18. August 2022
Seit 30 Jahren befindet sich in der Mistelbacher Liechtensteinstraße, unmittelbar neben der Zufahrt zum Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf, die Bezirksstelle des Roten Kreuzes Mistelbach, von wo aus insgesamt 26 Gemeinden des gesamten Verwaltungsbezirks versorgt bzw. betreut werden. Doch der Zahn der Zeit hat an der Bausubstanz genagt, weshalb man sich nach entsprechender Beschlussfassung in allen Gemeinden dazu entschloss, die Bezirksstelle komplett neu zu bauen. Am Dienstag, dem 16. August, erfolgte im Beisein von NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing, Rot-Kreuz-Vizepräsident Mag. Werner Kraut und Bürgermeister Erich Stubenvoll der Spatenstich für das neue hochmoderne Gebäude. Die geplante Fertigstellung ist für Ende 2023/Anfang 2024 vorgesehen.
Zu wenig Garagenparkplätze für die einzelnen Rettungsautos, ein fehlendes Platzangebot für alle Mitglieder, fehlende Kapazitäten, den Lehrsaal zu erweitern, nicht vorhandene Klimaanalagen sowie die fehlende Barrierefreiheit. All das sowie die hohen Kosten bei einer alternativen Sanierung des Bestandsobjektes waren letztlich die Gründe, das mittlerweile dreimal erweiterte Gebäude der Mistelbacher Rot Kreuz-Bezirksstelle nach 30 Jahren komplett neu zu errichten. „Vor allem in der kalten Jahreszeit ist es problematisch, wenn Rettungswägen, in denen sich wichtige Medikamente befinden, im Freien stehen müssen“, betont der Bezirksstellenleiter des Roten Kreuzes Mistelbach Landesrettungsrat Ing. Clemens Hickl.
Mit Ausnahme des im Bestandsgebäude befindlichen Schutzraums, der erhalten bleibt, wird das gesamte Gebäude abgerissen und neu errichtet. Dazu erfolgte Mitte August nach mehr als dreieinhalb Jahren der Planung der lang ersehnte Spatenstich: „Dies ist ein besonderer Tag in der Geschichte des Roten Kreuzes Mistelbach. Nach Fertigstellung werden alle hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Freiwillige und Zivildiener ein hochmodernes und zeitgemäßes Gebäude vorfinden, um allen Ansprüchen der Freiwilligkeit auch gerecht zu werden“, freut sich der Bezirksstellenleiter.
Dass das Gebäude nach einer zähen Planung endlich einer Umsetzung zugeführt werden kann, freut auch Mag. Werner Kraut, Vizepräsident des Roten Kreuzes Niederösterreich: „Die Ausbildung von damals ist ganz anders als heute. Deshalb bedarf es auch moderner Rettungsmittel und einem barrierefreien Gebäude für Hauptberufliche, Freiwillige und Zivildiener!“
Eckdaten zur neuen Bezirksstelle im Überblick:
Nach Fertigstellung erstreckt sich die neue Bezirksstelle über vier Ebenen, bietet ausreichend Stellplätze für KFZ, Aufenthalts- und Schlafräume für alle Dienstmannschaften sowie Lehrsäle am neuesten Stand der Technik. Verbaut werden rund 1.600 m² Fläche bei einer Nutzfläche von rund 3.200 m². „Als wichtige Institution unseres Bezirks findet ihr dann die besten Voraussetzungen vor, um all eure Aufgaben, die vielfach freiwillig und ehrenamtlich sind, bestens bewältigen zu können. Entstehen wird ein neues Gebäude, das heute wie auch in Zukunft den notwendigen Anforderungen entspricht. Daher haben wir seitens des Landes Niederösterreich hier kein Lippenbekenntnis abgegeben, sondern den Neubau von Anfang an unterstützt“, dankte NÖ Landtagspräsident Mag. Karl Wilfing allen Rot Kreuz-Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie allen Ehrenamtlichen und betonte, dass auch der Rettungsdienstbeitrag im gesamten Bundesland Niederösterreich über alle Bezirke mittlerweile vereinheitlicht und gerecht verteilt wurde. Der Beitrag wird nun nicht mehr von den Gemeinden vorgeschrieben, sondern geht direkt vom Land an die jeweiligen Rot Kreuz-Dienststelle.
Der 4-geschoßige Neubau besteht aus zwei Gebäudeteilen, von denen jeder über einen eigenen Zugang mit Stiegenhaus und Aufzug verfügt. Im nördlichen Teil des Gebäudes befindet sich der 4-geschoßige Bereitschafts- und Verwaltungstrakt, im südlichen Teil der 3-geschoßige Schulungstrakt. Mit der baulichen Umsetzung der neuen Bezirksstelle wurde die regional ansässige Firma SCHÜLLERBAU aus Stronsdorf beauftragt, die Firma Keider Elektro GmbH übernimmt die Elektroinstallationen!
o) Bebaute Fläche: 1.560 m²
o) Grundrissfläche: 3.665 m²
o) Gebäudehöhe: bis zu 11 Meter
o) Nutzfläche Gebäude: 3.123 m²
o) Nutzfläche Garage: 660 m²
o) PKW-Stellplätze Parkplatz: 25
o) PKW-Stellplätze Garage: 22
o) Fahrradabstellplätze: 22
o) 2 Schulungsräume im Obergeschoß
o) 12 voll klimatisierte Dienstzimmer
o) 2 Aufenthaltsräume
o) 300 m² Fläche für Schulungsräume
Chronologie zum Neubau:
Die Planungen für den Neubau begannen bereits vor fünfeinhalb Jahren. Neben der kompletten Mannschaft wurden alle 26 Gemeinden des Verwaltungsbezirks Mistelbach in diese Planungen von Anfang an mit eingebunden bzw. die notwendigen Beschlüsse eingeholt. Ende 2023/Anfang 2024 soll der Neubau abgeschlossen sein und die Übersiedlung erfolgen. Anschließend kann das Bestandsobjekt abgerissen werden.
o) Jänner 2017: Beginn der Planungen
o) August 2018: Information an alle Bürgermeister
o) Juni 2019 bis Juli 2020: Zustimmung der 26 Versorgungsgemeinden des Bezirks
o) April 2021: Unterzeichnung der Generalübernehmer-Vereinbarung mit E-GmbH sowie Einreichung des Neubaus bei der StadtGemeinde Mistelbach
o) März 2022: Ausschreibung der Gewerke
o) Mai 2022: Rechtskraft der Baugenehmigung
o) Juli 2022: Vergabe der Gewerke
o) 16. August 2022: Baubeginn
o) Ende 2023/Anfang 2024: geplante Fertigstellung