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Weiterhin geringster Anstieg der Arbeitslosigkeit aller Bundesländer

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04. März 2021

So wie in Gesamtösterreich haben natürlich auch in Niederösterreich die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie erhebliche Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt mit sich gebracht. Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit um 9.250 bzw. 15,6% höher als im Februar des Vorjahres (nach +17,1% im Jänner; Anm.d.Red.). Das ist seit dem Höchststand im April der geringste Anstieg in Niederösterreich und auch österreichweit der geringste Anstieg aller Bundesländer. Rechnet man die Schulungsteilnehmerinnen und -teilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im Februar gegenüber dem Vorjahresmonat mit 77.648 um 9.469 oder 13,9% mehr Personen beim AMS Niederösterreich registriert. Auch das ist österreichweit der geringste Anstieg.

„Mit der zu Ende des vergangenen Jahres gestarteten Corona-Joboffensive wollen wir Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher, die arbeitslos sind, bei der Aus- und Weiterbildung in zukunftsträchtigen Berufen und im betriebsnahen Bereich unterstützen, um die Arbeitslosigkeit rasch und nachhaltig zu reduzieren“, erklärt der Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich Sven Hergovich.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit nach dem Alter, Geschlecht und Dauer der Arbeitslosigkeit:
Nach Altersgruppen gab es bei den Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 49 Jahre) Ende Februar im Jahresvergleich einen Anstieg um 18,5% und bei den Älteren (50+) einen Anstieg von 13,3%. Den geringsten Anstieg gab es mit 9,0% bei den Jugendlichen.

Auffallend ist nach wie vor der mit 20,0% höhere Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr bei den Frauen, während er bei den Männern 12,4% beträgt.

Die COVID-19-Krise wirkt sich weiterhin besonders auf die Langzeitarbeitslosigkeit aus, die mit plus 58,1% (+5.688 Personen) überdurchschnittlich gestiegen ist und im Februar bei 15.476 Personen lag.

Anstieg nach Branchen, Nationalität und Bezirken:
Nach Branchen gab es die stärksten Zuwächse gegenüber dem Vorjahr im Handel (1.893), in der Beherbergung und Gastronomie (1.843), im Bereich Gebäudebetreuung und der Arbeitskräfteüberlassung (insgesamt etwa 1.350), in der Warenherstellung (798) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (684). Der Anstieg im Baubereich hält sich gegenüber dem Vorjahr vor dem Hintergrund der Pandemie in Grenzen (563).

Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (2.568 oder 19,4% auf 15.806) stieg die Arbeitslosigkeit Ende Februar (relativ) stärker an als bei Inländerinnen und Inländer (6.682 oder 14,6% auf 52.585).

Die regionalen Arbeitsmärkte sind ebenfalls vom Corona-bedingten Lockdown geprägt. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit mit Ausnahme von Zwettl (-3,4%) in allen NÖ Arbeitsmarktbezirken. Am deutlichsten ist das Plus in Waidhofen an der Ybbs (28,3%), in Mödling (23,8%), in Korneuburg (22,7%), in Schwechat (22,0%), in Scheibbs (21,2%) und in Bruck an der Leitha (20%). Mit Abstand am niedrigsten stieg die Arbeitslosigkeit in allen Bezirken im Waldviertel.

Stellenmarkt:
Erste positive Signale zeigen sich am Stellenmarkt: Ende Februar lag der Bestand an gemeldeten offenen Stellen mit 10.921 etwa auf dem Niveau des Vorjahres (-1,6%).

Wie sieht es in Mistelbach aus?
„Auch wir dürfen uns über einen Rückgang der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat Jänner (3.135) freuen. Derzeit sind 2.960, also um 175 weniger Personen, beim AMS Mistelbach vorgemerkt. Gegenüber dem Vorjahr haben wir immer noch ein Plus von 14,1%, also um 365 mehr im Vergleichsmonat 2020“, bemerkt Marianne Bauer, die Leiterin des AMS Mistelbachs.

Im Bezirk Mistelbach sind im Vergleich zu Ende Jänner 23,4% mehr vorgemerkte Personen in einer Aus- oder Weiterbildung und nutzen so ihre Chancen auf einen erfolgreichen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt.

Die Zahl der sofort verfügbaren offenen Stellen ist weiterhin mit 33,6% am Steigen. Einzig in der Gastronomie und bei den Beherbergungsbetrieben ist der Rückgang auch der Beschäftigten trotz Kurzarbeit um 19,1% sehr hoch.

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