08. September 2022
Der niederösterreichische Arbeitsmarkt entwickelt sich nach wie vor sehr positiv. Die Beschäftigtenzahlen sind weiter im Aufwind, die Arbeitslosigkeit geht 18 Monate in Folge zurück und das Stellenangebot beim Arbeitsmarktservice ist so hoch wie nie zuvor.
Ende August waren beim Arbeitsmarktservice in Niederösterreich 38.862 Personen arbeitslos vorgemerkt – ein Rückgang um -7.333 Arbeitslose oder -15,9% im Vergleich zum Vorjahr. Im Vergleich zum Vorkrisenniveau 2019 ging die Arbeitslosigkeit in Niederösterreich damit um -18,4% zurück. Das ist österreichweit der stärkste Rückgang. Inklusive Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer befanden sich 46.276 Personen in Niederösterreich auf Jobsuche (-14,6%) gegenüber dem Vorjahr bzw. -16,6% zu August 2019. Die Zahl der unselbständig Beschäftigten ist im Vergleich zu August 2019 um 3,4% auf 658.000 Personen gestiegen. Damit stieg die Beschäftigung in der Ostregion (Wien, Niederösterreich und Burgenland) österreichweit am deutlichsten an. „Die Arbeitslosenquote lag Ende August 2022 mit 5,6% auf dem niedrigsten Stand seit August 2008 (mit 5,2%) und um 1,4%-Punkte unter dem Vorkrisenniveau von 2019“, so Arbeitsmarktlandesrat Dr. Martin Eichtiger und AMS Niederösterreich-Chef Sven Hergovich.
Niederösterreich als Top-Performer beim Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit:
Die starke Arbeitskräftenachfrage durch die niederösterreichischen Unternehmen hält ungebrochen an. Ende August 2022 waren beim AMS Niederösterreich 21.587 freie Stellen gemeldet – so viele wie noch nie zuvor. „So erfreulich die anhaltende positive Arbeitsmarktentwicklung ist, so schwierig gestaltet sich aktuell unser Matching zwischen Arbeitskräfteangebot und – nachfrage. Etwa ein Drittel aller Jobsuchenden in Niederösterreich haben Vermittlungseinschränkungen wie gesundheitliche Probleme. Die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit steht daher weiter ganz oben auf unserer Agenda“, so AMS Niederösterreich-Chef Sven Hergovich.
„Aufgrund der guten Konjunktur und der gemeinsamen Projekte vom Land Niederösterreich, dem AMS Niederösterreich und den Sozialpartnern konnten wir im Vergleich zum Vorkrisen-Niveau 2019 die Anzahl der Langzeitarbeitslosen um ein Drittel reduzieren. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung, die bestätigt, dass unsere Maßnahmen wirken. Diesen Weg werden wir konsequent weitergehen“, so Arbeitsmarktlandesrat Dr. Martin Eichtinger.
Beim Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit ist Niederösterreich im bundesweiten Vergleich Top-Performer. Gegenüber dem Vorkrisenniveau (August 2019) ist die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr und länger auf Arbeitssuche sind, um -3.172 oder -33,0% zurückgegangen. Das ist der absolut und relativ mit Abstand stärkste Rückgang österreichweit.
Im Laufe dieses Jahres haben die AMS Niederösterreich-Beraterinnen und -Berater den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits über 470.000 Vermittlungsvorschläge gemacht, das ist trotz sinkender Arbeitslosigkeit ein Plus von 1%. Knapp 54.500 freie Stellen konnten heuer bereits mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden, 77% innerhalb von drei Monaten. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies ein Plus von 21,3%. 56.094 Jobsuchende haben ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet.
Stellen- und Lehrstellenangebot weiter im Aufwind:
Die bedeutendsten Zuwächse an offenen Stellen verzeichnen die Arbeitskräfteüberlassung mit +1.562 (+42,3%), gefolgt vom Handel mit +970 (+28,8%), der Warenproduktion mit +466 (+23,0%), dem Gesundheits- und Sozialwesen mit +366 (+33,0%), der öffentlichen Verwaltung (+154 od. 50,2%) und dem Bereich Verkehr und Lagerei mit +140 (+16,8%). Lediglich im Bauwesen nimmt die Zahl der offenen Stellen gegenwärtig nicht mehr zu (-7,1% gegenüber dem Vorjahr).
Auch am Lehrstellenmarkt zeigt sich zuletzt eine veränderte Situation. Lehrstellensuchende stehen einem Überangebot an Lehrstellen gegenüber. Auch Ende August gibt es weit mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende: Mit 1.629 sofort verfügbare Lehrstellen in Niederösterreich gibt es um 95,3% (+795) mehr offen Lehrstellen als vor der Coronakrise im August 2019 bzw. mit 1.208 um 18,6% (-277) weniger Lehrstellensuchende.
Wie sieht es aktuell in Mistelbach aus?
Die Zahl der Arbeitssuchenden hat sich zwar im Vergleich zum Vormonat mit 1.555 etwas erhöht, zum Vorjahr sind es aber immer noch um 22,8% weniger. Beim Rückbau der Langzeitarbeitslosigkeit ist Niederösterreich im bundesweiten Vergleich Top-Performer. Auch im Bezirk Mistelbach geht die Zahl der Personen, die bereits ein Jahr oder länger auf Arbeitssuche sind, weiter zurück: „Aktuell sind 259 Langzeitarbeitslose vorgemerkt. Das ist ein Rückgang gegenüber August 2021 um 55,7%. Im Laufe dieses Jahres haben die Beraterinnen und Berater im AMS Mistelbach den arbeitsuchenden Kundinnen und Kunden bereits über 26.200 Vermittlungsvorschläge gemacht. Das ist trotz sinkender Arbeitslosigkeit ein Plus von 26,6%. Knapp 2.000 freie Stellen konnten heuer bereits mit einer passenden Arbeitskraft besetzt werden, 82,6% innerhalb von drei Monaten. 2.177 Jobsuchende haben seit Beginn des Jahres ihre Arbeitslosigkeit mit einer Arbeitsaufnahme beendet“, freut sich die Leiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.