08. März 2018
In Österreich war die Konjunktur Ende 2017 unverändert kräftig. Getragen wurde die Expansion von der kontinuierlichen Ausweitung des privaten Konsums und einer anhaltend starken Investitionsdynamik. Die österreichische Wirtschaft dürfte auch in den nächsten Monaten kräftig expandieren, denn laut WIFO-Konjunkturtest schätzen die Unternehmen ihre aktuelle Lage und die Entwicklung weiterhin äußerst positiv ein. Die gute Konjunktur verbessert die Situation auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt weiter, wobei auch die Arbeitslosenquote stark zurückgeht, im langfristigen Vergleich aber immer noch hoch ist.
In Niederösterreich standen Ende Februar 64.397 Arbeitslose bei den AMS-Geschäftsstellen in Vormerkung. Dies entspricht einem Minus von 6.544 Personen oder -9,2% gegenüber dem Vergleichsmonat des Vorjahres. „Besonders erfreulich ist, dass trotz der Rekordkälte am Ende Monats nach wie vor ein deutlicher Rückgang an vorgemerkten Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr festgestellt werden kann. Vor allem ist die gute wirtschaftliche Entwicklung nun endlich auch bei besonders benachteiligten Arbeitslosen angekommen. In den ersten beiden Monaten des Jahres 2018 konnten mit Unterstützung des AMS NÖ im Vergleich zum Vorjahr um 44% mehr Langzeitarbeitslose eine Arbeit aufnehmen. Die angekündigte Reduktion des AMS-Förderbudgets wird aber für diese Personen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt wieder schwerer machen“, analysiert AMS NÖ-Chef Mag. Karl Fakler die aktuelle Arbeitsmarktlage.
In Summe ergaben sich Ende Februar 75.850 Jobsuchende, die entweder arbeitslos vorgemerkt oder in Schulungsmaßnahmen des AMS Niederösterreich sind (-7,3%). Die Arbeitslosenquote im Jänner 2018 sank in Niederösterreich gegenüber dem Vorjahr um -1,1%-Punkte auf 9,7% (Österreich: 9%).
Trotz des strengen Wintereinbruches profitieren von der derzeitigen Entwicklung der Arbeitslosigkeit Männer stärker (-4.170 oder -9,5%), aber auch bei den Frauen sinkt sie seit Juni des Vorjahres (aktuell -2.374 oder -8,7%). „Das weniger stark wachsende Arbeitskräfteangebot und die höhere Arbeitskräftenachfrage wirken somit entlastend auf die Entwicklung der Arbeitslosigkeit“, ergänzt Mag. Fakler.
Bei Inländern ging die Arbeitslosigkeit um 10%, bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft um 6,2% (auf 13.371) zurück.
Die Zahl der arbeitslos vorgemerkten Jugendlichen ist im Vorjahresvergleich um 18,8% und damit sehr deutlich gesunken (-1.485).
Und auch die Zahl der Älteren (50-Plus) sank im Jahresvergleich um 4,1% (- 980).
Ebenso reduzierte sich die Zahl der Arbeitslosen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen um 2,6% (-416) leicht.
Sehr gute Beschäftigungssituation:
Das Beschäftigungswachstum ist in Niederösterreich ungebrochen stark: Der Beschäftigtenstand lag im Jänner bei 595.420 und wies – im Vergleich mit dem Vorjahr – eine Rekordzunahme von 2,8% (+16.009 Personen) auf.
Ein besonders starkes Beschäftigungsplus gibt es in der Altersgruppe 50-Plus mit 6,3% (absolut +9.938). Auch beim Beschäftigungszuwachs können Männer (+10.667 oder 3,4%) deutlich stärker profitieren als Frauen (+5.342 oder 2%). Die Inländerbeschäftigung stieg erfreulicherweise im Vergleich zum Vorjahr weiter an (+7.900 oder 1,6%), die der Ausländer um ca. 8.100 (oder +9,2%).
Sehr erfreuliche Entwicklung am Stellenmarkt:
Die gute Konjunktur zeigt sich auch bei der Entwicklung der Zahl an gemeldeten offenen Stellen, die mit aktuell 9.949 um 50,6% über dem Vorjahreswert liegt.
Auch auf dem Lehrstellenmarkt ist die wirtschaftliche Erholung sichtbar: So lag Ende Februar die Zahl der gemeldeten offenen Lehrstellen um 74,2% über dem Wert des Vorjahres (+290).
Erfreuliche Zahlen auch in Mistelbach:
Der Rückgang der Arbeitslosenzahlen macht sich auch im Weinviertel bemerkbar. Trotz eisiger Kälte sind die Arbeitslosen aus dem Bau- und Baunebengewerbe weitgehend ausgeblieben, oder haben ihre Arbeitslosigkeit bereits beendet. Nicht nur im Vergleich zum Vorjahr, wo es ein Minus von 9,7% gab, sondern auch gegenüber dem Jänner sind um ca. 120 weniger Personen beim AMS Mistelbach vorgemerkt.
Sehr stark ist der Rückgang bei den unter 25-Jährigen, wo es ein Minus von 23,5% gab. Und auch bei den Älteren sind gegenüber dem Vorjahr um 2,3% weniger vorgemerkt. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit gezielten Förderungen und guter Zusammenarbeit mit den Betrieben im Bezirk, die Zahlen so stark reduzieren konnten“, bemerkt die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.
Das Wirtschaftswachstum und die Ansiedelungen von Betrieben im Weinviertel machen sich bezahlt und es finden immer mehr unserer Kunden eine Anstellung in der Region. „So haben wir um 78,8% mehr an sofort verfügbaren offenen Stellen als im Jahr 2017. Auch die Vermittlung in die Saisonregionen ist besonders für Personen mit schlechter Mobilität eine gute Alternative, da ein Quartier zur Verfügung gestellt wird, das genutzt werden sollte und auch wird. Wir bieten den Betrieben auch heuer wieder die Möglichkeiten von Vorauswahlen und Jobbörsen und die Schaltung von Inseraten im e-Jobroom“, ergänzt Marianne Bauer.