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Stellungnahme der StadtGemeinde Mistelbach zum Umbau eines Vereinsgebäudes und Gebetshauses

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Copyright Zem Zem: Bürgermeister Erich Stubenvoll mit Gemeindevertretern beim Ramadanfest

Copyright Patriotisches Weinviertel, die StadtGemeinde Mistelbach distanziert sich von diesen verhetzenden und unwahren Botschaften

01. September 2022

Dieser Tage kursiert ein Schreiben der Vereinigung „Patriotisches Weinviertel“, in dem behauptet wird, dass in Mistelbach in der Liechtensteinstraße 3 eine islamistische Moschee errichtet werde. Die StadtGemeinde Mistelbach möchte mit dieser Stellungnahme den falschen Behauptungen mit korrekten Informationen entgegentreten und wie folgt ausführen:

Der „Österreichisch-Bosnische Kultur- und Informationsverein Zem-Zem“ betreibt seit Jahren sein Vereinsgebäude in der Liechtensteinstraße 1 und hat im Sommer 2021 bei der Baubehörde der StadtGemeinde Mistelbach um Abbruch, Um- und Zubauten am bestehenden Vereinsgebäude angesucht. Hierfür liegt auch eine baubehördliche Genehmigung vor.

Was wird errichtet?
Im Hofbereich des Vereins befindet sich ein alter Seitentrakt mit Stallungen und Lagerräumen. Dieser Seitentrakt soll zur Gänze abgebrochen und neu errichtet sowie der bestehende Gewölbekeller im Zuge des Bauvorhabens zugeschüttet werden. Im Dachboden erfolgt ein Ausbau zu einem eigenständigen Gebetsbereich für Frauen, im Erdgeschoß verbleibt der Gebetsraum für Männer.

Abgrenzung zwischen Moschee und Gebetsraum:
Die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich unterscheidet grundsätzlich zwischen Moschee und Gebetsraum. Bei einem Gebetsraum, wie er in Mistelbach umgebaut wird, handelt es sich um eine einfache Räumlichkeit, die z.B. in einer Wohnung untergebracht ist. Im Gegensatz zu Gebetsräumen müssen Moscheen hingegen als solche gebaut werden und können nicht durch Neuwidmung eines Gebäudes entstehen. Moscheen sind insgesamt mit einem christlichen Gemeindezentrum vergleichbar und dienen „als Ort der Zusammenkunft, der Versammlung und des gemeinschaftlichen Gebets, als vielseitige Begegnungsstätte und als soziales, kulturelles, theologisch-pädagogisches und religiöses Zentrum“. Eine Moschee ist ein umfassenderer architektonischer Komplex und besteht aus einem Gebetsraum, einer Gebetsnische, der Kanzel „Minbar“, einem Minarett, einer Dikka (= eine Empore aus Holz oder Stein; Anm.d.Red.), einem Predigtstuhl und angeschlossenen Räumlichkeiten. Somit wird festgehalten, dass in Mistelbach am Standort der Liechtensteinstraße 3 KEINE Moschee gebaut, sondern das bestehende Vereinshaus in der Liechtensteinstraße 1 um einen Gebetsraum erweitert wird!

Abschließend sei festgehalten, dass die Zusammenarbeit zwischen dem „Österreichisch-Bosnischen Kultur- und Informationsverein Zem-Zem“ wie auch mit allen anderen Glaubensgemeinschaften in Mistelbach hervorragend funktioniert. Unter dem Motto „Miteinander reden“ laden alle Glaubensgemeinschaften – darunter auch der Kultur- und Informationsverein Zem-Zem – regelmäßig zu „Tagen der offenen Tür“ ein, wo Begegnungen geschaffen, Vorurteile und Ressentiments abgebaut sowie Gemeinsamkeiten hervorgehoben werden und die einzelnen Gebetshäuser geöffnet haben.

Die StadtGemeinde Mistelbach distanziert sich ausdrücklich von diesem Informationsblatt von „Patriotisches Weinviertel“ und fordert die Verantwortlichen auf, das Verbreiten von verhetzenden und unwahren Botschaften zu unterlassen.

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