, auch in den Kleinkinderbetreuungen angeboten. „Gerade in Zeiten der Teuerung stelle dies eine weitere wichtige finanzielle Entlastung für Familien dar. Deshalb unterstützen wir als Land die Betreiber solcher Einrichtungen finanziell“, so Mag. Teschl-Hofmeister. In Niederösterreich gibt es laut Kinderheimstatistik derzeit 359 Krippen und Kleinkinderbetreuungseinrichtungen. Das Land Niederösterreich zahlt 341 Euro pro vergebenem Betreuungsplatz für unter Dreijährige in der Zeit von sieben bis 13 Uhr. Zudem werde der Förderbeitrag automatisch um zehn Prozent erhöht, wenn das Kind eine sogenannte VIF-konforme Betreuung (VIF: Vereinbarkeitsindex Familie) in Anspruch nimmt.
Mit dem Kindergartenjahr 2024/2025 sollen die Kindergärten für 2-Jährige geöffnet werden. Bereits in diesem Jahr gibt es in 15 Gemeinden im ganzen Land Pilotkindergärten, in denen bereits ab September 2023 2-Jährige den Kindergarten besuchen. Die Pilotkindergärten werden wissenschaftlich begleitet, um Aufschlüsse hinsichtlich Tagesablauf, Spielgeräte, Sitzhöhen u.v.m. zu erhalten. Diese Erkenntnisse werden allen Gemeinden und Kindergärten ab September 2024 zu Gute kommen. „Die Reduktion des Eintrittsalters von 2,5 auf 2 Jahre ist der nächste wirklich große Schritt, um die Karenzlücke ab 2024 in den Kindergärten schließen zu können“, so Mag. Teschl-Hofmeister.
Auch ein flächendeckendes Nachmittagsbetreuungsangebot in Wohnortnähe wird schrittweise in ganz Niederösterreich umgesetzt. „Das Credo ist: Vormittag kostenlos und Nachmittag kostengünstig und leistbar“, so Mag. Teschl-Hofmeister. „Wenn Nachmittagsbetreuung notwendig ist, dann soll diese auf jeden Fall leistbar bleiben.“ Sie sprach von einer Spanne von mindestens 50 Euro, die das Angebot kosten solle, bis maximal 180 Euro. „Das ist eine wesentliche Verbesserung und finanzielle Entlastung im Vergleich zum Zeitraum vor der blau-gelben Kinderbetreuungsoffensive“, meinte Mag. Teschl-Hofmeister. Sollten auch 50 Euro eine Hürde darstellen, dann könne man diese Grenze im Sozialhärtefall unterschreiten.
„Bei all diesen Angeboten, die nun auf dem Tisch liegen, ist es mir trotzdem noch einmal wichtig zu betonen: keine Familie muss diese Angebote in Anspruch nehmen, denn die Wahlfreiheit ist und bleibt in Niederösterreich aufrecht. Es gebe also weder Pflicht noch Vorschriften zur Betreuung ab zwei Jahren“, so Mag. Teschl-Hofmeister abschließend.