04. Juni 2020
Ende April hatte als Folge der Bekämpfung der Corona-Pandemie die Zahl der Jobsuchenden in Niederösterreich einen historischen Höchststand erreicht. Sie lag mit 80.199 um 32.955 bzw. 69,8% über der Zahl vom April 2019. Mittlerweile hat sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr etwas verlangsamt. Im Mai lag die Zahl der Arbeitslosen in Niederösterreich mit 71.501 bereits wieder unter dem März, aber immer noch um 26.455 bzw. 58,7% über dem Niveau vom Mai 2019. Rechnet man die Schulungsteilnehmer dazu, waren in Niederösterreich im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat mit 78.481 um 23.914 oder 43,8% mehr Personen beim AMS Niederösterreich registriert.
Lockerung brachte erste Entlastung:
Die schrittweise Lockerung der Vorgaben führte auch auf dem niederösterreichischen Arbeitsmarkt – nach den historisch höchsten Arbeitslosenzahlen im März und April – im Lauf des Monats Mai zu einer im Vergleich mit den Vormonaten wieder etwas niedrigeren Arbeitslosigkeit. „Auch wenn das Niveau der Arbeitslosigkeit weiterhin sehr hoch ist, so ist zumindest der monatliche Anstieg gestoppt. Ende Mai ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Ende April bundeslandweit um -8.698 bzw. -10,8% zurückgegangen. Diese Entwicklung betrifft auch alle Branchen. Die stärksten Rückgänge konnten wir mit -2.721 in der Beherbergung und der Gastronomie, in der Baubranche (-1.336) sowie den Frisör- und Kosmetiksalons (-719) verzeichnen“, so Sven Hergovich, Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich.
Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber April auch in allen Bezirken:
Gegenüber dem Höchststand Ende April ist die Arbeitslosigkeit Ende Mai in allen niederösterreichischen Bezirken zurückgegangen. In 14 der 22 AMS-Bezirke war der Rückgang stärker als 10%, in Horn, in Krems und in Zwettl sogar über 20%.
Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber April betrifft alle Gruppen am Arbeitsmarkt:
Der Rückgang der Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vormonat betrifft Frauen und Männer in etwa gleichem Ausmaß (über -10%) und auch alle Altersgruppen. Erfreulicherweise ist er bei den Jugendlichen mit 13,5% etwas stärker als bei den Erwachsenen (-10,5%).
Bei Personen mit ausländischer Staatsbürgerschaft (-2.347 oder -12,4% auf 16.664) sank die Arbeitslosigkeit (relativ) stärker als an als bei Inländerinnen und Inländern (-6.351 oder -10,4% auf 54.837).
Positive Signale auch am Stellenmarkt:
Die Arbeitsaufnahmen sind im Mai gegenüber April um genau 3.000 (oder 36,3%) auf 11.274 gestiegen. Auch der Stellenzugang (+56%) und die besetzten offenen Stellen (+44,5%) lagen im Mai wieder deutlich höher als im April.
Wie schaut die Lage in Mistelbach aus?
Auch wenn das Niveau der Arbeitslosigkeit weiterhin sehr hoch ist, so ist zumindest der Anstieg gestoppt. Ende Mai ist die Arbeitslosigkeit gegenüber Ende April wie in ganz Niederösterreich auch in Mistelbach um ca. -315 bzw. ca. -10% zurückgegangen. „Die stärksten Rückgänge konnten wir mit -69% in der Beherbergung und der Gastronomie und in der Baubranche mit -88% verzeichnen“, so die Geschäftsstellenleiterin des AMS Mistelbach Marianne Bauer.
„Derzeit haben wir 2.849 arbeitssuchende Personen vorgemerkt, die wir versuchen auf 336 sofort verfügbare offene Stellen im Bezirk zu vermitteln. Bei den Lehrstellensuchenden haben wir derzeit 28 junge Menschen vorgemerkt und nur sieben sofort verfügbare offene Lehrstellen“, so Bauer weiter. Die Arbeitslosenquote aus dem April hat in Mistelbach 9,4% betragen, dies ist etwas weniger als in Niederösterreich mit 11,47%. Bei der Zahl der unselbständig Beschäftigten ist ein Minus von 3,4% gegenüber dem Vorjahr festzustellen.
Das AMS Mistelbach hat weiterhin keine persönlichen Kontakte geplant. Alle Kundinnen und Kunden werden daher ersucht, die Möglichkeit der telefonischen Erreichbarkeit, des E-Mail-Kontaktes oder des e-ams-Kontos zu nutzen. Im Foyer kann weiterhin das Selbstbedienungsangebot genutzt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, sich dort einen Antrag auf eine Leistung zu holen, kann Poststücke abgeben und auch für die Kurzarbeit steht weiterhin eine Box bereit. Persönliche Vorsprachen ohne Termin sollten daher weitestgehend vermieden werden.