Gleich direkt:

Hauptinhalt:

Trotz schwacher Konjunktur nehmen mehr Jobsuchende Arbeit auf

Logo zur Verfügung gestellt

12. September 2024

Ende August waren 43.439 Personen beim AMS in Niederösterreich arbeitslos vorgemerkt und damit um 3.306 oder 8,2% mehr als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damit stieg in Niederösterreich die Arbeitslosigkeit weniger stark als im österreichweiten Durchschnitt (+10,0%). Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 51.086 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (+7,9% gegenüber dem Vorjahr).

Der Bestand an unselbständig Beschäftigten (geschätzt) in Niederösterreich lag Ende August bei 662.000 Personen. Davon waren 296.000 Frauen (+0,4%) und 366.000 Männer (-1,0%). Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies ein rückläufiges Niveau um 0,4%.

Die Arbeitslosenquote liegt in Niederösterreich aktuell bei 6,2% und damit 0,5%-Punkte über dem Wert im Vorjahr. Österreichweit beträgt die Arbeitslosenquote 6,7% (+0,6%-Punkte).

„Die anhaltende Konjunkturschwäche schlägt weiter auf den Arbeitsmarkt durch und eine Erholung ist in den kommenden Monaten nicht zu erwarten. Die unselbständige Beschäftigung geht im aktuellen Monat im Vergleich zum Vorjahr um 0,4% zurück und die Arbeitslosigkeit steigt um 8,2%. In diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten setzen wir unsere gemeinsamen Maßnahmen und unser Engagement im Kampf gegen Arbeitslosigkeit weiter fort“, betonen Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz und AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

AMS-Vermittlungen laufen auf Hochtouren:
Die Zahl der arbeitslosen Personen hat sowohl bei Frauen (+7,0% bzw. +1.378) als auch bei Männern (+9,4% bzw. +1.928) zugenommen.

Ältere Personen ab 50 Jahre weisen ebenso eine Steigerung der Arbeitslosigkeit auf (+6,3% bzw. +903) wie Personen im Haupterwerbsalter (+8,8% bzw. +1.911).

Am stärksten fällt der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen im Alter bis 24 Jahre mit einem Plus von 11,8% (auf 4.649 Personen) aus.

„In den ersten acht Monaten dieses Jahres konnten 55.262 zuvor beim AMS Niederösterreich arbeitslos gemeldete Personen eine Arbeit aufnehmen. Das sind um 1,6% bzw. 847 Personen mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres und steigt damit stärker als österreichweit. Darüber hinaus entwickeln sich die Arbeitsaufnahmen bei den Jugendlichen mit einem Plus von 4,8% besonders dynamisch. Ausschlaggebend für diesen Erfolg ist die konsequente Vermittlungstätigkeit unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, denn im heurigen Jahr wurden bereits knapp eine halbe Million Stellenvorschläge an Kundinnen und Kunden übermittelt“, so die AMS Niederösterreich-Landesgeschäftsführerin Sandra Kern.

Nach Branchen steigt im Bauwesen (+15,5% bzw. +421), im Bereich Handel/KFZ (+11,2% bzw. +838) sowie in der Warenherstellung (+10,7% bzw. +462) die Arbeitslosigkeit überproportional stark. Hingegen steigt die Arbeitslosigkeit in der Beherbergung und Gastronomie (+6,9% bzw. +219), in den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (v.a. Arbeitskräfteüberlassung und Gebäudebetreuung) (+3,9% bzw. +253) und im Gesundheits- und Sozialwesen (+3,6% bzw. +116) weniger stark als im Durchschnitt von Niederösterreich.

Weiter großes Angebot an offenen Stellen:
Die niederösterreichischen Unternehmen suchen weiterhin intensiv nach Arbeitskräften. Aktuell sind 15.648 freie Stellen beim AMS gemeldet. Das sind zwar um 12,4% weniger als im August des Vorjahres, aber das Angebot liegt um beinahe ein Viertel über dem Niveau des Jahres 2019. Am Lehrstellenmarkt zeigt mit insgesamt 1.387 offenen Lehrstellen eine leichte Zunahme um 4,4% gegenüber dem Vorjahr.

„Obwohl die wirtschaftliche Entwicklung weiter schwächelt, suchen niederösterreichische Unternehmen nach Personal. Im heurigen Jahr wurden bisher rund 53.000 offene dem AMS Niederösterreich gemeldete Stellen erfolgreich mit einer passenden Arbeitskraft besetzt. Leider passen die gewünschten Qualifikationen von Arbeitssuchenden und offenen Stellen nicht immer zusammen. Das AMS Niederösterreich als auch das Land Niederösterreich bieten vielfältige Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen für Menschen an, die auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung sind“, erklärt die Arbeitsmarkt-Landesrätin Mag. Susanne Rosenkranz.

Die Entwicklung der Nachfrage nach Arbeitskräften ist unterschiedlich. So gibt es Branchen mit weiter steigender Arbeitskräftenachfrage, wie z.B. der öffentlichen Verwaltung (+34,6% bzw. +216) und Verkehr/Lagerei (+10,9% bzw. +79). Starke Rückgänge sind in der Warenherstellung (-26,9% bzw. -512), im Handel/KFZ (-16,6% bzw. -610) und den sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (-14,3% bzw. -632) zu beobachten.

Wie sieht es am Arbeitsmarkt in Mistelbach aus?
Die Zahl der Arbeitslosen ist in ganz Niederösterreich gestiegen – so auch im Arbeitsmarktbezirk Mistelbach: von 1.686 auf 1.877 oder um 11,3%. „Gleichzeitig sehen wir, dass seit Jahresbeginn bereits 2.078 Personen, die beim AMS Mistelbach arbeitslos gemeldet waren, eine Beschäftigung aufgenommen haben“, so der stellvertretende Geschäftsstellenleiter Wolfgang Erasim.

Auch der Zulauf zu AMS-geförderter Qualifizierung hält weiter an: 302 Personen sind derzeit in Schulungen eingebunden. Das sind um 49 mehr als im August. „Damit tragen wir maßgeblich dazu bei, dem Arbeitsmarkt die nachgefragten Qualifikationen bereitzustellen und Angebot und Nachfrage zusammenzubringen“, so Erasim.

Im Vergleich zum August 2023 geht das Stellenangebot weiter zurück, liegt aber mit 196 freien Stellen, die beim AMS in Mistelbach gemeldet sind, weiterhin auf hohem Niveau. „Im laufenden Jahr konnten bereits 1.814 Stellen mit geeigneten Arbeitskräften durch das AMS Mistelbach besetzt werden“, so der stellvertretende Geschäftsstellenleiter abschließend.

Zum Seitenanfang springen