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Vorbereitungsarbeiten zum 6-Tage-Spiel laufen auf Hochtouren

Copyright Atelier Nitsch, Archiv Cibulka-Frey

27. Juli 2022

Drei Tonnen Tomaten, drei Tonnen Trauben, 3.000 Blumen, 2.000 Meter Leinwand, 6.000 Liter Wein und 1.000 Liter Blut! In Prinzendorf laufen die Vorbereitungsarbeiten zum 6-Tage-Spiel von Prof. Hermann Nitsch auf Hochtouren. Am Samstag, dem 30. und Sonntag, dem 31. Juli, finden Tag 1 und Tag 2 des 6-Tage-Spiels (160. Aktion) von Prof. Hermann Nitsch auf Schloss Prinzendorf und Umgebung statt.

24 Jahre nach der Erstinszenierung von Nitschs „Opus Magnum, dem 6-Tage-Spiel“ im Jahr 1998, werden Ende Juli die ersten zwei Tage des 6-Tage-Spiels 2022 in Schloss Prinzendorf zur Realisierung gebracht. Rita Nitsch, unterstützt von Andrea Cusumano, Leonhard Kopp, Frank Gassner, Josef Smutny und dem Team der Nitsch Foundation bringt das Hauptwerk des im April verstorbenen Universalkünstlers ganz in seinem Sinne zur Aufführung. Die 2. Fassung des 6-Tage-Spiels wird 24 Jahre nach der ersten wieder ein Fest für alle Sinne, diesmal mit besonderem Augenmerk auf der Musik. Alle Tage und Nächte sind exakt durchkomponiert. Ein Geruchs- und Geschmackslabor begleiten die Aktionen.

Drei Tonnen Tomaten, drei Tonnen Trauben, 3.000 Blumen, 2.000 Meter Leinwand, 6.000 Liter Wein und 1.000 Liter Blut, 70 Akteurinnen und Akteure sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, 100 Musikerinnen und Musiker sowie sechs Köche stehen bereit für die Aktionen in und um Schloss Prinzendorf. Die Besucherinnen und Besucher werden zu Spielteilnehmerinnen und -teilnehmer. Das Fest beginnt mit dem Sonnenaufgang des ersten Tages und endet bei Sonnenaufgang am Montag, dem 1. August. „Das sechs Tage dauernde Spiel des Orgien Mysterien Theaters soll das größte und wichtigste Fest der Menschen werden. Es ist ästhetisches Ritual der Existenzverherrlichung“, so Prof. Hermann Nitsch zu Lebzeiten.

Protagonistinnen und Protagonisten:
Katharina Biber, Andrea Cusumano, Frank Gassner, Leonhard Kopp, Hanno Millesi, Paul Renner, Katrin Sturm und Judith Weissenböck

Es war der sehnliche Wunsch von Hermann Nitsch, der am Montag, dem 18. April, verstorben ist, dass sein 6-Tage-Spiel in der neuen Fassung dieses Jahr stattfindet. Pandemiebedingt musste der Termin der Aufführung zweimal verschoben werden. Nitsch arbeitete die letzten Jahre intensiv am Gesamtkonzept und vor allem an der Partitur.

Rita Nitsch erfüllt ihm seinen Wunsch posthum mit der Aufführung von Tag 1 und Tag 2 des 6-Tage-Spiels unterstützt vom Kernteam Andrea Cusumano, Leo Kopp, Frank Gassner und Josef Smutný. In den folgenden Jahren sollen auch die weiteren vier Tage zu sehen sein.

1. 6-Tage-Spiel im Jahr 1998:
24 Jahre nach dem ersten 6-Tage-Spiel (1998) des renommierten österreichischen Künstlers Hermann Nitsch, dessen Arbeiten weltweit in allen namhaften Museen zu sehen sind, werden der erste und zweite Tag in einer neuen erweiterten Fassung in Prinzendorf zur Aufführung gebracht. Das Fest für alle Sinne wird in und um das Schloss Prinzendorf gefeiert, wo der Künstler lebte und arbeitete.

Hermann Nitschs Idee zu einer sechs Tage und sechs Nächte dauernden Aktionsarbeit geht auf das Jahr 1957 zurück. Der damals mit dem Medium Literatur arbeitende Künstler konzipierte unter Einfluss der Gesamtkunstwerksbestrebungen eines Richard Wagner und Alexander Scriabin sein synästhetisch ausgerichtetes, das heißt alle fünf Sinne beanspruchendes, Aktionstheater: Das Orgien Mysterien-Theater.

Die Länge steht in Analogie zur Schöpfungsgeschichte und versteht sich als Erweiterung aller monumentalen Kunstwerke. Alle seitdem, also seit den frühen 60er Jahren durchgeführten Aktionen des Orgien Mysterien-Theaters müssen als Teilverwirklichungen des 6-Tage-Spiels verstanden werden.

Das Orgien Mysterien-Theater ist eine künstlerische Bestrebung. Neben dem visuellen Formgedanken spielt die Musik eine wesentliche Rolle. Der Grundkonzeption des Spielablaufes liegt ein sinfonischer Gedanke zugrunde.

Podiumsdiskussion:

Die Vorbereitungen bieten die ideale Gelegenheit, einige der federführenden Protagonistinnen und Protagonisten zu einer Podiumsdiskussion ins nitsch museum einzuladen. Sie geben spannende Einblicke hinter die Kulissen, indem sie über die aktuellen Vorbereitungen und ihre bisherigen Erfahrungen mit Hermann Nitsch berichten. Die Podiumsdiskussion findet am Mittwoch, dem 27. Juli, um 18.00 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.

„Es war stets die Idee und der Anspruch von Hermann Nitsch, dass das Theaterkonstrukt des Orgien Mysterien Theaters auch nach seinem Ableben aufgeführt wird, gleichermaßen wie es bei Werken von Komponisten und Theaterautoren der Fall ist. In dieser Form wird das Gesamtkunstwerk von Nitsch nicht nur durch seine Bilder weiterleben“, so der künstlerische Leiter des nitsch museums Mag. Michael Karrer.

Nähere Informationen und Anmeldung:
nitsch museum
Waldstraße 44-46
2130 Mistelbach
Tel.: 02572/20719
E-Mail: anmeldung@nitschmuseum.at
Internet: www.nitschmuseum.at

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